US Verteidigungsminister Rumsfeld hatte mit einer
Bemerkung über Deutschland und Frankreich
aus der Hüfte geschossen.
Der Grund für die Bemerkung war die wachsende Skeptik
der Regierungen dieser Länder an der Irakpolitik der USA.
Ein Holländischer Reporter hatte Rumsfeld gefragt, warum denn
so viele Europäer an President
George Bush's Irakpolitik zweifeln würden. Rumsfeld:
"Sie denken von Europe als Deutschland und Frankreich. Ich nicht.
Ich denke, das ist das "alte Europa".
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Die Reaktion der Bemerkung Rumsfelds folgte
sofort. Die Aussage schien einen Nerv getroffen zu haben.
Sowohl Politiker aller Richtungen, wie auch Intellektuelle kritisierten
oder kommentierten die Sache. US Diplomaten in Europa hatten
danach einiges an Wogen zu glätten.
Rumsfeld war in der selben Woche schon einmal rhetorisch ins
Fettnäpfchen getreten, als er gesagt hatte, dass
die vom Staat ausgehobenen militärdienstpflichtigen
Vietnamveteranen nichts zum Krieg beigetragen hätten.
Das französische Blatt "Le Parisien" brachte eine Karikatur,
in der die kriegsunwilligen Miltitäranwärter
Chirac und Schröder vom Aushebungsbeamten Rumsfeld als
"zu alt" ausgemustert werden. Ein Beispiel von
Politischem Humor.
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Nachtrag vom 6. Februar: Rumsfeld legt noch einen drauf
Rumsfeld, der übrigens deutsche Vorfahren hat, sagte vor
dem US-Kongress, dass andere Länder signalisiert hätten, sie würden
beim Wiederaufbau des Iraks helfen, wenn dort ein Machtwechsel
stattgefunden habe.
"Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt haben,
sie würden gar nichts tun. Ich denke, Libyen, Kuba und
Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden
in keiner Beziehung helfen."
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Auch Richard Perle, Berater von US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld, hat den Ton gegen Deutschland erneut verschärft.
"Die Deutschen spielen keine Rolle mehr"
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sagte Perle dem "Handelsblatt".
rhetorik.ch Beiträge zum Thema:
Andere Beispiele aus www.rhetorik.ch/Aktuell, wo einzelne Worte
zu heftigen Reaktionen geführt haben:
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