Ein grosser
New York Time Artikel berichtet über eine App, die 3 Milliarden Gesichter kennt. Die App
wurde von Hoan Ton-That, einem Australier gemacht und ist teil eines kleinen Start-ups Clearview AI.
Die Firma hat Bilder vom Internet, vor allem Facebook genommen und damit eine Datenbank gemacht.
Die Technik ist billig und viel besser als was man bisher kannte.

Quelle: NYT
Spiegel:
Revolutionär ist an der Technik eigentlich nichts, sie besteht
aus lauter Versatzstücken, die es anderswo auch schon gibt. Aber
im Zusammenspiel funktioniert sie so gut, dass Ermittler die Software
gern und nach eigenem Bekunden auch erfolgreich einsetzen.
Sie müssen dazu nur ein einziges Bild eines Gesuchten bei Clearview
hochladen - egal, ob das Bild frontal aufgenommen wurde und ob die Person
zum Beispiel eine Sonnenbrille oder einen Hut trägt. Das Bild wird
in ein mathematisches Modell des Gesichts umgerechnet, so wie es im
Prinzip auch Apples Gesichtserkennung Face ID macht. Dieses Modell wird
gegen eine Datenbank abgeglichen - und die hat es in sich: Angeblich
besitzt die Firma Clearview eine Sammlung aus drei Milliarden Fotos,
die sie ohne Erlaubnis von Facebook, Instagram, YouTube "und Millionen
anderen Websites" per Scraping heruntergeladen haben soll. Anzeige
Diese Fotos werden ebenfalls in mathematische Modelle umgewandelt und bei
hinreichender Ähnlichkeit zum hochgeladenen Bild als mögliche
Treffer angezeigt, mitsamt den Links zu den jeweiligen Quellen. Das
ermöglicht eine schnelle Identifizierung.
Der eindeutige Verstoss gegen die Nutzungsbestimmungen unter anderem von
Facebook, das auch von öffentlich zugänglichen Seiten kein
Scraping erlaubt, ist dabei nur eine von zahlreichen problematischen
Eigenheiten des Falls. Der Entwickler der Software, ein Australier namens
Hoan Ton-That, sagte der Zeitung, das machten viele andere Firmen genauso,
und Facebook wisse das auch.
Seine Software wurde laut dem Bericht aber auch nie von unabhängiger
Stelle auf Fehlerquoten, Datenschutz oder Gesetzmässigkeit
geprüft, auch wenn die Clearview-Website das Gegenteil behauptet,
ohne das zu belegen. Die Kunden haben der Zeitung zufolge auch nur
ein grobes Bild davon, wie das Produkt funktioniert. Clearview als
Privatunternehmen betreibt die Server und bekommt dadurch Zugriff auf
das Bildmaterial, das die Polizei hochlädt. Dadurch wächst
die Datenbank weiter. Wie gut die Firma die Daten schützen kann,
hat offenbar niemand überprüft.
Sie nutzt diese Bilder aber auch für eigene Zwecke: Die Reporterin
der "New York Times" schreibt, sie habe mehrere Polizisten gebeten,
zu Testzwecken ein Bild von ihr bei Clearview hochzuladen - daraufhin
habe sich das Start-up bei den Beamten gemeldet und gefragt, ob sie mit
der Presse reden.
In einem Test bekam sie Fotos von sich angezeigt, von deren Existenz sie
nichts zuvor nichts wusste. Eine Möglichkeit für Betroffene,
die eigenen Bilder aus der Clearview-Datenbank löschen zu lassen,
gibt es bisher nicht. DER SPIEGEL hat die Firma um eine Stellungnahme
gebeten.
(...)
Ein Bild von NYT:
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