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www.rhetorik.ch aktuell: (20. Jan, 2020)

Gesichtserkennung mit 3 Milliarden Bilder

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Ein grosser New York Time Artikel berichtet über eine App, die 3 Milliarden Gesichter kennt. Die App wurde von Hoan Ton-That, einem Australier gemacht und ist teil eines kleinen Start-ups Clearview AI. Die Firma hat Bilder vom Internet, vor allem Facebook genommen und damit eine Datenbank gemacht. Die Technik ist billig und viel besser als was man bisher kannte.

Quelle: NYT
Spiegel:
Revolutionär ist an der Technik eigentlich nichts, sie besteht aus lauter Versatzstücken, die es anderswo auch schon gibt. Aber im Zusammenspiel funktioniert sie so gut, dass Ermittler die Software gern und nach eigenem Bekunden auch erfolgreich einsetzen. Sie müssen dazu nur ein einziges Bild eines Gesuchten bei Clearview hochladen - egal, ob das Bild frontal aufgenommen wurde und ob die Person zum Beispiel eine Sonnenbrille oder einen Hut trägt. Das Bild wird in ein mathematisches Modell des Gesichts umgerechnet, so wie es im Prinzip auch Apples Gesichtserkennung Face ID macht. Dieses Modell wird gegen eine Datenbank abgeglichen - und die hat es in sich: Angeblich besitzt die Firma Clearview eine Sammlung aus drei Milliarden Fotos, die sie ohne Erlaubnis von Facebook, Instagram, YouTube "und Millionen anderen Websites" per Scraping heruntergeladen haben soll. Anzeige Diese Fotos werden ebenfalls in mathematische Modelle umgewandelt und bei hinreichender Ähnlichkeit zum hochgeladenen Bild als mögliche Treffer angezeigt, mitsamt den Links zu den jeweiligen Quellen. Das ermöglicht eine schnelle Identifizierung. Der eindeutige Verstoss gegen die Nutzungsbestimmungen unter anderem von Facebook, das auch von öffentlich zugänglichen Seiten kein Scraping erlaubt, ist dabei nur eine von zahlreichen problematischen Eigenheiten des Falls. Der Entwickler der Software, ein Australier namens Hoan Ton-That, sagte der Zeitung, das machten viele andere Firmen genauso, und Facebook wisse das auch. Seine Software wurde laut dem Bericht aber auch nie von unabhängiger Stelle auf Fehlerquoten, Datenschutz oder Gesetzmässigkeit geprüft, auch wenn die Clearview-Website das Gegenteil behauptet, ohne das zu belegen. Die Kunden haben der Zeitung zufolge auch nur ein grobes Bild davon, wie das Produkt funktioniert. Clearview als Privatunternehmen betreibt die Server und bekommt dadurch Zugriff auf das Bildmaterial, das die Polizei hochlädt. Dadurch wächst die Datenbank weiter. Wie gut die Firma die Daten schützen kann, hat offenbar niemand überprüft. Sie nutzt diese Bilder aber auch für eigene Zwecke: Die Reporterin der "New York Times" schreibt, sie habe mehrere Polizisten gebeten, zu Testzwecken ein Bild von ihr bei Clearview hochzuladen - daraufhin habe sich das Start-up bei den Beamten gemeldet und gefragt, ob sie mit der Presse reden. In einem Test bekam sie Fotos von sich angezeigt, von deren Existenz sie nichts zuvor nichts wusste. Eine Möglichkeit für Betroffene, die eigenen Bilder aus der Clearview-Datenbank löschen zu lassen, gibt es bisher nicht. DER SPIEGEL hat die Firma um eine Stellungnahme gebeten. (...)
Ein Bild von NYT:
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