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www.rhetorik.ch aktuell: (17. Jul, 2020)

Corona Fallzahlen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Die SRF ist eine der wenigen Nachrichtenquellen, die sich nicht in Panikschlagzeilen verhaspeln. Das Corona Virus verhält sich wie erwartet. Natürlich, gibt es wie bei der Grippe eine langsame Immunisierung der Bevölkerung. Eine Verbreitung kann aber bei Atemwegserkrankungen die auf Viren basiert sind, kaum verhindert werden. Die Verbreitung hat auch positive Aspekte, denn dann wächst auch die Anzahl schon immunisierter Personen. Da bis zu einer Impfung noch mindestens ein Jahr gewartet werden muss (optimistischste Voraussagen) und auch die Grippe-Impfung nur zu 40 Prozent wirksam ist, relativiert eine grosse Zahl von Infizierte auch die Gefahr. Gut auch, dass man die Übersterblichkeit betrachtet. Es zeigt ganz klar, dass dieses Jahr vergleichbar mit anderen Jahren ist. Es gab einen Peak (vielleicht ein bisschen höher als in anderen Jahren). Die Fläche unter den Kurven (die totale Anzahl der Übersterblichkeit im Zeitraum) sind aber vergleichbar. Es zeigt, dass wir nicht in einer gefährlicheren Zeit leben als in anderen Jahren.

Übersterblichkeit:
Quelle: BAG / Stat. Amt Kt. ZH / Kantone, Stand der Daten: 17.07. Um Infizierte zu finden, muss man testen. Die verfügbaren Daten zu den Tests zeigen: Die kantonalen Behörden liessen über Monate ein konstantes Test-Regime laufen, mit durchschnittlich mehr als 5'000 Tests an Wochentagen. Seit Mitte Juni wurde diese Zahl nochmals hochgeschraubt. Trotzdem bleibt der Anteil der positiven Test an allen durchgeführten Test, die sogenannte Positivrate, weiterhin tief. Das gibt einen Hinweis darauf, dass die gemeldeten Neuinfektionen ein gutes Abbild der Lage abgeben. Wie viele Personen ein Infizierter im Schnitt tatsächlich angesteckt hat, zeigt der Reproduktionswert R. Forscherinnen und Forscher der ETH berechnen diesen Wert mit einer Verzögerung von zehn Tagen, Link öffnet in einem neuen Fenster. Ist der Wert über 1, bedeutet das eine exponentielle Zunahme an Fällen. Der R-Wert vom 7. Juli steht bei 0.99 (0.88 - 1.11). Das bedeutet, dass hundert Neuinfizierte im Schnitt 99 Personen anstecken. Aber weil nachweislich viele Neuinfizierte keine weiteren Personen anstecken - weil sie sich an die Abstands- und Hygieneregeln halten - überträgt sich Covid-19 in der Schweiz zurzeit vor allem durch sogenannte Superspreading-Events: Ein Einzelner steckt viele an. Wenn die Neuansteckungen exponentiell zunehmen, nehmen rund zwei bis drei Wochen später auch die Hospitalisierungen zu. Im Moment ist die Situation auf tiefem Niveau stabil. # Ein guter Kennwert für das Ende einer Welle ist die Abnahme von täglich gemeldeten Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Weil das BAG hier eine engere Definition führt als gewisse Kantone, werden hier die Zahlen der Kantone verwendet. Gemäss mehrer Kantonsärzte bilden diese die aktuelle Lage besser ab. # Die Lage in den Kantonen In welchen Kantonen nehmen die Neuinfektionen gerade zu - und wie schlimm ist die Situation dort? Um diese Fragen zu beantworten, macht es Sinn, sich folgende Werte anzuschauen: Der 7-Tage-Schnitt zeigt, wie viele Neuinfektionen die letzten sieben Tage durchschnittlich pro Tag gemeldet wurden. Weil grössere Kantone oft mehr Neuinfektionen verzeichnen, lohnt sich der Blick auf den 7-Tage-Schnitt pro 100'000 Einwohner (rot eingefärbt). Dieser zeigt die Situation relativ zur Bevölkerung. Ob die Zahl zu- oder abnimmt zeigt die Entwicklung zur # Vorwoche. Klicken Sie auf Details, um noch mehr Zahlen zum jeweiligen Kanton zu sehen. Eine bessere Möglichkeit, das Ausmass der Coronakrise zu erfassen, ist der Blick auf die Übersterblichkeit. Dabei werden alle Verstorbenen eines gewissen Zeitraumes gezählt - egal, woran sie gestorben sind - und mit dem Durchschnitt der vergangenen Jahre verglichen. Sterben zum Beispiel während einer Woche deutlich mehr Menschen als in denselben Wochen in den Jahren zuvor, spricht man von Übersterblichkeit. Wie die untenstehende Grafik zeigt, zeichnet sich im Jahr 2020 für die Aprilwochen eine deutliche Übersterblichkeit ab. Sie wird jeweils Dienstagabend erneuert. Wöchentliche Todesfälle in der Schweiz Erwartete TodesfälleStatistische Bandbreite 0 500 1'000 1'500 2'000 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Die gestrichelte Linie ist der langjährige Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Das graue Band zeigt die untere und obere Grenze der Todesfälle, die statistisch erwartet werden. Die Zahlen für das Jahr 2020 sind provisorisch. Die Grafiken werden jeden Dienstag aktualisiert. Quelle: Bundesamt für Statistik, Stand der Daten: 05.07. Eine Aufschlüsselung nach Kantonen zeigt, dass in den Aprilwochen vor allem die Westschweiz und das Tessin überdurchschnittlich viele Todesfälle zu verzeichnen hatten. Befragte Kantonsärzte gehen davon aus, dass die meisten davon im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. Im Moment bewegen sich die Sterblichkeitsraten fast überall wieder im statistisch erwartbaren Bereich - sprich: Im Rahmen einer normalen Woche.

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