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Wahrheit und Lüge an den Medien |
Joschka Fischers Eingeständnis, er habe früher gegen die Polizei
"hart zugelangt", wirkte ehrlich und der deutsche Aussenminister sammelte
dank dieser Offenheit gewiss auch Sympathiepunkte. Seine Aussage hingegen zu seiner Ex-Hausbesetzeraktivität: "Ich bin immer gegen den Einsatz von Molotow Cocktails gewesen" wird gewiss den Medien noch weiteren willkommenen Stoff geben. Denn: Durch eine Ex-Hausbesetzerin wurde die Wahrheit der Aussage Fischers in Frage gestellt. "Nur durch stundenlange Diskussionen hätten sie damals (1973) Fischer von seinem Vorhaben - Molotow-Cocktails einzusetzen - abhalten können." Ein anderer ehemaliger Kampfgefährte Fischers, Udo Riechmann, bestätigt auch heute seine, vor zweieinhalb Jahren gemachte eidesstattlich abgegebene Versicherung, Fischer habe sich 1976 bei einer Demonstration ausdrücklich für den Einsatz von Molotow Cocktails eingesetzt. Fischer sei nur nicht dazu "autorisiert" gewesen. Es geht an dieser Stelle nicht darum, zu urteilen, wer in diesem aktuellen Fall recht hat. (Dies zu entscheiden wird auch mit grosser Wahrscheinlichkeit nie möglich sein, denn es steht Aussage gegen Aussage und es wäre nicht das erste mal, dass Aussagen gegen Poliker verleumderische Motivationen haben.) Das Beispiel veranschaulicht aber eine wichtige Erkenntnis aus der Praxis:
Wer an Medien lügt, der riskiert - früher oder später-, wiederum von den Medien demaskiert (oder demontiert) zu werden. Zurück zum Fall Fischer: Angenommen, Aussenminister Fischer würde tatächlich erfolgreich als Falschspieler ertappt, so könnte dies zu seinem Fallstrick werden. Dass eine unwahre Aussage in den Medien Personen Probleme bringen kann, erlebten wir immer wieder:
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