Die Buchveröffentlichung "Imperfect Justice"
von Stuart Eizenstat, das als Umschlagillustration
ein Goldhakenkreuz über dem Schweizerkreuz zeigt,
führte zu Protesten in der Schweiz. Aber selbst das
Schweizerische Departement für Auswärtiges (EDA)
konnte den umstrittenen Buchumschlag mit rechtlichen Schritten
nicht verhindern. Der Departementschef musste
nach dem patriotischen Aufruhr kleinlaut
zurückkrebsen. Eine Klage wäre chancenlos gewesen.
Auch in den USA mit beinahe religiösen Verhältnis
zum Sternenbanner hatte das oberste Gericht vor einigen
Jahren eindeutig festgehalten, dass das Verbrennen einer
US-Flagge durch die Meinungsfreiheit geschützt und damit
nicht strafbar sei. Bundesrat Deiss hatte aber mit der
Intervention etwas bewirkt, was zu wenig bedacht worden war:
- Namhafte US- Medien griffen die Kontraverse dankbar auf
("New York Times", "Washington Post", "Washington Time").
- Der Herausgeber des Eizenstatbuches erhielt durch die
Provokation
willkommene Gratiswerbung.
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Übrigens hatten vor dem umstrittenen Titelbild verschiedene
Publikationen schon früher das Motiv mit dem Hakenkreuz
verwendet. Doch in allen Fällen blieb damals der
Bundesrat stumm. Es stellt heute deshalb eher die Frage:
War das Titelbild des jüngsten Buches nicht eher
ein Plagiat?
PublicAffairs winkt ab. Man habe die anderen Bücher nicht
gesehen.
Ab 7. Januar konnte das Buch mit dem Hakenkreuz auf dem Cover
in den Staaten gekauft werden. Dank der "Werbetrommel" aus
Bern gewiss mit grossem Erfolg.
Dass der Verlag für die deutsche Auflage einen neutralen
Umschlag verwendet, ist nicht das Verdienst des Bundesrates.
Dieser Entscheid ist schon vor Monaten gefällt worden.
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