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www.rhetorik.ch aktuell: (24. Nov, 2022)

Protestaktion beim Fussball

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Werbung und Sport sind natürlich eng verknüpft. Man hat in letzter Zeit auch gesehen, dass politische oder soziale Anliegen in den Sport gebracht werden.

Ähnlich wie Klimaktivisten Museen als Platformen missbrauchten, wird auch der Sport immer mehr zum Schlachtfeld für soziale Kämpfer. Die Schüsse können aber auch nach hinten losgehen. Wie bei Werbung, geht es bei Aktivismus auch um Goodwill und Symptatie. Wenn man 90 Prozent der Leute, die sich für Kunst oder Sport interessieren vergrämt, dann sind die Aktionen kontraproduktiv.

An der Fussball WM gab es ein Armbinden-Skandal. Es geht hier nicht darum, ob die Anliegen richtig oder wichtig sind, es geht darum, ob die Aktionen der Sache helfen oder nicht. Die Aktion mit der Armbinde hat sicher nicht geholfen.

Sportorganisatoren wissen, dass das Einbringen von Nationalismus oder Aktivismus kontraproduktiv sind und schliessen sie aus. Sowohl die FIFA also auch die Regeln des Tournaments in Katar verbieten politische Statements. Dass ein paar Mannschaften beschlossen haben, trotzdem Armbinden zu tragen, hatte unweigerlich eine Konfrontation zur Folge. Die FIFA hat die Aktion unterbunden. Die DFB Stars haben dann vor dem Spiel ein Protest Bild gepostet:

Dann hat Deutschland in einem 1:2 Debakel gegen Japan verloren. Deutschland verschlägts die Sprache.

Andere Spieler hatten kein Mitleid: Belgien's Super star Eden Hazard:
"Wir sind hier, um Fussball zu spielen, ich bin nicht hier, um eine politische Botschaft zu senden, dafür gibt es Leute, die besser geeignet sind. Wir wollen uns auf den Fussball konzentrieren."


Auf Blick kann man sehen, was das Publikum davon hält. Die Protestaktion war kontraproduktiv. Die meisten dieser Kommentare wurden von Lesern top bewertet. Nicht nur die Sportler, die sich in Politik einmischen, werden kritisiert, auch die Journalisten, die sich zu Aktivismus misbrauchen lassen. Es ist halt wie bei der Werbung: wenn Werbung aufdringlich wirkt oder in neutrale News verbaut wird, dann ist sie Kontraproduktiv. Wenn man merken kann, wie politisiert oder eine Denkrichtung gepushed wird, dann reagiert das Publikum genervt. Schlimmer noch, die Glaubwürdigkeit des Mediums ist im Eimer.

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