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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Mar, 2021)

Soeder Rede als Neupositionierung

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Nach der Wahlschlappe der CDU positioniert sich Markus Söder am Montag neu. Man kann die Rede von Söder als "Erste Rede vor seiner Kandidatur" sehen. Söder spürt offensichtlich den Druck, der auf ihm lastet. Jedes Wort, jeder Blick, jedes veränderte Verhalten zählt. Jede Kleinigkeit, jedes Räuspern auch die kürzeren Pausen und das damit verbundene hörbare Einatmen sagt etwas aus. Im Gegensatz zu seinen anderen Reden mangelt jetzt der direkte Augenkontakt. Die Spannung wirkt sich nonverbal aus. Söder muss sich als Erlöser der CDU präsentieren, der weiss, was es nach der Wahlschlappe zu tun gilt. Söders gelingt es, bei seinem Auftritt, konkrete Sofortmassnahmen sauber strukturiert aufzulisten.
  • Wir müssen die begangenen Fehler abstellen. "Wir dürfen sie nicht aussitzen, sondern es geht um Veränderungen!"
  • Die Impfgeschwindigkeit ist zu erhöhen. Wir dürfen keine Zeit vertrödeln.
  • Die Zulassung der weiteren Impfstoffe gilt es zu beschleunigen.
  • Die Coronakrise gilt es nun bis zum Ende sauber zu managen.
  • Die Union braucht neue Perspektiven. Es kommt darauf an, wie wir uns künftig neu aufstellen.


Wenngleich Söder Einheit markiert, lässt er am Horizont hinter den dunklen Wolken der CDU das helle BLAU/WEISS von Bayern (CSU) geschickt aufleuchten. Die Rede wirkt wie ein Weckruf. Für Söder wird der Wahlkampf nicht im "Schlafwagen" gewonnen. Mit dem Schlüsselwort "Schlafwagen" koppelt er implizit mit dem bisherigen Kanzleranwärter. Unterschwellig sagt er damit, Laschet ist schläfrig, zögerlich. Auch mit der Aussage, Personell muss die Partei neu aufgestellt werden, bringt sich Söder indirekt ins Spiel. BR:
CSU-Chef Markus Söder sieht Fehler im Corona-Krisenmanagement als Mitursache für die Wahlpleiten der CDU in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Es habe hier zuletzt einige Lücken gegeben, sagte Söder vor einer Videokonferenz des CSU-Vorstands. Die Skepsis der Wähler gegenüber dem Corona-Krisenmanagement sei entscheidend für das schwache Abschneiden der CDU gewesen, erklärte Söder. Als Beispiel nannte er Unzulänglichkeiten bei der Corona-Warn-App, bei der Auszahlung der Wirtschaftshilfen, beim Thema Corona-Tests und im Bereich der Impfungen. "Die Wahlen gestern waren ein schwerer Schlag in das Herz der Union", so Söder. Besonders die Niederlage im ehemaligen CDU-Stammland Baden-Württemberg tue ganz besonders weh. Dabei hätten neben der Corona-Thematik auch Personen sicherlich eine wichtige Rolle gespielt - das sei bei den Landtagswahlen so gewesen, aber "sicherlich dann auch im Bund". Er sprach von einem "Weckruf" für die gesamte Union und der Sorge, dass auch bei der Bundestagswahl am 26. September eine Regierung gegen die Union möglich sei, sollte die Union nicht deutlich zulegen. Wahl-Nachlese zentrales Thema für CSU-Vorstand Nach den schmerzhaften Pleiten der CDU bei den ersten Wahlen des Jahres 2021 steht die Sitzung des CSU-Vorstands im Zeichen der Fehleranalyse. Zwar hatte sich bereits in den vergangenen Tagen und Wochen abgezeichnet, dass sich die grosse Schwesterpartei der Christsozialen auf Stimmenverluste einstellen müsse, dass sie aber so heftig kommen, hatten wohl nur die grössten Pessimisten erwartet: In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz fuhr die CDU historisch schlechte Ergebnisse ein.

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