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www.rhetorik.ch aktuell: (15. Sep, 2020)

Ein halbes Jahr Corona

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Ein Artikel der die die Lage heute nach einem halben Jahr analysiert zeigt, dass Ärzte wie Walter Schweizer und andere neutrale und sorgfältige Analysten und Wissenschafter schon Mitte März die Situation mit den damaligen Fakten richtig eingeschätzt hatten.
Politiker, Mainstream und Sensationspresse wie auch sogenannte ``Experten" hatten dagegen einen Schlinger und Zickzackkurs gefahren und mit Schreckensszenarien Angst, Hysterie und viel Schaden angerichtet: es wurden Existenzen vernichtet, Leute in die Arbeitslosigkeit und Depression getrieben, medizinische Behandlungen für andere Krankheiten erschwert. Abgesehen davon, dass wie im Krieg demokratische Prozesse unterbunden worden waren, Kritiker mundtot gemacht worden sind oder zensuriert worden sind. Weltweit sind Millionen von Menschen noch tiefer in die Armut getrieben worden, die Armutsschere hat sich innert Monaten auch im Westen noch weiter geöffnet. Wirtschaftliche Folgeschäden, zum Beispiel durch das Aufhäufen von Schulden, Mangelnder Bildung oder dem Absterben von ganzen Wirtschaftsbereichen wie dem Tourismus oder öffentlichem Verkehr, sind noch immer gar nicht abzusehen.
Nach mehr als einem Halben Jahr Corona weiss man heute viel mehr über Covid 19. Genau wie ein physikalisches Gesetz hatte sich der Virus verbreitet. Damit kamen auch immer mehr Daten und die Gefahr hat sich immer mehr relativiert. Es gab wenig Überraschung von der wissenschaftlicher Seite (wohl aber Medienrhetorisch!) Der Virus hat sich wie im Textbuch verbreitet. Erster exponentieller Anstieg kam mit Logistischem Abflachen. Das war zu erwarten. Die Übersterblichkeits kurve hat sich zeitverschoben. Insgesamt sind zwar zeitweise Leute gestorben als in anderen Jahren. Die Gründe sind jedoch nicht nur Corona: Depression, häusliche Gewalt, Existenzverlust, verschobene medizinische Behandlungen, überforderte Spitäler und medizinische Versorgung haben auch ganz klar zugenommen und mitgeholfen. Das Einfachste war natürlich, alles auf Corona zu schieben. Hier sind die Übersterblichkeitsdaten in der Schweiz aus den letzten 10 Jahren vom Bundesamt für Statistik (inklusive 2020).
Daten aus dem Spiegel sind weniger aufschlussreich:
Die Kurven sind in diesem Spiegel Artikel so flach dargestellt, dass man nicht sieht, dass sich die Sache oft auf Null aadiert. Wie hier aus diesem Jahr (wieder vom BFS), das zeigt, dass man insgesamt ziemlich im Rahmen des Durchschnittlichen ist. Die Sache hat sich einfach auf den März versschoben.
In einigen Ländern mit weniger funktionellen medizinischer Versorgung war die Sache dramatischer (Italien oder Spanien hatten zeitweise grosse Probleme, zum Teil war die Sache dort auch korreliert mit grösserer Umweltverschmutzung oder einer prozentual grösseren Anzahl von Rauchern, die bei solchen Krankheiten, die die Atemwege und Lungen infizieren viel Schaden anrichten kann. Corona ist ganz klar eine starke Grippe, die Statistiken werden in ein paar Jahren aber zeigen, dass die Sache vergleichbar ist mit anderen starken Grippewellen und dass Corona gute Chancen hat, eine der schlimmsten Epidemien innert Jahrzehnten zu sein. Die Reaktion aber auf diesen Fall aber eine ganz andere Sache. Das ist eine Singularität. Eine solche Hysterie war zum letzten mal bei der spanischen Grippe zu sehen. Interessanterweise hat man von der Geschichte dort nicht gelernt. Die Grippewelle im nächsten Jahr war damals noch viel schlimmer, weil keine genügende Immunität im ersten Jahr aufgebaut worden war. PDF.

In medizinisch gut versorgten Gebieten wie der Schweiz oder Deutschland kam es nie zu einer medizinischen Krise. Es gab nur viel Panik (und damit auch eine Überbelastung der Spitäler mit besorgten Leuten), dank den Medien und Populistisch denkenden Politikern, die vor allem mit dem Bauch und wenig mit dem Kopf regierten. Kliniken sind im Allgemeinen für Pandemien vorbereitet und Ärzte wissen, dass Grippe Wellen regelmässig kommen, manschmal schlimmer, manchmal harmloser. Fälle wie Covid werden immer wieder auftauchen. Eine der Lektionen ist, dass man dafür einfach vorbereitet sein muss und genügend Infrastruktur für Notfälle hat.

Interessant ist, dass immer noch wenig Umdenken in den Medien stattfindet. Die Bevökerung hat es aber schon schneller geschaltet. Man sieht es in den Kommentaren. Die ständige Bombardierung mit Zahlen über Infizierte (man spricht schon seit Monaten nicht mehr von Toten, weil es fast keine gibt) werden die Zahlen wie ein Mantra tagtäglich wiederholt. Das wirkt aber je länger je mehr auch komisch. Wer ständig ``Feuer" ruft dem wird auch nicht mehr zugehört.

Es gibt aber immer mehr anderen Stimmen. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck meint: "Gesellschaftlich betrachtet sind Infektionen mit keinen Symptomen nicht zwangsweise schlimm. Je mehr Menschen sich infizieren und keine Symptome entwickeln, umso mehr sind - zumindest für einen kurzen Zeitraum - immun. Sie können zum pandemischen Geschehen nicht mehr beitragen".
Es gibt immer mehr Infizierte Leute. Das war zu erwarten, wie bei jeder Grippe. Das hat sich bisher bei jeder per Atemwege weiterverbreitete Virusinfektion so herausgestellt. Ob Lockdown oder nicht, ob Masken oder nicht, die Situation ist weltweit kaum mit den lokalen Massnahmen zu korrellieren. Schweden mit keinem Lockdown steht relativ gut da, andere Länder die mit fast Diktatorische Massnamen ergriffen hatten, haben mehr Kranke. Interessant auch, dass zeitweise fast neidisch auf totalitäre Regimes, die mit harter Hand regieren, die Bevölkerung überwachen und Dissidenten zum Verschwinden bringen, geschaut worden ist. Das Virus hat sich als die effektivste Art herausgestellt, jegliche Freiheiten zu unterbinden und eine Gesellschaft zu verwandeln, in der man nichts mehr zu sagen hat.

Auch die Methodik, mit der die Statistiken erfasst worden sind, haben eine grosse Rolle spielten. In der Schweiz wurden die Daten im Allgemeinen besser gesammelt und publiziert. In Ländern, wie den USA sahen die Statistiken oft chaotisch aus, die Spitäler waren offensichtlich mit der Erfassung der Daten überfordert. Man weiss heute auch, dass in den USA viele andere Todesursachen als ``Corona" klassifiziert wurden, wenn ein positiver Virus nachgewiesen worden war.

Heute entwickelt sich immer mehr eine rudimentäre Herdenimmunität. Leute sind nach einer Viralen Erkrankung im wesentlichen immun oder sind dann nach mildem Ausgang weniger empfindlich auf ein neue Variante der Grippe. Die wie ein Mantra verbreiteten ansteigenden Zahlen zeigen das. Die Anzahl genesener Leute sind eigentlich gute Neuigkeiten, die Zahlen werden aber immer noch wie ein Drama inszeniert.

Corona ist anders. Die Leute sind vor allem durch Schauergeschichten in den Medien ausgesetzt geworden. Neu war auch, dass man heute dank Technologie, die Möglichkeit gesehen hat, einen Lockdown und Arbeit von zu Hause zu machen. Das wäre vor 10 Jahren noch nicht möglich gewesen. Eine Schulschliessung zum Beispiel wäre damals nie in Frage gekommen. Die Grippe hätte sich dann schneller ausgeweitet und der Spuk wäre vorbei. Gerade in der Schule haben wir heute aber eine Bildungskatastrophe. Die schon Reicheren konnten sich Privatlehrer oder gute technologische Ausrüstungen leisten, um weiter zu lernen. Viele sind aber auf der Strecke geblieben: Blick:
Unicef befürchtet einen globalen Bildungs-Notstand Die Schul-Schliessungen in der Coronakrise haben nach Einschätzung des Kinderhilfswerks Unicef zu einem globalem Bildungs-Notfall geführt. Eine Unicef-Analyse in 158 Ländern zeige, dass jeder vierte Staat weiterhin kein Datum für die Wiederöffnung von Schulen habe. Geschlossene Schulen hätten aber "verheerende Folgen für Kinder", sagt Unicef-Direktorin Henrietta #Fore am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation in Genf. Dadurch werde sich die Armut weiter verstärken. "Je länger Schüler von der Schule fernbleiben, desto weniger wahrscheinlich wird ihre Rückkehr", sagt Fore. Laut einer Hochrechnung werden 24 Millionen Kinder die Schule gänzlich abbrechen, darunter viele Mädchen. "Das ist der Grund warum wir an Regierungen appellieren, die Öffnung der Schulen voranzutreiben", so Fore.

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