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22. März
Wir können davon ausgehen, dass die meisten Bilder,
die bis anhin vom zweiten Golfkrieg veröffentlicht wurden
echt sind, dass die Aufnahmen nicht nachgestellt oder manipuliert
worden sind. Doch geht es meist nur um Schnappschüsse und Einzelaufnahmen, die nachträglich als Schlüsselbilder immer wieder gezeigt werden. So wurde das Bild der Mann mit der erhobenen weissen Fahne von den US Medien dauernd wiederholt. Wie auch Bilder jener Soldaten, die sich freudig in die Gefangenschaft begaben. Die Irakis zeigten ihrerseits immer wieder den verletzten Knaben im Spital. Es sind immer wieder die gleichen drei Kinder, die gezeigt wurden.
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ab 23. März
Die Bildern gefangenen Amerikanischer Soldaten (Iraki TV vom 23. März)
hatten enormen Einfluss auf die Stimmung der
Öffentlichkeit. Die amerikanischen Medien unterschlugen die Bilder zuerst
mit der Begründung, dass die Bilder ein Kriegsverbrechen seien. Vor allem dann,
wenn Gefangenen hingerichtet werden. Es gehe nicht an, dass die Identität
der Opfer über die Medien bekannt gegeben würden.
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Nach Regeln der Genfer Konventionen dürfen Gefangene nicht der
Öffentlichkeit vorgeführt werden. Ob sich die Amerikaner an diese
Kriegsregel gehalten haben als sie als erste Fotos von Gefangenen gezeigt hatten,
da gehen die Meinungen auseinander.
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ab 25. März
In der ersten Woche des Krieges wurden die
Internetseiten Al Jazeera.net
des Arabischen Fernsehsenders Al Jazeera und deren
Englische Version english.aljazeera.net
lahmgelegt. Auf diesen Seiten waren auch die Gefangenenbilder gezeigt worden.
Sogenannte "Denial of Service" (DOS) Attacken lämten die Seite,
leiteten sie um und ersetzte sie mit anderen Inhalten. Die Al Jazeera Editoren behauteten in Kanadischen Medien, die Aljazeera Webseite sei vom Pentagon gehackt worden. Experten sagen jedoch, dass solche Sabotage, in denen eine Webseite mit 300 Megabits pro Sekunde überlastet wird und lahmlegt auch von einem Hacker nach ein paar Wochen Training gemacht werden könne. Weniger erstaunlich ist, dass keine Jagd auf die patriotischen Hacker gemacht wird.
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26. März
Laut irakischen Angaben wurden auf einem Marktplatz fünfzehn Menschen durch US-Raketen getötet und mehrere hundert verletzt. Die Aufnahmen des Blutbades auf einem Marktplatz in Bagdad empörte nicht nur die arabischen Welt.
Es ist nichts Neues, dass die Medienkonsumenten nach einer solchen Tat nicht mehr erkennen können, was tatsächlich stimmt. General Brooks behauptete am 26. März an einer Medienkonferenz in Doha, dass nicht die Amerikaner die Iraker getötet hätten, sondern dass "Iraktische Zivilisten von Irakern umgebracht worden seien." Später war davon aber nicht mehr die Rede. Im CNN Archiv und CNN "Wartracker" findet man den Vorfall nach ein paar Tagen schon nicht mehr.
Auch in Meta-Anlysen geht es um psychologische Kriegsführung, Information, Desinformation, Propaganda und Gegenpropaganda. Zunehmend schwieriger wird es für Aussenstehende sich der Wahrheit anzunähern. 28. März Nachtrag. Nach Reuters gab es am 28. März im Poor al-Shula Stadteil von Bagdad nochmals 63 Tote nach einem Raketenangriff. Die Alllierten haben bisher 54 Tote zu beklagen. |
29. März
Die US Regierung ist natürlich nicht begeistert, wenn Tote, Verletzte und Gefangene gezeigt werden. Anderseits ärgern sich auch Angehörige von Soldaten über zensierte CNN Fernsehbilder und möchten, dass man alles ungefiltert zeigt. Die Frage ist berechtigt: Was geschieht denn tatsächlich mit den Angehörigen an der Front, wenn bekannt ist, dass eingebetteten Reporter sich an starre Regeln halten müssen. Noch nie gab es ein Krieg mit solch intensiver Medienberichterstattung, wo Soldaten interviewt werden, während sie kämpfen, nachdem sie mit dem Falschirm abspringen, die erste Bombe geworfen haben, oder kurz nachdem sie gerade verwundet worden sind. Folgendes Zitat eines "eingebetteten Journalisten" zeigt, dass sich die Reporter auch in der Kampftruppe eingebettet fühlt und sich mit einer der Parteien identifiziert:
Es ist aber vorprogrammiert, dass jeder zusätzliche Kriegstag Bilder produzieren wird, die Menschen beeinflussen werden. Die Washington Post:
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