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www.rhetorik.ch aktuell: (17. Jan, 2023)

Lambrecht's Pannenserie

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Lambrechts Pannenserie Lambrecht's Nachfolger ist gerade angekündigt worden: Boris Pistorius wird neuer Verteidigungsminister. Er wird Nachfolger von Christine Lambrecht, die zu viele Fehler gemacht hatte. Sie hatte zwar neue Kampfjets in den USA bestellt und neue Kampfhubschrauber in Aussicht. Duch gab es zu viele Versännisse und schlechte Kommunikation, das vor allem beim Silvester Video evident war.

Überall, wo gearbeitet wird, gibt es Fehler. Wer jedoch aus Fehlern nichts lernt und ständig in Fettnäpfe tritt, demontiert sich. Die ehmalige deutsche Verteidigungsministerin Lambrecht musste seit ihrem Amtsantritt im Dezember 2021 viel Kritik einstecken. Sie trat in zu viele Fettnäpfchen und wird heute "Pannen-Ministerin" genannt.

  • Im Bericht des Verteidigungsministeriums in Deutschland wurde zugegeben, dass die 18 "Puma"-Panzer der Bundeswehr unzuverlässig sind. Konkret: Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Bundeswehr-Panzer zu aufwendig und zu kompliziert. Bei einem Manöver Ende Dezember in Niedersachsen fielen 17 der 18 "Pumas"aus. Quelle deutsche Medien: Das Panzermodell ist derzeit nicht einsatzfähig. Das Verteidigungsministerium versicherte, dass man bald ein Spitzengespräch mit allen Beteiligten einberufen und nach einer Lösung suchen werde.
  • Nach einem Instagram Video der Silvester-Rede zum Kriegsjahr von Christine Lambrecht bildeten Feuerwerk, Raketen und Böller Hintergrundkulisse. Mit der deplatzierten Rede erntete Lambrecht einen Shitstorm. Lambrecht äusserte sich zum vergangene, blutige Jahr mit folgenden Worten: #Mitten in Europa tobt ein Krieg. Und damit verbunden waren für mich ganz viele besondere Eindrücke, die ich gewinnen konnte, viele, viele Begegnungen mit interessanten und mit tollen Menschen. Dafür sage ich ein herzliches Dankeschön." Die Kritik liess nicht auf sich warten: Bundeskanzler Olaf Scholz wurde auf Twitter aufgefordert, Lambrecht zu entlassen. Die Rede über den Krieg mit Silvesterböllern im Hintergrund setze ihrer Serie von Peinlichkeiten nur noch die Krone auf.
  • Einen Monat zuvor gab es schon Kritik. Es ging um fehlende Munition bei der Bundeswehr. Nach früheren Angaben reicht der Bestand im Kampffall nur wenige Tage. Lambrecht versäumte es, Munition zu bestellen. Dies, obwohl die Industrie Angebote machte. Als sie für die Beschaffung von Munition vom Finanzministerium Geld verlangte, schrieb ihr Christian Lindner, es fehle nicht am Geld, Lambrecht müsse nur ihre Aufgabe richtig erledigen.
  • Die Kritiker monieren, die ehemalige Justiz- und Familienministerin habe ihre Rolle als Verteidigungsministerin nie richtig gefunden. Lambrecht habe im Juni behauptet, der Gepard, den Deutschland der Ukraine zu diesem Zeitpunkt zugesagt hatte, sei kein Panzer. Als Erklärung sagte sie: "Der Gepard ist ja dafür da, Infrastruktur zu schützen dadurch, dass er dann mit diesem Rohr in die Luft schiesst." Diese Wortwahl wurde als unprofessionell und falsch bezeichnet: Der Gepard ist zwar kein Kampfpanzer, wird jedoch als Flugabwehrkanonenpanzer klassifiziert. In einem Spiegel-Artikel wurde Lambrecht als "Null-Bock-Ministerin" und als "politischer Totalausfall" bezeichnet. Ihr wurde Lustlosigkeit und Desinteresse vorgeworfen.
  • Der Helikopterflug, bei dem die Ministerin ihren Sohn mitgenommen hatte gab ebenfalls viel zu reden. Der Flug fand zu einem Truppenbesuch in Schleswig-Holstein statt, bevor sie am nächsten Tag den Osterurlaub auf dem nahegelegenen Sylt verbringen wollte.Ihr Sohn veröffentliche auf Instagram Bilder, die seine Mutter von ihm im Helikopter aufgenommen hatte. Lambrecht wies Kritik zurück: Der Flug sei regelkonform angemeldet und bezahlt worden. Schon damals hagelte es Kritik und es gab Rücktrittsforderungen.
  • Im Ukraine-Krieg hatte die Verteidigungsministerin keine glückliche Hand. Als im Januar 2022, als 200'000 russische Soldaten an die ukrainische Grenze verlegt wurden, lieferte Lambrecht die von 5000 Helmen an die Ukraine an. "Bild" schrieb: "Eine Blamage!"


Die Auflistung der Pannen macht bewusst, dass die Verteidigungsministerin für ihr Amt schon längst untragbar geworden ist. Kanzler Scholz hat sie zu lange unterstützt. Dass er nach dem Rücktritt nicht sofort einen Ersatz ankündigen kann, macht ihn zum Zauderer. Er kann die kurzfristige führerlose Armee nicht damit begründen, er sei überrascht worden. Wer professionell führt, hat nicht nur heikle Situationen zu antizipieren. Er muss auch rasch entscheiden können. Nachdem schon Ursula von der Leyen als Verteidigungsministerin versagt hatte, darf zudem die Frage gestellt werden, ob für dieses Amt eigentlich nur jemand gewählt werden müsste, der selbst Militärdienst geleistet hat. Bei einem Verteidigungsminister sind gewisse Kenntnisse über sicherheitspolitische Fragen erforderlich. Bei Lambrecht führte die Summe an Fehltritten dazu, dass sie sich nicht mehr länger halten konnte. Manchmal bewahrheitet sich die Volksweisheit: Der Krug geht zu Brunnen bis er bricht.

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