Der Parlamentarier Thomas Aeschi wollte im
Bundeshaus eine abgesperrte Treppe benützen. Die war aber für einen
Fototermin mit einem UkrainerPromi vorübergehend gesperrt.
Aeschi ist der Meinung, im Bundeshaus hätten Parlamentarier Vorrang.
20 Min:
Grund für die temporäre Sperrung der grossen Freitreppe war
ein Fototermin mit dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan
Stefantschuk. Genau in diesem Moment wollten Aeschi und Graber die
Treppe hinunterlaufen - und wurden dabei unsanft von der Polizei gestoppt.
Aeschi und Graber weigerten sich zuvor, die Anweisungen der Polizei zu befolgen.
Offen ist, wie zufällig die Aktion wirklich war. Manche Parlamentarierinnen
und Parlamentarier munkeln, dass die SVP das Ganze inszeniert habe, um
vom Besuch abzulenken und die eigene Position ins Zentrum zu rücken.
Graber wetterte jedenfalls im Anschluss gegenüber 20 Minuten:
"Wenn ausländische Parlamentarier im Schweizer Parlamentsgebäude
besser geschützt werden, als Schweizer Parlamentarier, dann haben wir es
aber weit gebracht. Ein absoluter Skandal!"
Blue News fragte: Könnte Aeschi die Aktion bewusst provoziert haben, um für Aufsehen zu sorgen?
"Möglich", sagt Kommunikationsberater Marcus Knill. Ob Aeschi bewusst gehandelt hat, kann
auch Knill nicht abschliessend sagen. Sicher sei:
"Prinzipiell ist eine Provokation für Politiker oftmals ein Vorteil, weil man so von ihnen spricht."
Ganz nach dem Grundsatz: Auch schlechte PR ist gute PR.
"Es geht insbesondere darum, Aufmerksamkeit zu schaffen."
Vom Zwischenfall existieren verwackelte Handybilder.
Aeschi selbst hat auf X ein Video gepostet und schreibt dazu, er lasse sich nicht stoppen.
Der Wirkung des Bilds misst denn auch Marcus Knill eine besondere Bedeutung zu:
"Wenn man sehen würde, wie Herr Aeschi die Nerven verliert und handgreiflich wird, dann
würde ihn das nicht krisenresistent erscheinen lassen."
Vor allem bei SVP-nahen Personen dürfte sich gemäss dem Kommunikationsberater aber
eine positive Wahrnehmung verfangen, nämlich:
"Herr Aeschi hat den Mut, sich durchzusetzen."
Nach meiner Meinung hätte ein Dialog mehr gebracht.
Aeschi hätte der Polizei begrüden können,
dass er für eine dringende Angelegenheit passieren müsse.
Und die bei auf die Zähne bewaffneten Polizisten hätten
den Fotianlass kurz unterbrechen können.