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www.rhetorik.ch aktuell: (19. Jan, 2021)

Neue Stanford Studie

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Lockdown oder nicht? Die Frage spaltet die Meinungen. Bisher sind die Wirkungen von Lockdowns umstritten. Interessant ist, dass man aber jeweils bei Studien, die Lockdowns oder Corona massnahmen kritisieren, von ``umstrittenen Forschern spricht".
Studie
Es ist fast schon eine Anomalie, dass man in 20 Minuten darüber berichtet. Es ist gut möglich, dass die Journalisten auch mehr und mehr auf die Kommentare achten, wo man wenig Verständnis mit der jetzigen Politik hat. Während der Corona Krise wurden Kritiker von Corona Massnahmen systematisch zum Schweigen gebracht. Die Menschen wurden weltweit auf eine Politik der Abschottung und Schliessungen eingeschworen. Kritische Stimmen wurden weggefiltert. Dabei werden auch Nobelpreisträger oder führende Forscher gemobbt, die sich auch mit den Daten sorgfältig befasst haben. Man kann argumentieren, dass eine solche Beeinflussung der Bevölkerung nötig ist, um Leben zu retten. Man muss aber auch beachten, was die Folgen der Massnahmen sind und ob nicht die Massnahmen selbst schlimmer sind als die direkt erziehlte Wirkung. In England, Oesterreich oder Deutschland hat man einen Lockdown. Trotzdem gehen die Infektionen weiter.

Die Studie weist auf Nebenfolgen der Massnahmen hin: Hunger, Opioid Tote, verpasste Impfungen, unbehandelte Krankheiten weil man keinen Arzt konsultiert, Häusliche Gewalt, Depression und Suizid. Das Paper weist auch daraufhin, dass Ursache und Wirkung schwierig zu trennen sind. Die Trajektorie der Infektionsraten sind zeitbedingt. Hier gehts zur Studie. (Kopie PDF). Die Daten zeigen den Effekt von NPI (Nicht Pharmazeutische Interventionen) wie Schulschliessungen, Arbeite von Zuhause, Isolation, Soziale Distanzierung. Man sieht auf einen Blick, unabhängig vom Land, dass die Wirkungen minim sind. Das Bild zeigt den Effekt auf die tägliche Verbreitung. Extreme Massnahmen wie eine ``Krisendeklaration" haben 20 Prozent effekt. Man muss sich wirklich fragen, warum die Politik weiter auf Lockdown macht, nachdem man gesehen hat wie minim die Wirkungen Weltweit sind.
20 Min:
Dass jetzt deswegen auch die Läden des nicht-täglichen Bedarfs dichtmachen mussten, stösst bei den Betroffenen auf Kritik. Diese nährt nun eine neue Studie der Stanford University. Der umstrittene Statistiker John Ioannidis untersuchte darin die Wirksamkeit der Lockdown-Massnahmen in der ersten Welle. Dazu verglich er Länder mit harten Massnahmen wie Deutschland mit Schweden oder Südkorea, die nicht auf Ausgangssperren oder Ladenschliessungen gesetzt hatten. Das Resultat: Es liessen sich keine starken Beweise finden, dass härtere Massnahmen die Kurven substantiell gedrückt hatten. Die Autoren betonen, man zweifle allgemein nicht alle gesundheitlichen Massnahmen oder eine koordinierte Kommunikation über die Epidemie an. Auch könnten gewisse Massnahmen wirken. "Aber wir finden keinen zusätzlichen Nutzen von Ausgangssperren oder Ladenschliessungen." Die Wissenschaftler erklären den Umstand, dass die Zahl der Neuinfektionen bereits vor den Lockdown-Massnahmen zurückgegangen war, mit dem Verhalten der Bevölkerung. Diese habe schon vor den Lockdowns die Kontakte eingeschränkt, weil sie gesehen habe, was in Italien oder China passiert sei. Die Autoren fordern deshalb zukünftig gezieltere Massnahmen. "Einschränkungen aufheben" Dafür plädiert auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi. "Der Nutzen eines Lockdowns ist minim, dafür ist der volkswirtschaftliche Schaden enorm und er zerstört die Existenzen von hunderttausenden Unternehmern und Familien." Wenn man die Schutzkonzepte konsequent einhalte, könne man deshalb mit geringem Risiko die Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufheben. Aeschi fordert stattdessen, die Risikogruppen besser zu schützen. "Es braucht täglich Schnelltests für Personal und Besucher in den Pflege- und Altersheimen." Man wisse nun viel mehr über das Virus, "primitive Massnahmen" wie ein Lockdown seien nicht mehr angebracht. Direkt vom Laden-Lockdown betroffen ist Franz-Carl-Weber-Inhaber und FDP-Nationalrat Marcel Dobler. Ihn stört, dass der Bundesrat in der Schweiz Läden dichtmacht, ohne zu wissen, ob die Massnahme überhaupt wirkt. Er verweist auf die Kantone Waadt und Genf. Im November gingen die beiden Kantone in den "Lockdown light". Waadt hielt aber die Läden offen. Die epidemiologischen Kurven rechtfertigen die Ladenschliessungen nicht, sagt Dobler.
Zwei Leser Kommentare auf 20 Minuten bringen es auf den Punkt: Die Daten zeigen, dass die Infektionen eher einer natürlichen Dynamik folgen, die unabhängig sind von Massnamen, die einfach die Verbreitung bremsen, längerfristig aber nur aufschiebende Wirkung haben. Was helfen wird, ist der Moment wenn sich jederman impfen lassen kann, der sich impfen lassen will. Dann muss man nicht mehr die ganze Menscheit einsperren. Vielleicht muss man noch anfügen, was die Oekonomischen Folgen, Bildungsausfall, gebremste Forschung, Kaputte Existenzen, fehlende finanzielle Mittel die längerfristig katastrophal für ein Land sein können, vor allem für ärmere Bevölkerungsschichten. Die Kinder von Heute werden für das jetzt geborgte Geld arbeiten und teuer zu bluten haben. Sie werden mit einem billigen Gesundheitswesen leben müssen, weil das Geld für eine moderne Medizin für die Allgemeinheit fehlen wird (zum Beispiel auch weil man nicht mehr genug freie Betten in Spitälern geplant hat). Es gibt auch kollosale Wertverschiebungen weltweit: in Teilen der Erde wird Corona einfach ignoriert (Staatsmedien erlauben das) oder es wird seit letztem Juli zwangsgeimpft. China hat eine boomende, expandierende Wirtchaft. Der Westen macht wirtschaftlich auf Bankrott. Die Politik folgt einem "Apres moi, le deluge", getrieben von populistischen Politikern die kaum selbst von den Lockdown-Folgen Schaden nehmen. Man kann gut leben in einer Villa mit Privatlehrern für die Kinder. Politiker werden heute auch meist für starke Massnahmen gelobt, sie konkurrieren weltweit mit noch rigoroseren Einschränkungen. Die Corona Krise hat die Reichen noch reicher gemacht. Ganze Wirtschaftsteile werden geopfert. Die meisten Länder sind in der Rezession. Das wird sich rächen weil vieles im Moment auf Pump passiert. Es geht alleine in den USA um 4 Trillionen. Das sind aber nicht Investionen, die in der Zukunft zu einem Boom führen können, sondern Pflästerchen, um die Wirschaft zu stützen.
Man muss anfügen, dass auch kulturelle Werte wie Kunst, Musik, Theater, Wandern, Besuch bei Kranken oder Betragten, Skifahren, Sport, Anlässe, Feiern, Reisen, Gedankenaustausch mit anderen Kulturen, viele Werte zerstört haben, was die ``Menschheit" ausmacht. Das geht auch auf die Psyche. Vielleicht muss sich ein neuer Humanismus entwickeln, der robust ist gegen selbstzerstörerischen Teufelskreise, die sich jetzt etabliert hat. Man scheint nichts gelernt zu haben von der Vergangenheit. Die extremen Massnahmen gegen die spanische Grippe kam im zweiten Jahr 1920 der Epidemie noch viel brutaler, weil die Bevölkerung nach dem ersten noch nicht immun war. Das wird heute wieder gesehen. Das Bremsen hatte damals nur eine aufschiebende Wirkung, ganz abschalten konnte man den Virus nie. Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte nicht: im Jahre 1918-1920 gab es die Spanische Grippe, dann kam die Wirtschaftskrise 1929-1933 und nicht ganz unabhängig davon, schlitterte Europa in Extremismus und mit Euphorie in den zweiten Weltkrieg (1939-1945). In Spanien gab es vorher noch einen brutalen Bürgerkrieg von 1936-1939. Wirschaftliche Probleme (mit erklärlichem Verlust von Empathie und dadurch entwickeltem Fremdenhass) und Kriege (und damit auch Verlust von Leben) waren immer schon korreliert. Man tut heute immer noch so, als ob die Wirtschaft unabhängig ist vom Überleben. In der heutigen Zeit könnte ein neuer Weltkrieg das Ende der Menschheit bedeuten. Fehlender kultureller Austausch und das Schliessen von Grenzen und fehlende Person-zu-Person Diplomatie machen zukünftige Konflikte nur noch wahrscheinlicher. Und wenn es kein Brot mehr gibt auf dem Tisch, und niemand mehr Arbeit hat, dann werden auch wieder Faschisten angehimmelt. Das letzte Jahrhundert gab dazu Beispiele. (In den USA ist schon eine von 9 Personen am Hungern (Quelle.). Auch andere, längerfristige Anliegen wie Umweltschutz werden heute ignoriert. Der öffentliche Verkehr ist dezimiert. Auch akzeptiert man heute schon ohne Aufmucken, dass man auf Schritt und Tritt elektronisch verfolgt wird, zum Beispiel durch Kontact Tracing Apps. Es gibt weltweit erstaunlich viel neue Sympathie für Faschistische oder Stasi-typische Strukturen und Überwachungsstaaten. Solche Strukturen sind historisch oft wegen wirtschaftlichen Problemen aufgekommen.

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