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Der Wunsch, gut auszusehen ist heute sehr einfach geworden.
Es braucht nur einen geeigneten Filter. Es ist kein Photoshop mehr
notwendig. Es geht alles automatisch. In
diesem Heise Artikel wird das
Phänomen diskutiert. Schönheitsfilter sind heute schon fest in
Handys oder Apps wie "Zoom" integriert. Was man auf Photos, Video oder
online sieht, ist oft stark manipuliert. Vor allem Gesichtsfilter sind
populär.
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Aus dem Heise Artikel:
Als Augmented-Reality-Gesichtsfilter zum ersten Mal auf den sozialen
Plattformen auftauchten, waren sie ein Gimmick, eine Art virtuelles
Verkleidungsspiel, um wie ein Tier auszusehen oder sich plötzlich
einen Schnurrbart wachsen zu lassen. Heute jedoch wollen vor allem
Mädchen im Teenageralter mit solchen Filtern ihr Aussehen
verschönern, indem sie Gesicht und Körperteile schärfen,
verschlanken oder neu einfärben. Veronica und Sophia nutzen beide
begeistert Snapchat, Instagram und TikTok, wo auch Millionen anderer
Menschen solche Filter nutzen. Sie erlauben ihnen, sich durch verschiedene
Identitäten zu wischen.
(...)
Solche Gesichtsfilter sind die wohl am weitesten verbreitete Anwendung
von Augmented Reality (AR). Forscher verstehen ihre Auswirkungen noch
nicht, aber sie glauben zu wissen, dass es echte Risiken gibt - und
dass es vor allem junge Mädchen sind, die diesem Risiko ausgesetzt
sind. Sie sind Versuchspersonen in einem Experiment, das zeigen soll,
wie Technologie unsere Identität, unsere Selbstdarstellung und
unsere Beziehungen beeinflusst. Und das alles ohne Aufsicht.
(....)
Künstlerische oder lustige Filter werden längst von
Schönheitsfiltern in den Schatten gestellt. Rocha sieht viele
Frauen auf sozialen Medien nonstop Filter benutzen. "Sie weigern sich,
ohne Filter gesehen zu werden, weil sie in ihrem Inneren glauben, so
auszusehen", sagt sie. "Das kam mir ein bisschen krank vor."
(...)
Claire Pescott erforscht an der University of South Wales das
Verhalten von Kindern in den sozialen Medien. In Fokusgruppen hat
sie einen Geschlechterunterschied beobachtet, wenn es um Filter
geht: "Alle Jungs sagten: ,Die sind wirklich lustig. Ich mag es,
diese lustigen Ohren aufzusetzen, sie mit meinen Freunden zu teilen
und Spass zu haben." Junge Mädchen hingegen sehen AR-Filter vor
allem als Werkzeug zur Verschönerung: "Sie sagten alle Dinge wie:
,Ich nehme diesen Filter, weil er meine Narben und Flecken wegmacht.`
Und das waren Kinder im Alter von 10 bis 11 Jahren."
"Es geht nicht nur darum, dein aktuelles Bild zu filtern", glaubt
Pescott. "Es geht darum, dein ganzes Leben zu filtern."
(...)
Facebook und Snapchat markieren gefilterte Fotos zudem. Aber dies
lässt sich leicht umgehen, indem man die Bearbeitungen einfach
ausserhalb der Apps vornimmt oder ein gefiltertes Foto herunterlädt
und erneut hochlädt. Pescott glaubt nicht, dass solche Markierungen
den ungesunden Schönheitskult bremsen können. Stattdessen
sollten Kinder ihrer Meinung nach vielfältigeren und authentischeren
Bildern ausgesetzt werden.