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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Juli, 2003)

Persönliche Angriffe auf Bundesräte



Plakative Angriff auf Bundesräte - das Spiel auf Mann oder Frau - scheint zusehends zur Gewohnheit zu werden.

Couchepin als Napoleon: Quelle www.campa03.ch
  • Bunderätin Calmy- Rey kennt dieses Spiel, auch erlebt sie die Schelte ihres Kollegen Couchepin im "Tele".
  • Bundesrat Leuenberger wird nun von der CVP attackiert (die Partei forderte am 26. Juli den Rücktritt des Direktors für Zivilluftfahrt)
  • Bundesrat Couchepin und Bundesrat Deiss wurden von der SP aufs Korn genommen. Ein Plakat zeig Couchepin als Napoleon, ein anderes den Ball von Deiss beim Baden.
  • Am 10. Juli forderte SVP Präsident Maurer den Rücktritt des Gesamtbundesrates.
Deiss badet: Quelle www.campa03.ch


Solange der Streit auf dem Buckel der Bundesräte nicht zur Regel wird, ist der Flurschaden sicherlich verkraftbar. Ob hinter den plakativen Angriffen lediglich wahlkämpferische Effekthascherei steckt, wird die Zukunft zeigen.
Jedenfalls haben die Regierungsparteien die Personalisierung als politische Methode entdeckt. Ob SP, SVP, FD oder CVP, die Schweizer Parteien spielen im kommenden Wahlkampf auf die Person.

Der Brief der CVP an Bundesrat Leuenberger ist der jüngste Akt in einer neuen Spezialdisziplin der Parteien, die persönliche Angriffe auf Bundesräte. Das Rezept ist einfach. Es wird übrigens auch von den Medien zelebriert:

Sachthemen werden personalisiert.


Damit hatte die SP Erfolg. Ihre wirtschaftspolitischen Ideen wurden tagelang in den Medien thematisiert. Die CVP erhofft sich mit dem Angriff auf Leuenberger angeblich eine Verbesserung der Flugsicherheit und es soll sich nicht um eine Retourkutsche handeln. Die Opfer versuchen jeweils, sich gegen die Personalisierung zur Wehr zu setzen, indem sie darzulegen versuchen, dass die Vorwürfe unberechtigt sind.

  • Deiss verwies auf sein 10 Punkte Programm, mit dem er die Wirtschaft zu beleben gedenkt.
  • Leuenberger versicherte, dass man die Vorwürfe hinsichtlich Flugsicherheit längst berücksichtigt habe. Nur müsse man vorgängig die Sachlage sorgfältig abklären.


Nicht nur die Attacken auf Personen sind "in". Nach der SVP - mit den vielbeachteten, provozierenden Plakaten, hat nun auch die SP gemerkt, dass mit wenig Aufwand ein grosser Wirbel verursacht werden kann. Nächste Woche soll in Bern bereits ein neues provozierendes Plakat aufgehängt werden, das zu reden geben wird.

Provokatives SVP Plakat Nach dem vorgesehenen provokativen Plakat der SP hat nun auch auch die SVP hat ein provokatives Plakat in der Pipeline. SVP- Chef vermutet aber viel Ärger. Toni Brunner findet es auch ein Provokation. Aber er findet, niemand werde persönlich angegriffen. Die SVP nehme nur eine Redensart auf. Wir vermuten, dass zu viele Provokationen letzlich kontraproduktiv werden kannn.
Der Tagesanzeiger machte eine Umfrage bei den Lesern und wollte wissen, ob die provokanten Wahlplakate der SP und SVP die Meinung beeinflussen. Über 70 % der Leser sagten bei dieser Umfrage: "Nein".


Eidgenossen mit
Tshirts: Quelle www.campa03.ch Die Wahlen im Oktober regen die Fantasie der Parteien an. Nicht nur die SVP versuchte mit dem fragwürdigen Plakatentwurf des "Neger" Inserates die Aufmerksamkeit der Wähler zu gewinnen. Unzimperliche Spüche sind in. Die SP Schweiz enthüllte nach dem provokativen Plakaten gegen Deiss und Couchepin ebenfalls ein neues Wahlplakat enthüllen. Es soll eine indirekte Antwort auf die SVP Inserate sein. Die Plakate zeigen drei Eidgenossen beim Rütlischwur in T-Shirts mir den Flaggen der Uno, der EU und der Schweiz. Die SP Schweiz hat in Deutschland bei den Genossen gelernt: Es braucht mehr kreatives Potenzial Die Partei brachte es mit dem jungen Werber "CAMPA" Team fertig, Aufregung zu erzeugen. Mit den paar Deiss Plakaten, die wenig gekostet hatten, steckte die Partei mit dem Slogan "200'000 suchen Arbeit und Deiss geht baden!" viel Prügel ein, dafür aber war die Partei tagelang in den Schlagzeilen. Dies ist werbetechnisch eine Meisterleistung. Vergleiche dazu
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