Wie man in den Wald hinein ruft, so tönt es zurück.
Niemand weiss so richtig, wie man am besten das
Musikkopieren bekämpfen soll. Die
Pop Ikone Madonna versuchte es mit einer originellen
Idee: um das Herunterladen ihrer Musik zu stören,
liess sie Dateien in die Tauschbörse Kazza einschleusen,
die genau wie die wirklichen Songs aussehen, dem Hörer
aber statt Musik einen Fluch ins Ohr sagen. Madonna
sagt darin: "was zum Teufel denkst Du denn was Du da machst?"
"What the fuck do you think you're doing?"
Die Idee war neu. Die genervten Fans aber, die nach
stundenlangem Herunterladen nur eine Fälschung auf
dem Harddrive haben, fanden das aber nicht so lustig und
gingen zum Gegenangriff über.
Hacker drangen in Madonnas Webseite ein und boten dort
unter dem Titel "hier ist zum Teufel was ich denke, was ich tue".
"This is what the fuck I think I'm doing"
Madonnas eigene Musik an. Andere riefen zu einem Wettbewerb
auf, wer den besten "What the fuck" Remix zustande bringe.
Ein Projekt
"The Madonna Remix Projekt" zeigte Duzende von Versionen
des "Songs".
Madonna musste einsehen, dass der Schuss hinten heraus gegangen
war und sie weniger Kontrolle besitzt, als sie denkt.
Fazit: Wer sich mit fragwürdigen Methoden zu wehren weiss, muss
oft gegenwärtigen, dass die eigene Methode gegen ihn angewendet wird.
Madonnas angeblicher Schutz vor illegalem Kopieren wurde zum Bumerang.
Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing
Madonna hatte sich um die Public Relations ihres neuen
Albums "American Live" schon viel Gedanken gemacht. Ihren
umstritten Video, "American Live" hatte sie Anfangs April
zurückgezogen. Der Film zeigte Kriegsszenen, unter
anderem auch eine Handgrandate, die Bush zugeworfen wird.
Madonna hatte gesagt, der Film sei vor dem Irakkrieg
gedreht worden sei, und dass sie nicht falsch
interpretiert werden wolle. Der jetzt
auf ihrer Webseite gezeigte Video zeigt harmlose Szenen.
Wir bezweifeln, dass es hier um einen echten
Gesinnungswandel geht. Die Umstellung ist zu krass und die
Absicht, ein Debakel im Verkauf der neuen CD "American Live"
zu verhindern, ist zu offensichtlich.
Madonna oder ihre Berater hatten natürlich auch die Geschichte
der "Dixie Chicks" mitverfolgt. Einer der Singer dieser Band,
Natalie Maines, hatte sich im April 2003 mit einem Statement
gegen Bush und den Irak Krieg einiges an Problemen geschaffen. Radiostationen
bojkotierten die Gruppe und es wurden sogar CD Verbrennungen organisiert.
Die Gruppe hatte sich mit Entschuldigungen und PR Gegenaktionen (siehe Bild)
zu wehren versucht. Der Schaden war jedoch enorm.
Fazit: Die Geschichten bestätigten die Regel
"Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing."