Es ist fast eine einmalige Situation. Merkel hat einen Rückzieher gemacht
und die Corona-Oster-Beschlüsse wieder gestoppt. Vor allem der Umgang mit
Ostern und die unerwünschten Gottesdienste sind angeprangert worden.
Innenminister Seehofer monierte, dass ausgerechnet Parteien, die das C im Namen führen,
den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen. Tatsächlich hatten sowohl
katholische als auch evangelische Kirchen klar gemacht, dass sie nicht auf Präsenzgottesdienste
verzichten werden.
Tagesschau. Ein Kommentar
aus der Tagesschau:
...hier sind die religiösen Bedürfnisse von vielen Menschen
zu berücksichtigen, ..." Wann werden die privaten Bedürfnisse
berücksichtigt? Ich z. B. lebe allein, habe seit Weihnachten meine
beiden Kinder mit Familie nicht mehr gemeinsam gesehen. Wir sind fünf
Erwachsene, ein Baby und ein Ungeborenes. Dummerweise aber zusammen drei
Haushalte. Was dem einen sein religiöses Bedürfnis ist, ist
mein Bedürfnis, nach über drei Monaten, nach familiärer
Gemeinschaft.
Es hatte aber auch
massive Kritik
aus der Wirtschaft gehagelt.
Spiegel: Mea Culpa von Merkel: "Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler".
NZZ:
Blick:
Nach der massiven Kritik an den jüngsten Corona-Beschlüssen der
Bund-Länder-Runde hat sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
(66, CDU) am Mittwoch kurzfristig erneut mit den Ministerpräsidenten
der Länder beraten. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die
anhaltende Kritik hat demnach zu einem Umdenken geführt: Merkel hat
entschieden, den Bund-Länder-Entscheid zur sogenannten Osterruhe
zu stoppen.
Der Rückzieher bedeutet, dass an Gründonnerstag und Ostersamstag
keine ausgeweitete Osterruhe verordnet wird.
20 Min:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der scharfen Kritik an den
jüngsten Corona-Beschlüssen die die Entscheide betreffend der
Osterruhe rückgängig gemacht. Sie bezeichnete die Osterruhe
als einen Fehler: "Wenn möglich, muss man ihn noch rechtzeitig
korrigieren. Ich glaube, das ist noch möglich."
Merkel will um 12.30 Uhr zur Bevölkerung sprechen. Laut "Spiegel"
will sie die Menschen im Land um Verzeihung bitten. Ministerpräsident
Markus Söder der CSU sagte, er habe "Respekt vor der
Erklärung". Auch der sächsische Ministerpräsident Michael
Kretschmer meinte: "Die Verantwortung tragen wir alle, nicht nur die
Kanzlerin."
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die
Rücknahme der geplanten Massnahmen zur Osterruhe bestätigt. "Die
Regelung durch eine Bundesverordnung ist jetzt nicht für Ostern
vorgesehen", sagte Laschet am Mittwoch im nordrhein-westfälischen
Landtag in Düsseldorf. Nach einer Rechtsprüfung durch
unterschiedliche Ministerien hätten sich zahlreiche Probleme
gezeigt, "das war in dieser Form ein Fehler und so nicht durchsetzbar",
sagte Laschet zu den ursprünglichen Beschlüssen von Bund und
Ländern.