- Was der Persönlichkeit zuzuschreiben ist: Der Berner Nationalrat
Albert Rösti, früherer Präsident der SVP, ist Favorit
auf dem Kandidatenkarussell. Er gilt als gemässigter Sachpolitiker,
der über ein grosses Netzwerk verfügt. Köppel bezeichnete
ihn aber abwertend als "Hansdampf in allen Kassen", weil er zahlreiche
Nebenjobs hat.
Dessen Artikel scheint aber Rösti nicht geschadet zu haben.
Sein Engagement zeigt, dass er fähig ist zu führen und viele
Aufgaben meistern kann. Das Verhalten des SVP Kronfavoriten nach dem
Angriff war kommunikationsmässig vorbildlich. Er verzichtete auf
Statements in eigener Sache und sagte: "Mit einer Bundesratskandidatur
exponiert man sich und erwartet Berichte zu allen möglichen
Themen. Man kann nicht alles kommentieren."
Dass er sich durchsetzen kann, bewies er mit dem erzielten
Energie-Kompromiss.
Röstis Distanz zu Blocher hat für ihn Nach- und Vorteile. Bei
den SVP Hardlinern büsst er an Unterstützung ein, bei den
Blocher Kritikern hingegen holt er sich Sympathiepunkte. Vielen ist
Rösti zu nett und zu kollegial.
Anderseits punktet Rösti im Parlament mit seiner freundlichen,
vermittelnden, fairen Art. Er ist fleissig, naturnah, umgänglich,
gemässigt und kein Dogmatiker.
- Auftrittskompetenz (Körpersprache, Stimme, Kernbotschaft)
Albert Rösti hat an seinen Auftritten viel verbessert. Seine
Kernbotschaft: "In der Politik kann man mit mehrheitsfähigen
Vorschlägen etwas erreichen. Das werde ich tun". "Es käme mir
natürlich auch zu, das Wertesystem der SVP im Bundesrat einzubringen"
Für ihn sind die wichtigsten Projekte: Die Klärung der Beziehung
zur EU, die Stärkung der Armee und Sozialwerte. "Mir ist es wichtig ,
Sorge zu tragen, sodass neue Errungenschaften unser Land weiter bringen."
- Medienrhetorische Aspekte (Verständliches, einfaches, kurzes
Formulieren)
Rösti formuliert unkompliziert. Er spricht das gegenüber an,
formuliert adressatengerecht und hat eine gute Pausentechnik.
- Ueberzeugungskraft, Glaubwürdigkeit, Authentizität
Dank seiner natürlichen Art sind seine Aussagen glaubwürdig.
Auch deshalb, weil er kein "Sektierer" ist, sondern bereit für
Kompromisse.
- Hauptstärke
Die Hauptstärke von Albert Rösti ist seine Umgänglichkeit
mit den Mitmenschen, bei aller Härte in Sachfragen. Er lebt
das bewährte Harvardprinzip (verbindlich im Ton und hart in der
Sache). Diese Fähigkeit ist bei Magistraten gefragt. Man will keine
"Wadenbeisser", sondern konsensorientierte Bundesräte. Hardliner
werden selten gewählt.
Rösti hat gelernt, zu Stoppen und Nein zu sagen: "Stimmt nicht!"-
"Im Gegenteil".! -"Uberhaupt nicht"..!"
- Defizite
Albert Rösti hat eine freundliche Grundhaltung. Das ist positiv.
Aber er muss aufpassen, dass er ernsthafte Aussagen mit einem Lächeln
nicht abschwächt werden. In Streitgesprächen lässt
Rösti nicht mehr an die Wand drücken. Bei Unterbrechungen
hat er aber in der Arena mehrmals einfach weiter geredet. Wenn zwei
gleichzeitig sprechen, bringt das nichts. Mit einer höflichen Frage,
wie: "Darf ich den Gedanken noch fertig machen?" oder Einschübe:
"Ich bin noch nicht fertig." "Moment, noch das Wichtigste:" kann man
sich besser durchsetzen.
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- Was der Persönlichkeit zuzuschreiben ist: Auch Salzmann erfüllt
das Anforderungsprofil eines Bundesrates.
Er hat viel militärische und private Führungserfahrung.
Er ist selbstbewusst: "Ich kann den Sitz der Berner SVP im Bundesrat
wieder erobern."
Sicherheitspolitische Kommission. Als Vizepräsident der
Geschäftsprüfungskommission hat er zusätzliche
Führungserfahrung. Beruflich ist er Steuerexperte.
- Thematisch ist er jedoch zu wenig breit aufgestellt.
Er hat vor allem die Unterstützung von konservativen
Kreisen. Ausserhalb der eigenen Partei ist er nur mässig beliebt.
- Auftrittskompetenz (Körpersprache, Stimme, Kernbotschaft)
Er tritt recht selbstsicher auf - mit sonorer Stimme. Es wirkt aber,
- Medienrhetorische Aspekte (Verständliches, einfaches, kurzes
Formulieren)
Salzmanns bestimmtes Auftreten ist etwas zu militärisch.
- Ueberzeugungskraft, Glaubwürdigkeit, Authentizität
Der ausgewiesene Fachmann in der Sicherheitspolitik überzeugt er.
- Hauptstärke
Sein sicheres, sachorientiertes Auftreten.
- Defizit
Salzmann muss zeigen, dass er auch bei Themen ausserhalb der
Sicherheitspolitik sattelfest ist. Mit einer Prise mehr Lockerheit
würde er zusätzlich gewinnen.
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- Was der Persönlichkeit zuzuschreiben ist:
Dem 52-jährigen Juristen und Professor für Privat- und
Wirtschaftsrecht werden viele positiven Eigenschaften zugeschrieben:
Er geniesst grossen Respekt. Er ist nicht "mediengeil". Er gilt eher
als zurückhaltend, arbeitet konstruktiv und lösungsorientiert.
- Auftrittskompetenz (Körpersprache, Stimme, Kernbotschaft)
Bei Präsentationen fesselt er die Zuhörer. Er kontrolliert seine
Körpersprache nicht, deshalb stimmen Stimme, Gestik und Mimik mit
den Aussagen überein und er wirkt authentisch. In Interviews spricht
er eindringlich, sehr lebendig, ausdrucksstark. Unübersehbar ist
seine ausgeprägt starke Mimik.
- Medienrhetorische Aspekte (Verständliches, einfaches, kurzes
Formulieren)
Vogt formuliert verständlich. Für ihn ist Medienkompetenz
wichtig. Er kann Komplexes so erklären, dass man es versteht und
nutzt angemessene Analogien: "Mein Naturell passt nicht zum Politikbetrieb
im Parlament, ich fühle mich wie ein Tennisspieler auf dem
Fussballfeld." Er gesteht offen, die Art und Weise des Politisierens
im Bundesrat widerspreche seinem Naturell. Vogt weicht nicht aus. Er
kontert mediengerecht. Ein Beispiel:
Nach der deplatzierte Frage eines Journalisten : "Ist die Schweiz und
ist das Parlament, das Sie wählen muss, bereit für den ersten
schwulen Bundesrat?"
Vogt antwortet gelassen. Er gibt zu verstehen, dass er die Frage für
unangebracht halte: "Ich muss gestehen, mit dieser Frage habe ich nicht
gerechnet. Man hat mir geraten, einen Fragebogen zusammenzustellen mit
möglichen Fragen von Journalistinnen und Journalisten. Die Frage nach
meiner Sexualität stand nicht darauf." Er gehe davon aus, dass in
diesem Land die Sexualität keine Rolle spiele. Er habe als Mitglied
einer Minderheit Empathie, Verständnis und Einfühlsamkeit
erworben - Eigenschaften, die der Rolle als Bundesrat zugute kommen.
Ein Politiker muss auch unangenehme Fragen antizipieren und
stets mit Fragen rechnen, die im Vorgespräch nicht erwähnt
worden sind.
In seinen Aussagen nimmt der SVP Kandidat kein Blatt vor den Mund und
spricht Klartext. Das wird geschätzt:
Vogt setzt sich beispielsweise unmissverständlich gegen den
"Transgender-Wahn" ein.
Er formuliert sehr konkret: "Ich akzeptiere und respektiere Menschen,
die sich in ihrem biologischen Geschlecht nicht wohlfühlen, zu
hundert Prozent. Ich setzte mich für eine Gesellschaft ein, in der
Männer Lippenstift tragen und die Nägel lackieren dürfen
sollen. In der jeder und jede zur Geschlechtsidentität und sexuellen
Orientierung stehen darf, wie er oder sie will."
Extratoiletten für nicht-männliche und nicht-weibliche Menschen
gehen Vogt zu weit.
"Aus praktischen und biologischen Gründen teilen wir die Menschen in
die zwei Kategorien männlich und weiblich ein. Was mich stört
ist, dass bei jeder Gelegenheit jede Normierung, jede Beschriftung und
jede Ausdrucksweise um ein drittes oder mehrere weitere Geschlechter
erweitert werden soll. Das ist für mich tatsächlich wahnhaft."
- Ueberzeugungskraft, Glaubwürdigkeit, Authentizität
Der SVP Kandidat überzeugt, weil er verständlich formuliert,
natürlich spricht und eindeutige Aussagen macht.
- Hauptstärken
Hans-Ueli Vogt ist ein eigenständiger Denker und kann sehr gut
zuhören. Er ist fachlich versiert. Nicht nur in juristischen
Fragen geniesst er Respekt und ist intellektuell überragend. Er
ist Generalist und Fachspezialist.
- Defizit
Mit seiner Aussage, sein Naturell passe nicht zum Politikbetrieb -
mit nachfolgender Kehrtwende - hat er Goodwill verspielt. Das muss
er wettmachen. Auch innerhalb der eigenen Partei gilt es für ihn,
noch zusätzliche Sympathieen zu erwerben. Beim Sprechen stimmt der
rhythmische Akzent vielfach nicht. Falsche Pausen mindern den Sprechfluss.
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- Was der Persönlichkeit zuzuschreiben ist:
Die Nidwaldner Regierungsrätin und Anwältin profitiert
von ihrer Herkunft, sowie vom Frauenbonus.
- Auftrittskompetenz (Körpersprache, Stimme, Kernbotschaft)
An ihrer jüngsten Medienkonferenz haftete sie mit den Augen zu starr
am Manuskript. Ohne Gestik. Das Lesen mit "schweifendem Blick" bestand
in Versuchen, Blickkontakt mit dem Publikum aufzunehmen. Jedoch so kurz,
dass sich niemand angesprochen fühlte. Erst in der letzten Sequenz
sprach sie lockerer und zeigte sich von ihrer besten Seite.
- Medienrhetorische Aspekte (Verständliches, einfaches, kurzes
Formulieren)
Sie spricht kurze vorbildlichen Gedankeneinheiten in einfachen
Sätzen.
- Ueberzeugungskraft, Glaubwürdigkeit, Authentizität
Sie überzeugt, weil sie eine offene Person ist und auf die Leute
zugehen kann. Ihr Motto "Gut zuhören - herzhaft anpacken" wirkt
glaubwürdig.
- Hauptstärke
Blöchlinger kann Anliegen so über die Parteigrenzen vermitteln,
dass sie gut ankommen und spricht fliessend englisch, deutsch und
französisch
- Defizit
Die Schummelei mit der britischen Staatsbürgerschaft
irritierte. Michèle Blöchlinger musste ihre Aussage
revidieren. Damit büsste sie Glaubwürdigkeit ein.
Später kamen auch noch Verbindungen zu einer Firma zu Tage, die
ein Produkt verkauft, dessen Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist.
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- Was der Persönlichkeit zuzuschreiben ist:
Als Zuger SVP Regierungsrat hat sich Tännler als erfolgreicher
Finanzpolitiker einen Namen gemacht. Er gilt als valabler Nachfolger
Maurers. Doch seine Kampagne flaut. Sein Profil darf sich sehen
lassen, zumal er politisch unabhängig ist. So lehnt er die
Neutralitätsinitiative ab. Wenn er die Argumente eines Gegners
als richtig empfindet, stimmt er ihm zu. Dank seiner sozialen Gesinnung
könnte er auch linke Stimmen holen, falls er bei den SVP Hardlinern
verliert.
- Auftrittskompetenz (Körpersprache, Stimme, Kernbotschaft)
Bei vielen Auftritten blickt er während des Sprechens
oft auf den Boden, statt zu den Zuhörern. Doch spricht er
verständlich. Die dynamische Akzente mit nonverbalem Betonen sind
Verständlichkeitshelfer. Die Stimme klingt angenehm.
- Medienrhetorische Aspekte (Verständliches, einfaches, kurzes
Formulieren)
Er ist rhetorisch gewandt und kann Sachverhalte frei vortragen
Ueberzeugungskraft, Glaubwürdigkeit, Authentizität
Wenn sagt von sich sagt, er packe heisse Eisen und Herausforderungen an,
statt nur darüber zu reden, das wird abgenommen. Er versteht es,
zu überzeugen.
- Hauptstärke
Als Wirtschaftspolitiker hatte er Erfolg.
- Defizit
Tännlers Tätigkeit bei der FIFA als Jurist während seiner
Zeit als Regierungsrat, ist noch nicht vergessen. Zudem kennt man ihn in
Bern zu wenig. Obschon der Zuger Kandidat gute Voraussetzungen hat, zahlt
sich sein dominantes Verhalten beim Stimmvolk nicht aus. In Zug heisst es:
"Tännler ist beliebt, aber niemand wählt ihn". Wahrscheinlich
wird ihm der Parteiwechsel von der FDP zur SVP zusätzlich schaden.
Er müsste es fertig bringen, bei Auftritten sein Image mit einer
volksnahen Kernbotschaft neu zu positionieren und zu festigen.
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