Der Naturheilmittelproduzent A. Vogel in Roggwil ist im
Moment in den Medien. Eine Studie vom Labor Stiez soll
gezeigt haben, dass Echinaforce gegen Corona wirken soll.
Die Firma hat ihren Sitz in Roggwil. Wenn das Naturheilmittel
wirklich eine Wirkung hat, dann wäre das natürlich
eine Goldgrube. Falls sich die Sache aber nicht bestätigt,
dann wäre das ein harter Schlag.
Schulmediziner sind kritisch:
Blick:
Gisela Etter (53), Präsidentin des Vereins Homöopathischer
Ärztinnen und Ärzte, sieht im Stoff Potenzial: "Die Studie gibt
einen weiteren Hinweis darauf, dass sich mehr qualitativ hochwertige
Studien zur Komplementärmedizin lohnen, um die guten Erfahrungen
in der ärztlichen Praxis zu untermauern", zeigt sich Etter
überzeugt.
Schulmediziner sehen die Sache kritischer. "Es handelt sich hier um
eine Studie im Reagenzglas. Die Beobachtung ist interessant, mehr aber
auch nicht", sagt Felix Huber, Leiter des Ärztezentrums Medix in
Zürich. Nur weil der Wirkstoff unter Laborbedingungen anschlage,
heisse das nicht automatisch, dass er seine Wirkung auch in der
Realität entfalten könne.
Aus dem Blick:
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce wird vom Naturheilmittelunternehmen
A. Vogel AG in Roggwil TG verkauft. Den Wirkstoff Echinacea gewinnt die
Firma aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika. Das
Mittel wird schon seit Jahren zur Stärkung des Immunsystems
bei Erkältungskrankheiten rezeptfrei in Apotheken verkauft. Die
Wirkung war umstritten, obwohl bereits 2012 eine erste Studie eine
Wirkung gezeigt hatte. So senkte Echinaforce bei einer Testgruppe von
770 Personen das Risiko einer Erkältung um 26 Prozent. Bei einer
Studie mit 200 Kindern senkte das Mittel die Fiebertage, während
einer Erkältung gar um 67 Prozent. Echinaforce gibt es als Tabletten,
Tropfen und Hot Drink. Die Preise reichen von 18 bis 50 Franken, je nach
Produkt und Grösse der Packung.