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Der Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget (1896-1980) hat seit den späten
Fünfzigerjahren im Walliser Dorf Ausserberg den Sommer verbracht.
Seine Theorien sind nun zum Teil 100 Jahre alt.
Eines unterhalb des Bahnhofs Ausserberg
(Weiler Dorna, etwa 100-200 Meter unterhalb der Bahnlinie)
und dann in der Raanft (Wisso Bodo) in der Nähe des Baltschiedertals. Eine guter
Artikel von Hans-Christian Leiggerner aus dem Jahre 2015
ist
hier auf dem VS Jahrbuch 2015 illustiert auch, wie die hart arbeitende
Berg-Bevölkerung in Ausserberg damals dem Treiben des Gelehrten eher
suspekt zuschaute. Sie nannten ihn den "Grillenloser".
(Das war treffend, denn Piaget hatte mit einer Doktorarbeit (1918 Uni Neuchatel)
die Schnecken im Wallis untersucht und tatsächlich auch im Wallis das Zirpen der
Grillen nach Temperatur, Tageszeit oder Besonnung dokumentiert.)
Er war auch von Unkraut wie der "Fetten Henne" fasziniert und hat es gezüchtet.
Eine Seite aus dem Jahre 2006
zeigte Piaget eine Foto von Edith Leiggener aus dem Jahre 1979 und ein
Fondue Rezept [PDF],
das wir einmal von der Leiggener Familie erhalten haben.
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Piaget wurde berühmt vor allem wegen seiner Studien zur mentalen Entwicklung von Kindern.
Er interessierte sich vor allem an der Entwicklung der Intelligenz von Kindern. Alfred Binet
hatte den ersten Intelligenz Test entwickelt und Piaget arbeitete ein Jahr in einer Schule, die
von Binet gegründet worden war. Ihm wurde schon damals klar dass Kinder anders denken als
Erwachsene. Heute selbstverständlich, war das damals eine Revolution. Er entwickelte das
Konzept von "Schemas" (Ähnlich wie Konzepte die später in der KI Forschung entwickelt
worden waren, zum Beispiel von Marvin Minsky). Neue Information kann in gegebene Schemas
assimiliert werden, oder ein gegebenes Schema erweitern, oder dann eine neue Kategorie bilden.
[Wie jede andere Wissenschaft, hat sich auch Entwicklungspsychologie nun
100 Jahre nach Piaget, weiterentwickelt, verbessert oder verändert. Die meisten Experimente
von Piaget wären heute inakzeptabel: der Gebrauch von kleinen Gruppe von Testpersonen
ohne Zufallsauswahl, oder die Methode, dass nur eine Person Resultate kodiert und interpretiert.
Die Entwicklung von Intelligenz ist viel komplizierter als von Piaget antizipiert].
Medien
Eine gute Quelle war das
Piaget Archiv der Uni Genf
(leider sind viele Quellen dort wie oft auf dem Web verschwunden). Wir hatten die Fotos vor 7 Jahren
einmal archiviert. Die Fotos stammen aus den Jahren 1973-1979 (Sommer 1973, Sommer 1978 und Sommer 1979
der letzte Sommer im Wallis. Piaget starb am 16. September 1980 in Genf.
Das Letzte Foto ist 1979 in Pinchat (Genf) aufgenommen.
Eine andere Quelle ist das
Piaget Archiv oder
die
Piaget Gesellschaft.
"Auf den Spuren Piagets" (2014)
war ein Versuch (mit einer GoPro Kamera), mit
den Augen vom "Grillenloser" Piaget die Gegend zu sehen,
wo Piaget oft gewesen ist (Weg von Ausserberg zur Ranft, der Verbindung seiner
zwei Liegenschaften in Ausserberg).
Hans-Christian Leiggener: Jean Piaget (1896-1980)
Aus dem Walliser Jahrbuch 2015.
Die Gegend, in der Piaget gelebt hat auf Google earth (Wir haben ein paar Bilder
hineingeklebt, wo wir den Ort des Fotos vermuten). Rechts die Raanft. Links das Bietschtal.
Oben, das Bietschhorn. (Klick für eine Grossversion).