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www.rhetorik.ch aktuell: (8. Juni, 2004)

Medienpreis für Sprachkultur an Maischberger



Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger ist mit dem Medienpreis für Sprachkultur ausgezeichnet worden. Auch das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" erhielt die von der Gesellschaft für deutsche Sprache, vergebene Auszeichnung.

Die GfdS würdigt mit dem Medienpreis nach eigenen Angaben "besondere Verdienste um Sprach- und Sprechkultur in den Medien". "Der Spiegel" habe "über Jahrzehnte auf eine äußerst kreative Weise das Sprachbild mitgeprägt", begründete die Geschäftsführerin der Gesellschaft, Karin Eichhoff-Cyrus, die Entscheidung.

In seiner Laudatio auf Maischberger beklagte der TV-Produzent Wolfgang Menge einen zunehmenden Sprachverfall in Hörfunk und Fernsehen. Nicht allein unverständliche englische Ausdrücke würden in der Mediensprache zu häufig benutzt. Auch in den Nachrichten seien Worte:

"oft nur noch gelallte Laute"






Menge lobte daraufhin Maischberger: Vor diesem Hintergrund hebe sich deren präzise Sprache ebenso ab, wie ihre außergewöhnliche Fähigkeit, ihren Interviewpartnern zuzuhören.

Der in Wiesbaden überreichte Preis ist nicht mit Geld dotiert, sondern auf eher innerliche Art gewichtig: An Maischberger und den "Spiegel" gingen je 32 Bände des Grimm'schen Wörterbuchs.

Wir freuen uns mit Sandra Maischberger. Sie fiel uns bereits vor Jahren durch ihre Präsenz, Kompetenz, hartnäckige Fragetechnik und ihr Einfühlungsvermögen auf. Sie ist für uns eine vorbildliche Journalistin, die zuhören kann und weiss, was Dialogik heisst.

Parallel erhält Robert Jacobi, Mitglied der Parlamentsredakion der "Süddeutschen Zeitung", den mit 5000 Euro dotierten Alexander-Rhomberg-Preis. Die Auszeichnung wird gemeinsam von der Alexander-Rhomberg-Stiftung und der Gesellschaft für deutsche Sprache verliehen. Der Nachwuchspreis trägt den Namen des früheren Chefredakteurs der Nürnberger Zeitung und wird im Abstand von zwei Jahren für "hervorragende Verdienste um die Sprachkultur in der Zeitungssprache" vergeben.

Die GfdS verleiht alle zwei Jahre den Medienpreis für Sprachkultur. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger:
Medienpreis für Sprachkultur
1987 Klaus Jürgen Haller (WDR)
1990 Dieter E. Zimmer ("Die Zeit")
1992 Hanns Joachim Friedrichs (ARD, "Tagesthemen")
1994 Wolf Schneider (Hamburger Journalistenschule)
1996 Elke Heidenreich (Autorin und Publizistin)
1998 Harald Schmidt (Moderator)
2000 Klaus Bresser (ZDF)
2002 Thomas Gottschalk (Moderator, Sparte Radio/Fernsehen) und Klaus Harpprecht (Journalist, Sparte Presse)
2004 Sandra Maischberger (Sparte Radio/Fernsehen) und "Der Spiegel" (Sparte Presse)
Alexander-Rhomberg-Preis
1994 Cornelia Geißler ("Berliner Zeitung") (Laudatio: Wolf Schneider)
1996 Gabriele Seitz ("Nürnberger Zeitung") (Laudatio: Rüdiger Schablinski)
1998 Michael Allmaier ("FAZ") (Laudatio: Rainer Hajeck)
2000 Jana Simon ("Der Tagesspiegel") (Laudatio: Ginny G. von Bülow)
2002 Benno Schirrmeister ("Märkische Allgemeine") (Laudatio: Sibylle Link)
2004 Robert Jacobi ("Süddeutsche Zeitung") (Laudatio: Michael Allmaier)


Quelle




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