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www.rhetorik.ch aktuell: (25. Juli, 2003)

Sinnvolle Trophaen?





Die Veröffentlichung von Fotos der toten Söhne Hussein's hat weltweit Diskussionen ausgelöst.
Die USA behauptete, die Veröffentlichung der Fotos von Uday and Qusay Hussein seien im Interesse der Beruhigung in Irak und um Gerüchten vorzubeugen.
Obwohl es Richtlinien bei den Medien gibt, sind die Ehrencodexe in jedem Land unterschiedlich. Im allgemeinen gilt dass keine verletzten Toten abgebildet werden sollten. Vor allem sollen keine Nahaufnahmen veröffentlicht werden.



Die Motivation, Bilder zu veröffentlichen, um Einschaltquoten oder Abbonentenzahlen zu verbessern haben wir im Falle der Lebendigen Fackel gesehen. In jüngsten Fall wurden die Fotos sicher auch aus politischen Gründen gezeigt.
Donald Rumsfeld begündetet die Veröffentlichung mit der "ungewöhnlichen Situation im Irak". Es gebe zwar eine inoffizielle Tradition, weder amerikanische Kriegstote noch die Toten des Feindes abzulichten. Er habe aber entschieden, in diesem Fall mit diesem ungeschriebenen Gesetz zu brechen und die gefühlsmäßige Seite dabei zurück zu stellen. Er sei der Überzeugung, dass die Söhne Saddams besonders üble Charaktere waren, und dass es wichtig für das irakische Volk sei, zu wissen, dass sie weg sind und nicht wieder kommen.
Ein Kommentator fragte sich aber, ob die Foto des toten Qusay, der Che Guevara gleicht, wohl zu einem Symbol arabischer Jugendlichen werden könnte. Die Möglichkeit bestehe, dass Uday und Quasy zu "Märthyrer" gegen die Besetzung im Irak werden könnten.
Die Informationspflicht oder die Pflicht zur Zurückhaltung aus Pietätsgründen werden wohl immer ein Dilemma bleiben.
BBC hat am 25. Juli eine Zusammenstellung von Beispielen gemacht, wo gefallenen Führer aus politischen Gründen vorgeführt worden sind. Diese Bilder sollen jeweils das Ende einer Aera symbolisieren.

Als Alexander der Grosse 323 BC starb hat man seine Leiche in einem gläsernen Sarg für Tage ausgestellt. Die Leichen Benito Mussolinis und seiner Geliebten Clara Petacci wurden an den Füssen im April 1945 aufgehängt.
Als Stalin 1953 starb, wurde seine Leiche aufgestellt, sodass die Leute "Abschied nehmen" konnten. Noch ist nicht ganz klar, ob Stalin eines natürlichen Todes gestorben ist. Der Ort, wo der tote Che Guevara 1967 in Bolivien gefunden worden ist, ist ein Mekka für Einheimische geworden. Guevara ist im Jungel Boliviens umgekommen.
Im Dezember des Jahres 1989 ist der Rumänische kommunistische Führer Nicolae Ceausescu während einer gewaltsamen Revolution ums Leben gekommen. Der frühere Präsident Mohammed Najibullah von Afghanistan wurde von Taliban im September 1996 gehängt.
Als Pol Pot, der Führer der Roten Khmer im April 1998 an einem Herzversagen starb, wurde der Leichnam öffentlich im Westen Kambodschas ausgestellt. Der Angolanische Unita Rebellenführer Jonas Savimbi wurde im Februar 2002 getötet. Im Fernsehen war sein von Kugeln zersiebter Körper zu sehen.

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