Plakative Angriff auf Bundesräte - das Spiel auf
Mann oder Frau - scheint zusehends zur Gewohnheit zu werden.
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- Bunderätin Calmy- Rey kennt dieses Spiel, auch erlebt sie die
Schelte ihres Kollegen Couchepin im
"Tele".
- Bundesrat Leuenberger wird nun von der CVP attackiert
(die Partei forderte am 26. Juli den Rücktritt des Direktors für
Zivilluftfahrt)
- Bundesrat Couchepin und Bundesrat Deiss wurden von der SP aufs Korn
genommen. Ein Plakat zeig Couchepin als Napoleon, ein anderes den Ball von Deiss
beim Baden.
- Am 10. Juli forderte SVP Präsident Maurer den Rücktritt des
Gesamtbundesrates.
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Solange der Streit auf dem Buckel der Bundesräte nicht zur Regel wird, ist
der Flurschaden sicherlich verkraftbar. Ob hinter den plakativen Angriffen
lediglich wahlkämpferische Effekthascherei steckt, wird die Zukunft zeigen.
Jedenfalls haben die Regierungsparteien die Personalisierung als politische
Methode entdeckt. Ob SP, SVP, FD oder CVP, die Schweizer Parteien spielen im kommenden
Wahlkampf auf die Person.
Der Brief der CVP an Bundesrat Leuenberger ist der jüngste Akt in einer
neuen Spezialdisziplin der Parteien, die persönliche Angriffe auf
Bundesräte. Das Rezept ist einfach. Es wird übrigens auch von den Medien zelebriert:
Sachthemen werden personalisiert.
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Damit hatte die SP Erfolg. Ihre wirtschaftspolitischen Ideen wurden
tagelang in den Medien thematisiert.
Die CVP erhofft sich mit dem Angriff auf Leuenberger angeblich eine
Verbesserung der Flugsicherheit und es soll sich nicht um eine Retourkutsche
handeln.
Die Opfer versuchen jeweils, sich gegen die Personalisierung zur Wehr zu
setzen, indem sie darzulegen versuchen, dass die Vorwürfe unberechtigt sind.
- Deiss verwies auf sein 10 Punkte Programm, mit dem er die Wirtschaft zu
beleben gedenkt.
- Leuenberger versicherte, dass man die Vorwürfe hinsichtlich Flugsicherheit
längst berücksichtigt habe. Nur müsse man vorgängig die Sachlage sorgfältig
abklären.
Nicht nur die Attacken auf Personen sind "in". Nach der SVP - mit den vielbeachteten,
provozierenden Plakaten, hat nun auch die
SP gemerkt, dass mit wenig Aufwand ein grosser Wirbel verursacht werden kann.
Nächste Woche soll in Bern bereits ein neues provozierendes Plakat
aufgehängt werden, das zu reden geben wird.
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Nach dem vorgesehenen provokativen Plakat der SP hat nun auch
auch die SVP hat ein provokatives Plakat in der Pipeline. SVP- Chef vermutet
aber viel Ärger. Toni Brunner findet es auch ein Provokation. Aber er findet,
niemand werde persönlich angegriffen. Die SVP nehme nur eine Redensart auf.
Wir vermuten, dass zu viele Provokationen letzlich kontraproduktiv werden
kannn.
Der Tagesanzeiger machte eine Umfrage bei den Lesern und wollte wissen, ob
die provokanten Wahlplakate der SP und SVP die Meinung beeinflussen.
Über 70 % der Leser sagten bei dieser Umfrage: "Nein".
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Die Wahlen im Oktober regen die Fantasie der Parteien an.
Nicht nur die SVP versuchte mit dem fragwürdigen Plakatentwurf
des "Neger" Inserates die Aufmerksamkeit der Wähler zu gewinnen.
Unzimperliche Spüche sind in. Die SP Schweiz
enthüllte nach dem provokativen Plakaten gegen Deiss und Couchepin
ebenfalls ein neues Wahlplakat enthüllen. Es soll eine
indirekte Antwort auf die SVP Inserate sein. Die
Plakate zeigen drei Eidgenossen beim Rütlischwur in T-Shirts mir den
Flaggen der Uno, der EU und der Schweiz. Die SP Schweiz hat in Deutschland
bei den Genossen gelernt: Es braucht mehr kreatives Potenzial
Die Partei brachte es mit dem jungen Werber "CAMPA" Team
fertig, Aufregung zu erzeugen.
Mit den paar Deiss Plakaten, die wenig gekostet hatten, steckte die Partei
mit dem Slogan "200'000 suchen Arbeit und Deiss geht baden!"
viel Prügel ein, dafür aber war die Partei tagelang in den
Schlagzeilen. Dies ist werbetechnisch eine Meisterleistung. Vergleiche dazu
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