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www.rhetorik.ch aktuell: (30. Dezember, 2003)

Hochdeutsch oder Schriftsprache?



Im Gegensatz zu Alltagssprache oder Umgangssprache und dem Dialekt ist die Hochsprache die orthographisch und grammatikalisch festgelegte Form einer Sprache, die in der Schriftform, als Schriftsprache verbindlich gilt.
Der Ausdruck Hochdeutsch wird in der Schweiz synonym mit Schriftdeutsch verwendet. Im Gegensatz dazu wird im Alltag die Mundart, das Schweizerdeutsch verwendet. Das mündliche Gebrauch des Hochdeutsch beschränkt sich hauptsächlich auf Schule, Medien oder öffentliche Rede. Man nennt die Sprachsituation in der Deutschweiz Diglossie.

Hugo Loetscher Im Gegensatz zu dieser gängiger Sichtweise (siehe z.B. Beat Siebenhaar und Alfred Wyler "Dialekt und Hochsprache in der deutschsprachigen Schweiz". Zürich, 1997)), gibt es aber auch Stimmen, die die Begriffe verfeinern wollen und zwischen Hochdeutsch und Schriftdeutsch unterscheiden wollen:
Hugo Lötscher, Schriftsteller und Sprachexperte findet, dass Hochdeutsch eine Sprache in der eigenen Sprache sei. Hochdeutsch müsse gepflegt und nicht zum Schriftdeutsch degradiert werden.

Lötschers These wird von Kreisen attackiert, die im Hochdeutsch eine besondere Sprache des deutschen Hochadels sehen, analog dem Oxford-Englisch im Englischen Sprachraum.


Weil die gesprochene "Schriftsprache" nicht als "höhere Sprache" eingestuft werden wollte, entstand in der Schweiz der Begriff der "Standardsprache", die Sprache, die im Umgang mit Welschschweizern, Fremdsprachigen aber auch Deutschen Nachbarn in der mündlichen Kommunikation angewendet wird - und auch von jenen verstanden wird, die Deutschkenntnisse haben. Es gilt die Regel, dass kein Referent in Mundart reden sollte, wenn nur eine Zuhörerin diese nicht versteht.

Ob man die Unterscheidung zwischen Hoch und Schriftsprache machen will, ist wohl nicht ganz klar.


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