"Wir sind keine Neinsagerpartei" titelt Blick die Kernbotschaft des
neugewählten SP Parteipräsidenten
Hans-Jürg Fehr.
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Hans-Jürg Fehr setzte sich am ausserordentlichen Parteitag
klar mit 531 der 891 Delegiertenstimmen gegen Werner Marti durch,
der 360 Stimmen kriegte. Die Präsidentenwahl galt bis zuletzt
als Kopf-an-Kopf Rennen. Kein Wunder: Die Kandidaten gelten als
sachpolitische Zwillinge - und ähneln sich sogar trotz des
Altersunterschiedes auch äusserlich.
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Was uns bei Fehr immer wieder auffiel:
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Ähnlich wie der Politiker Blocher versteht Fehr
seine Kernbotschaft zu wiederholen. Er beschränkt
seine Voten immer auf wenige wichtige Aussagen. Fehrs
Stärke: Er ist ein guter Zuhörer - aber auch ein
geschickter Taktiker. Er sucht das Gleichgewicht zwischen
Vermittlung und Angriff.
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Fehr gelang der Durchbruch mit einer emotionalen und mitreissenden Rede.
Der 56-jährige Schaffhauser plädierte für eine soziale
Landesverteidigung. Er verteidigte den Sozialstaat sowie den Service
Public. Fehr wehrt sich konsequent gegen die bürgerliche Sparpolitik.
Mit der Behauptung:
"Wir sind keine Neinsagerpartei",
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griff er die SVP an. Zu reden gab die Frage, ob die beiden SP-Bundesräte nach
dem Rechtsrutsch in der Regierung sich nicht besser zurückziehen
sollten. Den Antrag dazu stellten die Jungsozialisten. Der Austrittsantrag
wurde jedoch deutlich abgelehnt.
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zeigte sich verletzt über den in
der Partei geäusserten Vorwurf, die SP-Bundesräte machten linke
Positionen zu wenig sichtbar. Bundesrat Moritz Leuenberger signalisierte,
dass er nicht am Kollegialitätsprinzip rütteln wolle.
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