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www.rhetorik.ch aktuell: (29. Dez, 2020)

Ist Schweigen die richtige Antwort

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In Krisensituationen ist Schweigen selten eine gute Lösung. Der Fall Schumacher könnte eine Ausnahme sein. Doch führte das Schweigen wie prognostiziert zu Mutmassungen, Gerüchten hinter vorgehaltener Hand. Jeder Verlag und jeder Journalist weiss, wenn etwas über Schumi geschrieben oder ein Bild veröffentlicht würde, kämen die besten Anwälte zu Zug. Es würde teuer, zu teuer. Deshalb wird jede Publikation von Paparazzis abgelehnt. Schweigen. Schon seit Jahren hört man von keinem Arzt mehr, der mit einer Ferndiagnose etwas Licht ins Dunkel zu bringen versucht. Es ist nun fast 7 Jahre her, seit dem Unfall von Michael Schumacher. Blick: Auftritt von Corinna. RTL
Blick vom 29. Dezember:
Im Netz und in der Presse wird es jedoch immer stiller. Selbst die "Bunte", die oft mit exklusiven Storys glänzen wollte, hat keine Munition mehr. Nur eine mysteriöse deutsche Titelseite tauchte vor Monaten in den sozialen Medien auf: "Reha-Sensation: Die Ärzte haben es geschafft! Unglaublich, was Schumi schon wieder alles kann." Der Unsinn verschwand zum Glück so schnell, wie er aufgetaucht war. In heiklen Fällen melden sich die Anwälte der Schumachers ziemlich schnell Der einzige Mann, der Michael seit Jahren regelmässig besucht, ist FIA-Boss Jean Todt (74). Der Franzose, ein Freund der leidgeprüften Familie, war einst bei Ferrari von 2000 bis 2004 der fünffache Weltmeister-Macher des Deutschen. "Lasst Schumi in Frieden sein Leben leben." Todt, der mit Michael auch oft die Rennen anschaut (ohne dass vom 91-fachen GP-Sieger eine Reaktion kommt) und seine Worte immer gefühlvoll wählt, überraschte Mitte Juli 2020. In der "Daily Mail" verriet Todt: "Schumi arbeitet daran, dass die Welt ihn wieder sieht!" Natürlich horchten alle Medien auf. Neue Hoffnung? Schumi kämpft. Aber wie? Nur sein Betreuerstab am Genfersee weiss genau Bescheid. Aber ist die Hoffnung nicht längst ein leeres Wort geworden? Passiert ist in den letzten fünf Monaten nichts. Und für viele Menschen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens wieder aufgetaucht. Doch man darf diese Frage aus Respekt vor der Familie nicht stellen. Genau wie bei Schumis Landsmann Reinhold Roth (67). Der zweifache 250-ccm-Vizeweltmeister war am 17. Juni 1990 beim GP Rijeka verunglückt. Seither ist er schwerstbehindert und hat nur ein Wort gesagt "Morn" (Morgen auf hessisch), wie seine Frau einst im ZDF sagte. Hier erübrigt sich die Frage, wie es ihm geht. Und jene über den Sinn des Lebens macht einem nur traurig. In der Villa der Schumachers, die in Gland VD weiter streng bewacht wird (auch von Drohnenkameras), fiebern jetzt Mama Corinna (51) und Schwester Gina Maria (23) der Zukunft von Mick Schumacher (21) entgegen. Der Sohn und frischgebackene Formel-2-Meister soll bei Haas-Ferrari - so hoffen seine Fans - in die Fusstapfen von Papa Michael treten.
Wenn Schumi gezeigt werden könnte, wäre dies längst gemacht worden. Schumi muss geschützt werden vor Ton-und Bildaufnahmen, weil sein Zustand so nicht gezeigt werden darf, so wie er ist. Das grosse Schweigen hatte zwar Erfolg, aber die Medien wissen, es wäre nicht gut, wenn der Oeffentlichkeit der jetzige Zustand des x-fachen Weltmeisters offen gelegt würde.

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