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Viele Politikerinnen und Politiker versuchen mit einer Nichtantwort
konkreten Fragen auszuweichen. Ein aktuelles Beispiel gibt Mattea Meyer. Daniel Jositsch bezeichnete ein reines Frauenticket bei den Bundesratskanditaten als diskriminierend. Mattea Meyer verteidigt den Entscheid. Die SP wolle immer einen Mann und eine Frau im Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simmonetta Sommaruga müsse es deshalb zwingend eine Frau sein, weil bereits ein Mann den ersten Sitz belege. Die Partei wolle eine Doppelbesetzung mit Männern verhindern. Die SP sei eine Partei der Gleichstellung. In der Sonntagszeitung wurde Mattea Meyer von Denis von Burg gefragt: "Und wenn später Alain Berset zurücktritt, machen Sie dann auch ein reines Männerticket?" (Damit es nicht zu einer Doppelbesetzung von zwei Frauen kommt) Meyer weicht auf diese heikle Frage aus: "Seit dreissig Jahren ist die SP fast immer mit einem Mann und einer Frau im Bundesrat vertreten. Ich finde das eine gute Lösung." Denis von Burg: "Sie weichen aus. Also dann kein reines Männerticket?" Meyer: "Ich weiche nicht aus. Meine Meinung ist, dass die SP mit einem Mann und einer Frau vertreten sein soll. Wie heute, entscheidet dann die Fraktion." Kommentar: Meyer weicht eindeutig aus. Denn sie gibt keine konkrete Antwort auf die Frage einer Doppelbesetzung durch zwei Männer, damit die angeblich bewährte Regelung mit einer Frau und einem Mann im Bundesrat gesichert werden kann. Wenn heute zur Sicherung der Frauensitzes das Angebot zwei Frauen fordert, müsste konsequenterweise bei der Sicherung des männlichen Parts das Angebot mit einem Männer-Doppelticket angewendet werden. Es ist erstaunlich, wie Politikern immer wieder versuchent, mit einer "Nichtantwort" konkreten Fragen auszuweichen. In diesem Fall wurde die Ausweichtechnik entlarvt. Das ist guter Journalismus. Ausweichtechniken können wir nur entlarven und benennen, wenn wir gut zuhören und die #Nichtantwort" erkennen. Schade, dass in diesen Fällen nur wenige Journalisten nachhaken. |
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