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www.rhetorik.ch aktuell: (17. Mar, 2022)

Den Halo-Effekt nicht unterschätzen

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Den Halo-Effekt kennen wir vor allem als Wetterphänomen, Sonne oder Mond bekommt einen kreisförmigen Lichtkranz.

Ebenfalls profitieren bei Medienauftritten Akteure oft von einem Halo-Effekt. Wenn ich z.B. bei der Arena nach der Sendung Zuschauer frage, welche Personen überzeugt haben, sind es meist Menschen, die dank eines Halo-Effektes gut weg kommen.

Jüngst überzeugte eine Professorin bei einer Diskussionsrunde, nachdem das Publikum erfahren hatte, dass sie parteilos ist. Sie wurde als Wissenschaftlerin vorgestellt, die zahlreiche Bücher über das aktuelle Diskussions - Thema geschrieben hatte.

Positiven Vorgaben überstrahlten all ihre Voten. Der Strahlenkranz beim Halo blendet in der Regel allfällig Negatives aus.

Der Halo-Effekt nimmt dem Publikum jedoch oft eine differenzierte Beurteilung. Dieses Phänomen machen sich Firmen, Politiker und Parteien zu Nutze, indem sie sich in den Strahlenkranz einer erfolgreichen Person stellen und hoffen, von dieser Ausstrahlung zu profitieren. Parteien rechnen damit, dass sich die positiven Eigenschaften einer prominenten Person auf die eigene Partei, die eigene Person, auf die Kernbotschaft oder ein Produkt übertragen. Auch beim Marketing lohnt es sich, ein Produkt in den Halo-Effekt z.B eines erfolgreichen Sportlers zu stellen. Russi hat bei der Automarke "Subaru" und Federer bei der Kaffeemaschine "Jura" die Verkaufszahlen enorm positiv beeinflusst. Es gibt aber auch negative Folgen. Weil Putin, als Russe mit einem grauenhaften Angriffskrieg die Städte der Ukraine in Schutz und Asche bombte und ungezählte Zivilisten tötete, müssen nun alle Russen unter seinem schlechten Ruf leiden. Das selbstverschuldete, negative Image kann Putin nicht mehr so schnell korrigieren.

Bedenken wir den Halo-Effekt bei Bewerbungen, beim ersten Eindruck, bei Werbekampagnen und beim Branding der eigenen Marke. Der Ruf ist schnell geschädigt. Um ein positives Image aufzubauen, braucht es hingegen viel Zeit und Mühen. Aus Digital guide: Der erste Eindruck dominiert alle späteren Eindrücke." Im sprichwörtlichen "You never get a second chance to make a first impression" steckt also mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Psychologisch gesehen ist das der Halo-Effekt, auch bekannt als Heiligenschein-Effekt. Dabei handelt es sich um eine kognitive Verzerrung, weil Menschen sich von einem (auch falschen) ersten Eindruck über Gebühr beeinflussen lassen.

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