Es ist ein Monat seit diesem Beitrag.
Die westlichen Medien haben in den letzten Wochen viel über eine angebliche Gegenoffensive geschrieben.
Beispiele:
Man kann sich in einem Krieg kaum auf die Medienberichterstattung einer Seite verlassen.
Längerfristig haben inkorrekt oder selektiv berichtende Medien ein Problem. Wer glaubt ihnen denn noch?
Die Situation in Bakhmut wurde in der US oder in Deutschen Medien heruntergespielt. Wie früher schon
gesagt, will man die Bevölkerung nicht ``kriegsmüde machen". Bisher wurden
30 Milliarden an Waffen in die Ukraine geschickt.
Natürlich spricht man nicht von Waffen, sondern von "Militärischem Gerät".
Das Wort ``Hilfegelder" tönt besser als ``Geld für Kriegswaffen".
In den USA, wo am 3. Mai wieder
Biden wieder eine Tranche Geld für den Krieg bereitgestellt hat, wartet eine Budget Krise.
Am 1. Juni (in 3 Wochen) könnten
die Vereinigten Staaten kein Geld mehr haben. Man muss die Schuldenlatte wieder höher schreiben. Kein Wunder, nach
Jahren von Pandemiebekämpfung (1.8 Trillionen) und Kriegsausgaben (
Graphik auf Wikipedia)
Irgendwo wird gespart werden müssen. Ziemlich sicher wird das dann
aber bei Sozialausgaben, Gesundheitswesen, Bildung oder Infrastruktur sein. Der Militär und die Pharmaindustrie,
grosse Sponsoren von US Politkern, werden kaum etwas von Sparmassnahmen zu spüren kriegen.
Noch vor wenigen Wochen sprach man von einer Kriegsentscheidenden Schlacht um Bakhmut. Nun ist Bakhmut
praktisch von Russischen Truppen eingenommen. Man muss sich nicht einmal die einschlägigen Seiten mit Karten ansehen.
Man könnte das auch indirekt folgern: hört man nichts mehr in lokalen Medien, kann das auch bedeuten,
dass die Sache schlimm aussehen muss. Tatsächlich:
Hier ist eine Lagebeurteilung vom 8. Mai, 2023.
Nachtrag vom 10. Mai, 2023:
Ukraine hat im
Sueden den Kanal überschritten, ausserhalb der Stadt.
Im Süden jedoch waren die Flanken immer "flüssig".
Auch im Norden sollen die Russischen Frontlinien ziemlich
gefärdert sein. Analysten meinen, dass wenn die Russen Bakhmut
ganz einnehmen würden, die Russischen
Flanken trotzdem in Gafahr sein würden.
SRF berichtet einfach: "Ukrainische Einheiten erzielen offenbar
Gebietsgewinne". Das ist zwar nicht falsch. Es hört sich aber so
an, als ob sich das Blatt in Bachmut selbst gewendet hat. Das ist
nicht der Fall. Die Gebietsgewinne im Süden sind fern von der
Stadt in einem Gebiet wo sich die Fronten hin und her wenden.
Nachtrag vom 11. Mai, 2023:
Wieder eine Schlagzeile, die den Eindruck erweckt, dass die
Schlacht um Bachkmut bald für die Ukraine gewonnen werden
wird. Blick:
In der Region Bachmut sind ukrainische Streitkräfte an einigen Stellen durchgebrochen, berichten
Militärblogger. Das sorgt bei den Russen für Panik.
Auf Diesem Militaer Blog sieht man Karten. Es geht um die Flanken im
Norden und Süden der Statt. Offensichtlich wird eine Gegenangriff auf den schw&aum;cheren Flanken lanciert.
Man muss in ein paar Tagen wieder sehen. Man kann aber darauf wetten, dass bei Fortschritten auf Russischer Seite kaum
berichtet wird. Hier ist ein anderer Militärblogger.
Aus der Perspektive der Medien ist an der ganzen Geschichte vor allem interessant, dass die traditionellen
Medien fast nichts mehr authentisches zu sagen haben.
Die Welt schaut was erstaunlich gut informierte Blogger sagen. Wie gut
die informiert sind, muss sich auch noch herausstellen. Bisher scheinen sich deren Berichterstattung aber im
Wesentlichen den Tatsachen zu entsprechen.
Eine Quelle, die herangezogen wird, ist
Diese Karte.
Nachtrag vom 16. Mai:
Es ist wie ein Schachspeil. Während die Flanken im Norden und Süden von Bakhmut
den Russen nicht viel bedeutet haben sid in der Stadt selbst Fortschritte gemacht und die
Stadt fast vollständig in Besitz.
Die Nördliche Zitadelle in Bachmut ist auch in Russischem Besitz
Update.
Die verblendete Berichterstattung im Westen wird illustriert mit einer Meldung heute auf
CNN: "Ukraine hat 18 Raketen abgeschossen". L&aumm;ft also alles super. Nichts neues im Westen.
Hier ein Bild von Bloggern über Bakhmut:
Bei Medien ist immer auch die Reputation wichtig. Wenn ein Medium wie CNN über
Monate über einen Krieg einseitig misinformiert, wer glaubt denn noch? Es ist nicht
besser als die Pravda in den alten UdSSR Zeiten. In den
letzten Monaten aber waren die Berichte von unabh&aum;nigen, gut vernetzten Bloggern
besser. Bei CNN ist es als ob man ein Fussballspiel berichtet, und nur die Tore und
Fortschritte von einer Seite hört.
Man muss auch immer wieder sagen, dass Krieg kein Spiel ist. Viele Menschen sterben
zum Teil unter grauenhaften Umständen. Praktisch die ganze Stadt Bakhmut ist in
Trümmern.
Nachtrag vom 17. Mai:
Nach diesem Kriegsblogger soll
Bakhmut bald eingenommen worden sein. Die Russen kämpfen hier mit den Wagner Truppen.
Noch wartet man auf die Gegenoffensive der Ukraine an der ganzen Front. Nach dem Blog, soll
es seit Wochen einen Aufbau von Truppen auf beiden Seiten gegeben haben so dass die Offensive
bald zu erwarten sei.
Nachtrag vom 18. Mai, 2023
Vor ein paar Monaten hiess es noch, dass Bakhmut entscheidend sein wird.
Hier sind zwei Beispiel wie man den Verlust einer grossen Schlacht beschönigen kann:
Nun, nachdem es verloren ist heisst es im Blick heute:
"Ausser Ehre gibt es für Putin nichts zu gewinnen".
Im CNN fabuliert der pensionierte General Clark "dass Bakhmut ein
symbolischer Verlust für Russland wäre".
Es sieht also so aus, als ob man Bakhmut gewonnen habe.
Medien darf man in Sachen Krieg nicht ernst nehmen. Dass man
mit Worten einen offensichtlich grossen Verlust als Gewinn
darstellen kann, dass ist grosse Kunst der Rhetorik.
Man kann es auch nach dem benennen was es ist: Propaganda.