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Nachtrag vom 2. Juli: Friedman ist immer noch abgetaucht. Immer noch ist Friedman auf der Flucht vor der Öffentlichkeit. Auch TV Produzentin Bärbel Schäfer wich bislang allen Reporterfragen aus. Details über die Geschichte werden scheinbar immer pikanter, denn die Affaire hat sich auch zu zu einem Politikum ausgeweitet. Im Zuge der Friedman-Affäre werden inzwischen auch Angehörige des Bundestags mit der Anschuldigung erpresst, mit einem Prostituierten-Ring Kontakt gehabt zu haben. Nun soll sich der Ältestenrat mit den Ermittlungen der Staatsanwälte befassen. Die Rotlichtverknüpfungen mit höchsten politische Kreise sollen nach der Berliner Zeitung genauer untersucht werden. Details sind nicht zu erfahren. Nach "Spiegel" wird im Bundestag selbst über diese Vorgäge der Kopf geschüttelt. Telefonnummern allein seien nur von zweifelhaftem Erkenntniswert. Selbst wenn von einem Diensttelefon im Bundestag aus telefoniert wurde, müsste es sich beim Anrufer nicht zwingend um einen Abgeordneten gehandelt haben. Büro-Mitarbeiter, Putzkolonnen oder Boten kämen auch in Frage. Zu Friedman selbst heisst es aus Kreisen der Staatanwaltschaft, dass es ungewiss sei, ob Friedman überhaupt persönliche Enthüllungen drohen. Man habe jedoch genügend Beweise gegen den Zuhälterring. Einer öffentlichen Vorführung könnte der Medienstar Friedman - nach Auffassung von Juristen - nur mit einem umfangreichen Geständnis entgehen. Um einen Drogenkrimi hingegen muss sich Michel Friedman derzeit weniger fürchten, denn deswegen wird es sehr wahrscheinlich kein strafrechtliches Verfahren geben. |
Nachtrag vom 7. Juli: Friedman akzeptiert Strafbefehl. TV-Moderator Michel Friedman hat im Drogen-Verfahren gegen ihn den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Berlin akzeptiert. Damit ist das Verfahren gegen ihn beendet. Der TV-Moderator kommt mit einer Geldstrafe davon. Die Annahme des Strafbefehls scheint logisch, auch um das Verfahren möglichst schnell zu beenden. Auch für die Staatsanwälte ist das Ende ein Erfolg. Sie sind froh, dass das heiklen Verfahren zu Ende ist. |
Nachtrag vom 8. Juli: Friedman entschuldigt sich.
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Mea Culpa. Michel Friedman hatte sich vor der Pressekonferenz länger zurückgezogen Möglichweise auch deshalb, um den Medienauftritt bis ins kleinste Detail zu planen. Nach fast vierwöchigem Schweigen nutzte der scharfzüngige Talkmaster seine Chance vor den Medien. Die Öffentlichkeit vernahm ein Schuldgeständnis von ganz besonderer Art. Sie erfuhr, dass Friedman von allen öffentlichen Ämtern zurücktrete. Der gefürchtete Interviewer hatte die Grösse, zu seinen Fehlern zu stehen. Er bat die Öffentlichkeit, ihm eine zweite Chance zu geben. Von einem Rücktritt als Talkmaster sprach er jedoch nicht.
Mit diesen Worten gestand der Profi-Rhetoriker seine Schuld ein. "Drogen in einer Lebenskrise, auch in meiner Lebenskrise, sind keine Hilfe." Er müsse sich denselben Massstab gefallen lassen, den er in seinen TV- Sendungen an seine Gäste angelegt habe. Friedman entschuldigte sich auch bei seiner Lebenspartnerin Bärbel Schäfer, "die Frau, die ich von ganzem Herzen liebe und mit der ich die ganze Zukunft gestalten will." Der wortgewaltige Rechtsanwalt machte sich am Schluss ganz klein: "Menschen machen Fehler. Menschen irren sich. Auch ich habe Fehler gemacht, auch ich habe mich geirrt. Das soll nicht mein Verhalten relativieren oder gar verharmlosen. Ich sage es nur, weil ich erklären möchte, dass auch ich nur ein Mensch bin." Dieses Beispiel veranschaulicht, dass es sich lohnt zu schweigen und innezuhalten, bevor man spricht. Wir sind überzeugt, dass sich Friedmans Entschuldigung für ihn günstig auswirkt. |
Nachtrag vom 13. Juli: Reaktionen Nach den Worten der Reue sind die Meinungen in der Öffentlichkeit gespalten.
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Nachtrag vom 7. September Ex Talkmaster Michel Friedman zeigt sich wieder in der Öffentlichkeit. Am Montag dem 29. September, um 20 Uhr veranstaltet die Berliner Filmproduzentin Regina Ziegler im privaten Kreis einen "Welcom-back-Abend" mit Friedman. |
Nachtrag vom 3. November, 2003: Friedmans Comeback 6 Millionen Menschen sahen Friedmans Comeback. Nach der Christiansen Show schrieb er ins Gästebuch:
Über Bärbel Schäfer erfuhren die Zuschauer nichts:
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Nachtrag vom 29. November, 2003: Friedmans Devise Friedman schreibt neu als Kolumnist in der Zeitschrift "Max". Er beleuchtet in der ersten Kolumne seine persönliche Krise. und schreibt:
Friedmans Devise lautet:
Obwohl wir diesen Vergleich verstanden haben, erstaunt, dass der brillante Rhetoriker die Anlaogie mit der dünnen Luft verkehrt formuliert. Die dünne Luft ist oben und man müsste eigentlich abtauchen nicht auftauchen. Es ist bekanntlich so eine Sache mit Analogien und Bildern. Wenn eine Regierungsrätin bildhaft reden will und sagt: "Unser Wald muss Federn lassen." So hinkt auch dieser Vergleich. Der Wald ist kein Huhn. Zurück zu Friedmans Krise. Vor seinem Absturz mit Drogen und Prostituiertengeschichte schien bei ihm die Erfolgslaufbahn stabil. Auf einen Schlag war der Medienmann in einem tiefen Loch. Doch will er heute seine Krise nicht entsorgen, wie es andere tun. Die meisten Betroffenen versuchen bei einer persönlichen Krise, die Schuld auf andere abzuschieben. Das Suchen von Sündenböcken wird in der Psychologie als Projektion bezeichnet. Friedman will nicht aufgeben und weiterhin den Finger auf wunde Stellen halten. Ob sein Mea culpa tatsächlich genügt, auch die unrühmlichen Geschichten mit Frauen aus dem Osten zu entschuldigen? |
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