Bei Risikoeinschätzungen driften Meinungen oft auseinander.
Bei der Atomkraft ist die Sache extrem. Das Thema polarisiert. Was soll man
als Kriterium werten? Kurz oder langfristige Kosten? Menschenleben? Klima?
Das längerfristige Übereben der Menschheit? Verschiedene Menschen
werten die Sache verschiedn.
Vorkommnisse von Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, dass
Kernkraft nicht ohne Risiko und Kosten ist. Die Kosten von Fukushima werden auf
180 Milliarden
Dollars geschätzt, das Tschernobyl Unglück auf
230 Milliarden. Dann kommen die längerfristigen Kosten wie Entsorgung.
Dann gibt es aber auch andere Risiken. Ein Risiko, das schwierig abzuschätzen ist, ist
die globale Erwärmung, die auch vom Menschen erzeugtem CO2
bewirkt wird. Industrie und Energiegewinnung durch Kohlekraftwerke und Benzin sind
da starke Mitverurssacher. Mehr Energie für Heizung und Transport
durch Strom zu ersetzen, ist sicher umweltfreundlicher.
Kosten durch Klimaschäden werden pro Jahr in der Grössenordnung eines Atomkraftunglücks
geschätzt, alleine in der USA. Das Verwenden von Atomkraft bewirkt aber nicht notwendigerweise
eine Reduktion des CO2 Ausstosses. China vermehrfachte in kurzer Zeit dramatisch den CO2 Ausstoss,
trotz Atomkraftwerken. Die Rechnung ist also nicht so einfach.
Quelle.
Was soll man da machen? Natürlich spielt in der Politik auch Psychologie eine Rolle.
Vor allem in direkten Demokratien werden Politiker sich auch nach dem Volkswillen wenden
müssen, denn sonst werden sie abgewählt. Und bei Risiken denken die Menschen
oft nicht nur mit Logik sondern auch mit dem Bauch.
Vor allem, wenn es um Risiko geht. Obwohl extrem klein, ist das Risiko eines Unfalls
immer da: wie wäre es, wenn ein Teil von Frankreich und der Schweiz plötzlich
unbewohnbar wäre? Es wäre ein Katastrophe für Millionen von Menschen.
Das Risiko ist klein. Aber wie bei Erdbeben oder Meteoriten kann man die Chance nur schwer
abschätzen. Verschiedene Menschen reagieren verschieden auf Risiko. Man sieht das
auch momentan beim Corona Virus.
Weltweit hat man verschieden auf Risiken reagiert. Während Deutschland
heute auf Kernenergie verzichtet und mit neuen Kohledreckschleudern die
fehlenden 40 Prozent des fehlenden Stromes kompensieren muss, baute Frankreich seine
Kernkraftwerke aus und kann Atom Strom ins Ausland verkaufen. In Frankreich wird heute
75 Prozent des Stromes von Atomkraftwerken produziert.
Auch China setzt auf Atom strom. In den letzten 4 Jahren ist der
Atom Strom mehr als verdoppelt worden und seit 20 Jahren mehr als
verdreifacht. (Quelle).
In China muss man sich wenig um die Meinung der Bürger kümmern,
da wird die Energiepolitik vom Staat gemacht. Auch in Frankreich ist die Energiepolitik
eher die Entscheidung der zentralen Regierung und weniger von den Menschen selbst.
Die Gelb-Westen Bewegung hat das in Frankreich geändert. Erstaunlicherweise hat
aber vor allem die umweltfreundlicheren Änderungen von Macron zu Widerstand und Protesten geführt.
Auch in Frankreich ist es für die Menschen wichtiger, erschwinglich Benzin kaufen
zu können. Das Benzin teurer zu machen, das ist immer unpopulär.
Auch das Abschalten von Kernkraftwerken kann zu h&oum;heren Stromkosten führen.
Aus dem Tagi 25.2.20 Hier ist eine Übersicht über den weltweiten
Atomgebrauch. Es gibt im Moment 443 Atomkraftwerke und 52 sind im Aufbau. Sehr bald wird
Asien sowohl Europa als auch die Amerikas in Sachen Atomkraft übertreffen.