Auf verschiedenen Kanälen werden bei Spartensendern im Radio täglich, bei den
Nachrichten zur vollen Stunde laufend die Fallzahlen mantramässig
verlesen. Hier ein Muster: In der Schweiz und im Fürstentum
Liechtenstein gibt es laut dem BAG 40'060 laborbestätigte
Covid-19-Fälle. Zuletzt kamen heute Montag 157 neu gemeldete
Fälle dazu. 1721 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19
gestorben.
Wiederholungen sind in der Werbung und bei allen Beeinflussungsprozessen
ein wichtiges Manipulationswerkzeug. Das Bundesamt für Gesundheit
könnte das ständige Einhämmern der aktuellen Zahlen damit
begründen, dass der Ernst der Situation nur durch ständiges
Wiederholen der Oeffentlichkeit bewusst gemacht werden kann. Durch die
laufende Addition wird jedoch das Bild der Gefährlichkeit dermassen
verstärkt, dass es Aengste und Unsicherheit auslösen kann.
Erstaunlich, dass nicht andere Todesfälle ebenso penetrant gemeldet
werden. Stellen wir uns vor, das Bundesamt für Verkehr würde
beispielsweise jeden Tag folgenden Spot im Radio verlauten lassen:
Der Schweiz und im Fürstentum Lichtenstein gibt es laut BAV dieses
Jahr gemeldete.. Verkehrsunfälle. Zuletzt kamen heute Montag
.. neu gemeldete Fälle dazu. Es sind total. Menschen im
Zusammenhang mit Unachtsamkeit im Verkehr gestorben. Auch hier wäre
die Absicht einfach zu begründen. Die Oeffentlichkeit solle achtsamer
werden bei der Benützung der eigenen Transportmittel. Es wäre
auch denkbar, die Bevölkerung zu jeder vollen Stunde
über die Summe an Krebstoten zu informieren, die im Zusammenhang
mit Rauchen gestorben sind oder die Summe der Todesfälle wegen
Alkoholmissbrauch.
Wenn sämtliche Interessengruppen jede Stunde die Summe aller
Toten des laufenden Jahres zusammenzählen und melden (Aids, Drogen,
Verbrechen, usw.), würde uns bewusst, wie fragwürdig
eine derartige Informationspraxis ist. Das Fallzahlenritual des BAG
verzerrt eigentlich das Bild der Gefährlichkeit des Virus.
Die Bevölkerung hat keine Vergleichsmöglichkeiten. Wir
wissen auch nicht, wie viele Erkrankte heute immun geworden sind, noch
wie stark sie erkrankt sind. Ausserdem stimmen die Zahlen oft nicht,
weil an Wochenenden Fälle von den Aemtern noch nicht erfasst sind.
Die Bevölkerung mit dem Fallzahlenritual dauernd zu bombardieren,
verkommt zu einer fragwürdigen Panikmache und kann als reine
Propaganda empfunden werden.
Warum wird nicht auch darauf hingewiesen, dass die Zahlen zeigen,
dass die Todesfälle von ``gefährdeten Personen" im Rahmen
liegen? Wie auch sonst in Grippewellen, hat es eine Verschiebung der
natürlichen Todesfälle gegeben. Im März sind viele
an der neuen Grippe erkrankt und gestorben. Vorher und nachher sind
es weniger.
Die
Daten vom Gesundamt für Statistik
zeigen, dass am im März eine Häfung von Todesfälle hatte.
kumultativ, wenn man die angrenzenden Mondate mitnimmt, ist das Jahr 2020 ziemlich normal.
Es ist ganz natürlich, dass während Grippewellen mehr Menschen
sterben. Hier sind die Zahlen von den letzten 10 Yahren, wieder nach dem BFS.
Ganz klar sind periodische Wellen zu sehen, wo mehr Leute sterben. Das ist
ein Grundgesetz, das wohl erst gebrochen werden wird, wenn wir Viren vollständig
kontrollieren können.

Man muss aber sagen, dass obwohl die Medien immer noch heizen, die Reaktionen
kühler bleiben als während den Panikwochen. Lustig, dass heute immer
die Fallzahlen aufgezählt werden. Wie bei der Grippe, werden die Fallzahlen
wohl nie verschwinden.
NZZ 4. September
Am Freitag (4. 9.) hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstmals
seit Mitte April wieder über 400 neue Corona-Fälle an einem
Tag gemeldet. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Neuinfektionen
innerhalb von 24 Stunden auf 405. Stefan Kuster vom BAG zeigte sich
trotzdem nicht beunruhigt von der Entwicklung. Die Reproduktionszahl liege
knapp unter 1, sagte der Leiter übertragbare Krankheiten im Bundesamt
für Gesundheit (BAG) am Freitag vor den Medien in Bern. Damit finde
kein exponentielles Wachstum statt. Auch bei den Hospitalisationen und
Todesfällen sei die Lage stabil. Die Anstrengung von Bevölkerung
und Kantonen trage Früchte, sagte Kuster. Das BAG bereite zudem
eine neue Teststrategie vor, die vom Auftauchen der ersten Symptome bis
zum Testen und dem raschen Verarbeiten der Daten reicht. Sie sieht vor,
dass man innerhalb von 24 Stunden wissen soll, ob man das Coronavirus hat.
Watson
Obwohl die Fallzahlen seit Mitte Juli wieder ansteigen, ist die aktuelle
Situation nicht mit jener im März zu vergleichen. Konkreter gesagt:
Am 12. August meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rund 274
Neuinfektionen. Diese Zahl liegt aber immer noch viel tiefer als noch
am 27. März, als die Schweiz an einem Tag 1303 Neuinfektionen
verzeichnete.
Ein Grund für den Shutdown im März war die begrenzte Anzahl
an Intensivpflegeplätzen in den Schweizer Spitälern. Der
Bundesrat wollte die exponentielle Verbreitung des Virus so schnell wie
möglich eindämmen, um zu verhindern, dass die gesundheitliche
Versorgung nicht mehr gewährleistet werden kann.
Die aktuelle Situation in den Spitälern ist jedoch entspannt. Im
Gegensatz zur Entwicklung der Fallzahlen blieb die Zahl der
Hospitalisierungen relativ konstant (siehe auch Punkt 5). Das
lässt sich wie folgt erklären: Gemäss BAG wurden zu
Beginn der Epidemie vorwiegend ältere Menschen positiv auf Covid-19
getestet. Über die letzten Wochen infizierten sich zunehmend mehr
Personen unter 40 Jahren. Bei einem Grossteil der jüngeren Menschen
verläuft das Virus milde, wodurch sie nicht auf ärztliche
Betreuung angewiesen sind.