Rhetorik.ch

Knill+Knill Kommunikationsberatung

Knill.com
Aktuell Artikel Artikel Inhaltsverzeichnis Suche in Rhetorik.ch:

www.rhetorik.ch aktuell: (13. Sep, 2022)

Spiegel: Angst vor dem Absturz

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die ökonomischen Konsequenzen wären eigentlich voraussehbar gewesen: Pandemiemassnahmen und Energiekrise als Folge von einem Krieg in der Ukraine führen weltweit zu Wirtschaftsproblemen. Vorgestern erschien im Spiegel ein beunruhigendem Artikel: ``Angst vor dem Absturz". Es sei eine ``Tragödie in 5 Akten".

Wir wurden in den letzten Jahren auch vorsichtiger mit Medienberichten. Die Pandemie Hysterie war vor allem auch eine von Medien inszinierte Panik. Auch dieser Spiegel Artikel muss mit einer guten Portion Skepsis gelesen werden. Panikmache ist nie gut. Intelligentes Handeln ist besser.

Hier ist ein Beispiel von einer der Hiobsbotschaften im Artikel:

Die Traditionsfirma Hakle, gegründet vor beinahe 100 Jahren, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der mittelständische Hygienepapierhersteller zählt zu den ersten Opfern der Krise, die sich durch das ganze Land frisst. Um Holz in Toilettenpapier zu verwandeln, in Marken wie "Sanft&Sicher" oder "Snuffi", braucht man Energie. Und zwar jede Menge. Hakle nutzt allein in seinem Düsseldorfer Werk jährlich 60'000 Megawattstunden Erdgas und 40'000 Megawattstunden Strom. Inzwischen ist das für das Unternehmen unbezahlbar geworden. Die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise sind der Grund für Hakles Notlage. Die Hiobsbotschaften aus den Unternehmen häufen sich, und sie kommen aus der ganzen Republik.


Die Frage ist, wie man in Deutschland einen Absturz vermeiden kann. Sicher nicht mit mehr Pandemiemassnahmen, die die Witschaft bremsen. Sicher auch nicht mit unrealistischen Grundsatzmeinungen in Sachen Energie oder mit mehr Kriegstreiberei. Man kann nicht erwarten, dass man in einem Wirtschaftskrieg gegen Russland gewinnen kann. Mit Erhöhungen vom Leitzins könnte die Kostenexplosion in den Griff bekommen. Vielleicht ist noch mehr nötig, weil für's Jahr 2023 eine Rekordinflation erwartet wird. Doch Zinserhöhungen bremsen das Wachstum.

Was die Welt im Moment brauchte, wären Realpolitiker die sich nicht auf ideologische Muster berufen:

Eigentlich könnte man aus der Geschichte lernen. Finanzielle Gesundheit ist auch mit politischer Gesundheit verbunden. Eine funktionierende Wirtschaft ist wesentlich, um Kriege zu verhindern. Der schlimme Zustand der Deutschen Wirtschaft vor 100 Jahren (eine Banknote aus dem Jahre 1923 illustriert das), war wesentlich für die katastrophale Entwicklungen auf dem Kontinent ein Jahrzehnt später. Übrigens waren die wirtschaftlichen Probleme vor 100 Jahren auch mit einer Pandemie verbunden. Die Spanische Grippe (1918-1920) passierte fast 100 Jahre zeitverschoben von der Covid 19 Pandemie: (2019-2021). Dies hat die Erholung vom 1. Weltkrieg (1914-1918) verzögert. Im Jahre 1929 kam dann eine weltweite Wirtschaftskrise. Wir sind nicht in der gleichen Situation. So gab es keinen Weltkrieg in den 10er Jahren des 21' Jahrhunderts. Die Geschichte hat uns trotzdem gelehrt. Intelligentes Handeln nimmt Lehren aus der Vergangenheit in Kauf.


Rhetorik.ch 1998-2022 © K-K Kommunikationsberatung Knill.com