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www.rhetorik.ch aktuell: (05. Jan, 2023)

Wenn Medien Fakten verschweigen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Nachtrag vom 5. Januar. Gerade ist noch ein 20 Minuten Artikel erschienen, wo das Thema der Silverstgewalt aufgenommen wird. Es ist ein Interview mit Jacqueline Fehr, der Vorsteherin der Direktion der Justiz und des Innern in Zürich. Sie wird dort Zitert mit: "Gegner der Corona-Massnahmen machen uns mehr Sorgen als Jugendliche." Das Interview zeigt, wie auch Politiker das Thema schönschreiben. Ddie Sylverstervorgänge wurde am 3. Januar auf 20 Minuten berichtet.

Nachtrag vom 8. Januar: Ein SN artikel von Katrin Schregnberger in der SN. Aus dem Persoenlich Blog:
Jugendliche, viele davon mutmasslich mit Migrationshintergrund, haben Deutschland an Silvester ins Chaos gestürzt. Das Schweigen der Medien zur Herkunft der Täter war jedoch kontraproduktiv. Denn das bewusste Verschweigen von Fakten ist Manipulation.

Was war geschehen? Die gravierenden Ausschreitungen in Deutschland in der Silversternacht schockierten die Öffentlichkeit. Es wurden Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten mit Knallkörpern beschossen und Rettungsfahrzeuge beschädigt. Es gab viele Verletzte. Die schweren Ausschreitungen nahmen eine völlig neue Dimension an. Für die Bevölkerung waren die Gründe für die sinnlosen Gewalttaten nicht nachvollziehbar.

Retter dürfen bei ihrer Arbeit nicht behindert, beschossen und verletzt werden. Was bei den Vorkommnissen aufgefallen ist: Die staatsnahen Medien hielten sich bei den Täterbeschreibungen zurück.

Sie verschwiegen bewusst, dass von 145 Verhafteten 100 mutmasslich einen Migrationshintergrund hatten. Der Bundeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft äusserte sich gegenüber Focus: "Bei vielen Einsatzkräften ist der Eindruck vorherrschend, dass Gruppen junger Männer mit Migrationshintergrund weit überrepräsentiert sind."

Das Unterdrücken dieser Fakten führte zu heissen Diskussionen und heftiger Kritik. Die ARD Tagesschau versuchte sich zu rechtfertigen. Der Berlin-Korrespondent sagte in der Sendung vom 2. Januar 2023: "Von den Tätern zu sprechen ist in solchen Kontexten immer ein bisschen schwierig." Es wurde die Gewerkschaft der Polizei zitiert, die das Problem in "gruppendynamischen Prozessen" und "einem gesamtgesellschaftlich grossen Druck" sieht. Der Journalist stotterte dann, verhaspelte sich. Wollte er nur vermeiden, etwas Falsches zu sagen?

Wenn Ausländergewalt nicht mehr benannt werden darf, hat der Journalismus ein Problem. Wer aus Angst vor dem "Rassismusvorwurf" Fakten verschweigt, schiesst ein Eigentor. Wenn Probleme unter den Teppich gekehrt werden, verliert die Bevölkerung das Vertrauen in die Medien. Kreise, die ohnehin von der Lügenpresse reden, erhalten Oberwasser. Ihre Zweifel an der sachgerechten Informationspraxis sehen sie bestätigt und ihre Vorurteile könnten auch von anderen Bevölkerungskreisen übernommen werden.

Fazit: Alle Medien müssen den Auftrag unparteiischer und sachgerechter Berichterstattung ernst nehmen.



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