Im Gegensatz zu Alltagssprache oder Umgangssprache und dem Dialekt
ist die Hochsprache die orthographisch und grammatikalisch festgelegte
Form einer Sprache, die in der Schriftform, als Schriftsprache
verbindlich gilt.
Der Ausdruck Hochdeutsch wird in der Schweiz
synonym mit Schriftdeutsch verwendet.
Im Gegensatz dazu wird im Alltag die Mundart, das
Schweizerdeutsch verwendet. Das mündliche Gebrauch
des Hochdeutsch beschränkt sich hauptsächlich auf
Schule, Medien oder öffentliche Rede. Man nennt die
Sprachsituation in der Deutschweiz Diglossie.
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Im Gegensatz zu dieser gängiger Sichtweise (siehe z.B.
Beat Siebenhaar und Alfred Wyler "Dialekt und Hochsprache
in der deutschsprachigen Schweiz". Zürich, 1997)), gibt es aber auch
Stimmen, die die Begriffe verfeinern wollen und zwischen Hochdeutsch und
Schriftdeutsch unterscheiden wollen:
Hugo Lötscher, Schriftsteller und Sprachexperte findet, dass
Hochdeutsch eine Sprache in der eigenen Sprache sei. Hochdeutsch
müsse gepflegt und nicht zum Schriftdeutsch degradiert
werden.
Lötschers These wird von Kreisen attackiert, die im Hochdeutsch
eine besondere Sprache des deutschen Hochadels sehen,
analog dem Oxford-Englisch im Englischen Sprachraum.
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Weil die gesprochene "Schriftsprache" nicht
als "höhere Sprache" eingestuft werden wollte, entstand in
der Schweiz der Begriff der "Standardsprache", die Sprache,
die im Umgang mit Welschschweizern, Fremdsprachigen aber auch Deutschen
Nachbarn in der mündlichen Kommunikation angewendet wird -
und auch von jenen verstanden wird, die Deutschkenntnisse haben.
Es gilt die Regel, dass kein Referent in Mundart reden sollte,
wenn nur eine Zuhörerin diese nicht versteht.
Ob man die Unterscheidung zwischen Hoch und Schriftsprache machen
will, ist wohl nicht ganz klar.
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