US Präsident Trump ist in Davos eingetroffen. Er hat sich auch
mit Bundesrätin und
Umweltministerin Simonetta Sommaruga getroffen. Hier ist ein Bild:
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Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sagte zu US-Präsident
Donald Trump, man solle über die Erderwärmung reden. Trumps
Miene spricht Bände.
Beim Treffen mit Donald Trump am WEF in Davos löste
Umweltministerin Simonetta Sommaruga ihr Versprechen ein: Sie sprach den
US-Präsidenten auf die Klima-Frage an. "Die Erderwärmung
betrifft alle und ich denke, es lohnt sich, darüber zu
sprechen." Trump schaut geradeaus und brummelt bloss "sure". Das Thema
stehe bei ihr als Umweltministerin täglich auf der Agenda, fährt
Sommaruga fort. Trumps Antwort: "good!".
Den Mitschnitt veröffentlichte ein Journalist auf Twitter und versah
ihn mit drei Emojis. In den Kommentaren erntet Sommaruga Lob, während
Trump für seine desinteressierte Haltung kritisiert wird. "Wow,
seine Körpersprache ist so vielsagend. Wenn das Gespräch nicht
um ihn dreht, ist er nicht interessiert", lautet etwa ein Kommentar.
Sommaruga zog nach dem Treffen trotzdem eine positive Bilanz: Das
Gespräch, bei dem auch ihre drei Kollegen Guy Parmelin, Ueli Maurer
und Ignazio Cassis dabei waren, habe in einem guten Klima stattgefunden,
sagte sie vor den Medien. Es habe etwa 50 Minuten gedauert länger als
vorgesehen. "Ich habe dargelegt, dass die Schweiz bis 2050 klimaneutral
sein will." Auch der Verkehr, die Verlagerungspolitik, sei ein Thema
gewesen.
Sommaruga nahm Trump als interessiert wahr. Er und seine Delegation
hätten nachgefragt. "Die Sichtweisen sind natürlich verschieden.
Trump ist dann interessiert, wenn man Klimaschutzmassnahmen so gestalten
kann, dass auch die Wirtschaft davon profitiert." Anders als Bundesrat
Alain Berset vor zwei Jahren wollte sie nicht sagen, sie sei positiv
überrascht gewesen vom US-Präsidenten. Aber: "Es war mehr als
nur ein kurzer Austausch von Floskeln. Ich würde den Austausch als
Erfolg werten."
Kritischer ist Kommunikationsexperte Marcus Knill: "Schon die
Begrüssung mit dem Händedruck war distanziert Trump behielt
die Oberhand und signalisierte damit Dominanz. Die einzige Gemeinsamkeit
zwischen den beiden war die rote Farbe von Sommarugas Kleid und Trumps
Krawatte." Konkrete Erfolge etwa einen Durchbruch beim Freihandelsabkommen
gebe es nicht. Das sage man nach einem solchen Treffen aber nicht.
"Beim Thema Umweltschutz gehen die Meinungen zwischen Sommaruga und
Trump weiter auseinander, als es Sommaruga suggerierte." Gleichwohl sei
es positiv, dass der US-Präsident schon zum wiederholten Mal mit
der Schweiz gesprochen habe. "Solche Gespräche und anschliessende
Essen können Türöffner sein." Das ist ein Vorteil, der
nicht zu unterschätzen sei.