Ein nach hinten zurückgeschossener Ball vom Tennis Spieler
Novak Djokovic hat eine Linienrichterin am Hals getroffen.
Djokovic wurde disqualifiziert. Die Geschichte illustriert auch
wie das Tennis in diesen Tagen, ohne Zuschauer an Attraktivität
verloren hat. Es gibt keine Stimmung. Das US Open wirkt
gespenstisch.
Die Disqualifikation von Novak Djokovic an den US Open schlägt
auch in seiner Heimat hohe Wellen. Die serbischen Medien zeigen sich
äusserst empört und wittern gar eine Verschwörung. "Roger
Federer wäre nicht disqualifiziert worden. Dies ist der Beweis,
dass Djokovic nicht gleich behandelt wird. Der Schweizer hat 2009 in
Melbourne ein Kind getroffen, und alle haben gelacht", schreibt "Kurir".
Das Boulevardblatt "Informer" sieht es als "eine schreckliche
Ungerechtigkeit" an, "Sportski zurnal" meint, Djokovic sei "wegen
eines Zufallsfreffers" viel zu hart bestraft worden. Der Serbe hat im
Achtelfinal gegen Pablo Carreno Busta (29, ATP 27) einen Ball frustriert
weggeschlagen und eine Linienrichterin am Hals getroffen.
Das ungewöhnlichste US Open wird immer skurriler: Alles
hatte auf einen Sololauf von Novak Djokovic hingedeutet, nun ist er
disqualifiziert. Was war passiert? Der Serbe war sichtlich entnervt,
nachdem er im Achtelfinal gegen den Spanier Pablo Carreño Busta
bei 5:4 drei Breakchancen zum Gewinn des ersten Satzes verpasst hatte.
Im folgenden Game liess er sich bei eigenem Aufschlag bei 0:30 nach
einem Sturz an der Schulter behandeln, musste daraufhin aber das Break
zum 5:6 hinnehmen.
Sichtlich frustriert, schoss er einen Ball nach hinten, ohne zu schauen.
Nicht besonders scharf, und sicher nicht in der Absicht, jemandem zu
schaden. Doch der Ball traf eine Linienrichterin unglücklicherweise
am Hals, sie sank sofort zu Boden. Der erschrockene Djokovic eilte zu ihr,
um zu sehen, wie es ihr geht. Sie blieb eine Weile liegen, dann stand
sie auf und verliess die Arena. Immer noch unter Schock, wie es schien.