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www.rhetorik.ch aktuell: (9. Mar. 2004)

Hans-Jürg Fehr: Ein gewiefter Rhetoriker.





"Wir sind keine Neinsagerpartei" titelt Blick die Kernbotschaft des neugewählten SP Parteipräsidenten Hans-Jürg Fehr.

Hans-Jürg Fehr setzte sich am ausserordentlichen Parteitag klar mit 531 der 891 Delegiertenstimmen gegen Werner Marti durch, der 360 Stimmen kriegte. Die Präsidentenwahl galt bis zuletzt als Kopf-an-Kopf Rennen. Kein Wunder: Die Kandidaten gelten als sachpolitische Zwillinge - und ähneln sich sogar trotz des Altersunterschiedes auch äusserlich.


Was uns bei Fehr immer wieder auffiel:



Ähnlich wie der Politiker Blocher versteht Fehr seine Kernbotschaft zu wiederholen. Er beschränkt seine Voten immer auf wenige wichtige Aussagen. Fehrs Stärke: Er ist ein guter Zuhörer - aber auch ein geschickter Taktiker. Er sucht das Gleichgewicht zwischen Vermittlung und Angriff.


Fehr gelang der Durchbruch mit einer emotionalen und mitreissenden Rede. Der 56-jährige Schaffhauser plädierte für eine soziale Landesverteidigung. Er verteidigte den Sozialstaat sowie den Service Public. Fehr wehrt sich konsequent gegen die bürgerliche Sparpolitik. Mit der Behauptung:

"Wir sind keine Neinsagerpartei",


griff er die SVP an. Zu reden gab die Frage, ob die beiden SP-Bundesräte nach dem Rechtsrutsch in der Regierung sich nicht besser zurückziehen sollten. Den Antrag dazu stellten die Jungsozialisten. Der Austrittsantrag wurde jedoch deutlich abgelehnt. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey zeigte sich verletzt über den in der Partei geäusserten Vorwurf, die SP-Bundesräte machten linke Positionen zu wenig sichtbar. Bundesrat Moritz Leuenberger signalisierte, dass er nicht am Kollegialitätsprinzip rütteln wolle.


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