Der ehemalige US Aussenminister
Henry Kissinger ist mit 100 Jahren gestorben.
Kissinger,
der 1923 in Fürth in Bayern geboren war, von 1973-1977 Aussenminister
der USA war, war nicht ganz unumstritten. Aus 20 Min:
Kissinger trieb eine Entspannung der Beziehungen zum Erzrivalen
Sowjetunion voran und war massgeblich an der Entstehung des
Rüstungskontrollvertrags SALT I im Jahr 1972 beteiligt. Er leitete
auch eine vorsichtige Annäherung an das kommunistisch regierte China
ein. Berühmt ist Kissinger zudem für seine "Shuttle-Diplomatie"
im Nahostkonflikt, in dem er mit einer Vielzahl von Reisen vermittelte.
1973 wurde er zusammen mit dem nordvietnamesischen Chefunterhändler
Le Duc Tho für ein Waffenstillstandsabkommen im Vietnamkrieg mit
dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Es ist aber eine der umstrittensten
Entscheidungen in der Geschichte des Preises: Tho lehnte die Ehrung ab,
weil der Krieg trotz des Abkommens weiterging. Kissinger selbst wollte
den Preis später zurückgeben.
Auch zum Ukraine-Krieg äusserte er sich - und sagte in einem
Interview mit der "Zeit", nicht "alle Schuld" liege beim russischen
Präsidenten Wladimir Putin. Er habe schon 2014 "ernste Zweifel an dem
Vorhaben geäussert, die Ukraine einzuladen, der Nato beizutreten",
sagte Kissinger. "Damit begann eine Reihe von Ereignissen, die in dem
Krieg kulminiert sind."
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