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Auch Psychologen haben sich zum Phenomen "Folter im
Krieg" geäussert. Im Spiegel wird Philip Zimbardo,
Präsident der American Psychological
Association zitiert, der Anonymität, Verlust der Individualität,
Entmenschlichung, Geheimhaltung, Diffusion von Verantwortung,
starke Machtgefälle, Frustration, Rachegefühle,
Autoritätshörigkeit und mangelnde Überwachung als
Ursachen für solche Taten angibt. Zimbardo hatte das
"Stanford Prison Experiment" geleitet, indem 24 Freiwillge
entweder zu Gefängniswärtern oder Gefangenen
erklärt worden und das illustriert, zu was auch normale
Menschen in bestimmten Situation fähig sind.
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Zum "Stanford Prison Experiment" aus dem
Spiegel:
"Die Gefangenen wurden von Anfang an gedemütigt, mussten
Krankenhausnachthemden und Ketten an den Füßen tragen, wurden
nur noch mit Nummern statt mit ihren Namen angesprochen.
Stanford-Gefängnis-Experiment: Das Böse im Menschen geweckt Da
es für die Wärter keine expliziten Regeln gab, entwickelten
sie verschiedene Unterdrückungsmethoden, mit denen die Gefangenen
gefügig gemacht wurden. So wurden zur Bestrafung Liegestützen
angeordnet, den Eingesperrten wurden Decken und Matratzen weggenommen,
es gab eine lichtlose Einzelhaft-Zelle.
Im Laufe des Experiments wurden die Unterdrückungsmassnahmen
immer extremer: Als sich die Wärter nachts unbeobachtet
fühlten, zwangen sie die Gefangenen sogar, sich auszuziehen und
miteinander sexuelle Akte zu simulieren - so wie die US-Soldaten im
Irak. Das Experiment, das eigentlich zwei Wochen dauern sollte, wurde
schliesslich nach sechs Tagen abgebrochen, weil die Situation
vollständig ausser Kontrolle geraten war."
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