Es gibt neu gendergerechte Strassenschilder in 6 Versionen.
Männer müssen noch keine Angst haben,
es werden nur die Hälfte der Schilder ausgewechselt.
Es ist aber umstritten, ob Städte Signalisationen beliebig
ändern dürfen. Genf macht es trotzdem. Der Entscheid,
das Wort "Fußgänger" in journalistischen Texten
zu verbieten und mit "Die zu Fuss gehenden" und das Wort
"Fussgängerstreifen" mit "Zebrastreifen"
zu ersetzen, wurde schon früher als lächerlichen Auswuchs
der Sprachpolizistinnen gebrandmarkt, Denn bei Fussgängern sind
Frauen und Männer mit eingeschlossen und Fussgänger sind
keine Zebras. Die bisherigen Symbole mit Älteren, Schwangeren,
Lesben usw. zu ersetzen, widersprechen dem
Prinzip der Vereinfachung bei
Kommunikationsprozessen. Die Aktion, welche zudem Tausende von Franken
kostet, befeuert die Diskussion über die fragwürdige Aktion
in Genf.
SRG:
"Wir schreiten vom Wort zur Tat", teilt die Stadt Genf stolz mit: Um
die Sichtbarkeit der Frauen im öffentlichen Raum zu erhöhen,
"feminisiert" sie die Hälfte seiner 500 Verkehrsschilder an
Fussgängerstreifen. Eine Premiere in der Schweiz.
"Das Ganze mag nebensächlich erscheinen", sagt die Genfer
Stadtpräsidentin Sandrine Salerno zum Projekt. "Es ist aber mehr
als eine Spielerei." Von Männern für Männer war gestern
Historisch betrachtet sei der öffentliche Raum von Männern
für Männer erdacht worden. Unter dem Vorwand der
Neutralität sei auch das Strassenbild vornehmlich männlich
geprägt, erklärt Salerno: "Diese Omnipräsenz verstärkt
den Eindruck, dass einige - insbesondere Frauen, aber auch Minderheiten -
weniger dazugehören als andere." Jeder und jede solle das Gefühl
haben, im öffentlichen Raum willkommen zu sein.
20 Min:
Genf macht Ernst mit der Gleichberechtigung. Neu sind in der
Stadt Frauen auf rund der Hälfte der 500 Verkehrsschilder an
Fussgängerstreifen abgebildet. Es handelt sich um eine Premiere in
der Schweiz.
Interessant auf 20 Minuten die Leserkommentare:
Spiegel:
Die Stadt Genf will mit neuen Verkehrsschildern ein Zeichen in Sachen
Gleichberechtigung setzen. Am Donnerstag stellte die Schweizer Stadt
sechs Variationen für die Verkehrsschilder an einem Zebrastreifen
vor. Darauf sind unter anderem Paare, Senioren und (schwangere)
Frauen zu sehen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur sda handelt es
sich um eine Premiere in der Schweiz. "Die Idee der Feminisierung
bestimmter Verkehrszeichen mag anekdotisch erscheinen", sagte die Genfer
Stadtpräsidentin Sandrine Salerno. Es sei jedoch keine Spielerei. Es
gehe vielmehr darum, die Entwicklung der Gesellschaft zu zeigen.
Historisch betrachtet sei der öffentliche Raum von Männern
für Männer gedacht worden, sagte Salerno. Unter dem Vorwand
der Neutralität sei die Beschilderung überwältigend
männlich. "Diese Omnipräsenz verstärkt die Vorstellung,
dass einige Menschen, vor allem Frauen, aber auch Minderheiten, dort
weniger zu Hause sind als andere." Die Genfer Stadtpräsidentin
Sandrine Salerno stellt bei einer Pressekonferenz die neuen Schilder
vor Der Austausch von Verkehrsschildern solle das Gefühl
der Legitimität für alle im öffentlichen Raum
fördern. Insgesamt sollen 250 Schilder mit den sechs neuen
Variationen aufgehangen werden. In Genf läuft derzeit zudem ein
Projekt zur Feminisierung von Strassennamen.
In Zürich gab es vor einem halben Jahr schon eine andere Änderung. Es gibt Fussgängerstreifen
in Regenbogenfarben:
Tagesanzeiger
vom Juni 2019: