Esther Friedli,
die Lebenspartnerin von Roli Brunner schaffte das, was bislang bei der St. Galler
SVP nie gelungen war. Sie führte mit grossen Abstand beim ersten
Wahlgang (Nachfolge des Ständeratsitzes von Paul Rechsteiner)
gegen die Schwergewichte Barbara Gysi (SP), Susanne Vinzenz(FDP) sowie
gegen Franziska Ryer. Zum absoluten Mehr reichte es zwar noch nicht.
Alle Kandidatinnen profitierten vom Frauenbonus. Esther Friedli hatte
Erfolg, weil bei ihr der Anti-SVP-Reflex bei ihr nicht funktioniert.
Dann kann sie sehr gut zuhören, poltert nicht und positionierte
sich bei politischen Fragen eindeutig (Genügende, sichere und
bezahlbare Versorgung mit Energie, speziell mit Strom. Die Erhaltung
unseres Wohlstands ist für sie zentral. Wir brauchen eine
Energiepolitik, die so viel Energie wie möglich in der Schweiz
produziert, damit wir weniger vom Ausland abhängig sind. Dabei
müssen wir alle Formen der Energiegewinnung und der technischen
Innovationen berücksichtigen).
Bei ihren Anliegen zählt sie nicht alle Probleme auf, wie die
Konkurrentinnen.
Quelle: NZZ
Ihre politische Grundhaltung bezeichnet sie mit den drei Worten: Liberal,
freiheitlich, föderalistisch.
Obschon sie im Gespräch eher scheu wirkt, kann sie aber auch gegen
den Woke-Wahnsinn poltern.
Sie ist bodenständig. Die NZZ schreibt "geländegängig".
Parlamentarier beschreiben sie als intelligent und fleissig.
Sie wagt es auch von der Parteimeinung abzuweichen.
Den Wahlkampf führt sie professionell. Mit dem Bauern-und
Gastroverband ist sie vernetzt.
Die Allianz zwischen Bauern- und Wirtschaftsverbänden hilft ihr
ebenfalls.
Ihre Medienauftritte überzeugen. Die Kandidatin spricht
verständlich, mediengerecht. Sie bleibt ruhig bei Angriffen. Die
Strategie "Alle gegen links" könnte Esther Friedli im nächsten
Wahlgang (am 30. April) zum Durchbruch verhelfen.