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![]() Ferner wissen wir, dass Provokateure und Demonstranten die Medien gerne als Multiplikationsmöglichkeit nutzen und froh sind, wenn ihre Aktionen eine Gratisverbreitung finden. Medienpräsenz macht sich bekanntlich bezahlt. Wer aussergewöhnliche Bilder vermitteln kann, kommt stets zu einer Gratis-Publizität. Im Zusammenhang mit dem G-8 Gipfel in Genua im Juli 2001 kam es zu einer Verunsicherung bei vielen Medienschaffenden. als die Journalisten sich bewusst wurden, dass sie von allen Seiten missbraucht werden können: ![]() Beispielsweise für die Hauptprobe der Demo. Innert Kürze standen ein paar Kamerateams aus aller Welt im Stadion und filmten, wie sich die Demonstranten beim Manöver hinter Plexiglaswänden verschanzen und in gestellten Aufnahmen Gesinnungsgenossen wie wild dagegen anrannten und mit Stöcken darauf einschlugen. Dieses Spektaktel war für die Medien vorgesehen. Neben dem Training für dem Auftritt war natürlich auch die Absicht die Botschaft: "Schaut her. So werden uns die Polizisten verprügeln, die nur friedlich demonstrieren wollen." Die Dialektik mit Bildern wurden in Genua zudem mit gekonnten Parolen vernetzt. Die Slogans auf den T- Shirts, Werbeplakaten und Postern waren professionell gestaltet und getextet: zum Beispiel:
Ein Lehrstück, wie Beeinflussung, Propaganda funktioniert. Es sind immer Bilder und Parolen, die sich leicht in den Köpfen festsetzen. Es wurde versucht, die Medien bei allen Aktionen zu instrumentalisieren. Das Dilemma bestand darin: Wie in Seattle 1999 kam es in Genua zu Krawallen, die von Schlägern aus halb Europa angezettelt wurden. (Über das Internet zusammengetrommelt). ![]() Die Polizei war in Genua erstaunlicheweise auch bereit, die Bilder der Gewalt ungeschminkt zu zeigen. Sie wollten die Gewaltaktionen bewusst publik machen, damit ihr Einsatz eingeordnet werden kann. Primocanale, ein Lokalsender sendete rund um die Uhr nur über das G-8 Gipfeltreffen. Er hatte auf allen strategischen Dächern Genuas Kameras angebracht, die zeigten, was sich überall abspielte. (Die Stadtpolizei Zürich hatte vor Jahren anlässlich der 1. Mai - Kravalle die Gewaltaktionen auch einmal ungeschnitten mit Videoaufnahmen protokolliert. Dank dieser 1:1 Aufnahmen konnten den politischen Instanzen nachträglich bewiesen werden, dass die Fernsehberichterstattungen einseitig waren und der Polzeieinsatz verhältnismässig war.) ![]() Vielleicht hilft diese Verunsicherung, über Sinn und Zweck der Medien genauer nachzudenken. |
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