Die Chronologie der letzten Skandalwochen wurde am 22. Juni nochmals
detailliert aufgelistet (siehe Box rechts). Der Sonntagsblick sieht sich in der Rolle des
"Saubermannes". Er hat nach eigener Aussage das VBS Chaos aufgedeckt. Allerdings gerade richtig
zur Zeit des von der Boulevard und Regenbogenpresse gefürchteten Sommerlochs.
Bundesrat Schmid blieb nicht untätig:
Er reagierte nach jedem Vorkommnis mit konkreten Massnahmen:
Einem Dreisterngeneral wurde beispielsweise vorzeitig die Funktion entzogen.
Mit internen Untersuchungen signalisierte Bundesrat Schmid verschiedentlich,
dass er gewillt ist, aufzuräumen, wenn es etwas aufzuräumen gibt.
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Bestechungsvorwürfe an VBS-Mitarbeiter, reisewütige Generäle,
Millionenverschleuderung bei Informatikprojekten, widerrufene
Frühpensionierungen: Es brodelt im Verteidigungsdepartement VBS. Die
Chronologie der letzten Skandal-Wochen:
- 6. Juni 2003: Das VBS teilt mit, dass bereits ausgesprochene
Frühpensionierungen rückgängig gemacht werden müssen. Betroffen sind
100 Leute. Gleichentags wird bekannt, dass sich VBS-Mitarbeiter von
Omnisec zu "Luxus-Reisen" einladen liessen.
- 8. Juni: SonntagsBlick
macht eine teure Georgien-Reise der Generäle des Feldarmeekorps 4
publik. Und eine undurchsichtige Informatikaffäre, in deren Gefolge
Millionen verschleudert wurde.
- 10. Juni: VBS-Chef Samuel Schmid kündigt Untersuchungen der
Vorfälle an.
15. Juni: SonntagsBlick enthüllt, dass
die Bundesanwaltschaft gegen VBS-Mitarbeiter ein Strafverfahren wegen
Bestechung prüft. Es geht um die Einladungen der Firma Omnisec.
- 19. Juni: "Blick" schildert das Schicksal von VBS-Angestellten, die vermeintlich
frühpensioniert wurden und jetzt wieder arbeiten müssen. Schmid kündigt
gleichentags an, dass der Chef Heer Jacques Dousse auf Ende Jahr abgelöst
wird. Er ist einer der Hauptverantwortlichen in der Frühpensions-Affäre.
- 20. Juni: Das VBS bestätigt, dass mehrere Mitarbeiter von Omnisec
Einladungen im Wert von je rund 700 Franken entgegennahmen.
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