Bei jedem Coaching weisen wir darauf hin, dass Antworten immer
gut zu bedenken sind.
Das folgende Beispiel zeigt, dass es bei Medienauftritten immer
wieder zu heiklen Situationen kommen kann und ein einziges Wort Folgen haben
kann. Am 24, Februar kam die Schweizer Skifahrerin Sonja Nef im Sonntagsblick
in die Schlagzeilen:
Sonja trat in Fettnapf: Kroatische Hymne ist "ein bisschen gruusig".
Bei einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen nach der
Preisverleihung erklärte die Appenzellerin etwas trotzig:
"Ich würde lieber die Schweizer Hymne hören.
Die Kroatische ist ein bisschen gruusig."
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Wahrscheinlich mussten die Schweizer Skifahrer und Skifahrerinnen die
Kroatische Hymne zu oft hören.
Doch diese verbale Beleidigung der Kroaten-Hymne wurde immerhin als
verbaler Ausrutscher bezeichnet. Sonja Nef wurde nach dem Interview
später nochmals gefragt, was sie unter "gruusig" gemeint habe. Leider
konnte sie dies zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erläutern. Gewiss: Uns
fehlen alle Hintergrundinformationen. Trotzdem verdeutlicht diese
Geschichte einmal mehr die zentrale Erkenntnis:
Das bedachtsame Reden lohnt sich immer.
Hören-denken-vordenken-reden-nachdenken!
Wir müssen immer wissen, was wir mit unseren Worten gemeint haben.
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Es bleibt zu hoffen, dass Sonja Nef später doch noch klären kann,
was sie unter "gruusig" gemeint hat. Sicherlich führt diese unbedachte
Bemerkung zu keiner Staatskrise. Sehr wahrscheinlich ist alles nur
eine Problem der unpräzisen Umschreibung. Trotzdem veranschaulicht
uns die Geschichte sehr gut: Es braucht oft nur ein Wort, um in die
Schlagzeilen zu gelangen.
Schade, dass die Spitzensportlerin beim Nachfragen die bewährte
Erkenntnis nicht genutzt hat:
"Jeder Auftritt ist immer eine Chance!"
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Auf die Frage, wie sie das "gruusig" gemeint habe, hätten
beispielsweise folgende Antworten helfen können:
- Mit "gruusig" meinte ich nur den Farbklang.
- "Gruusig" darf nicht wortwörtlich genommen werden.
Es hat nichts mit dem Land zu tun.
- Das war meine subjektive Empfindung und ist als Begriff
übertrieben.
- Die Antwort war spontan und villeicht zu wenig überlegt.
Im Nachhinein würde ich diese Bemerkung in dieser Form
nicht mehr machen.
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usw., es gibt bestimmt noch andere Varianten.
Wir behaupten, dass mit einer nachträglichen Präzisierung die
Mediengeschichte schneller vom Tisch gewesen wäre.
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