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www.rhetorik.ch aktuell: (03. Jan, 2020)

Rigozzis Insta Pranger

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Man nennt es ``An den Insta Pranger Stellen". Wer kannt das nicht. Man hat ein Problem mit einer Bestellung, mit einem Produkt oder mit einer Reservierung. Heute gibt auch die Sozialen Medien, wo man seinem Unmut freien Lauf geben kann. Hier eine Geschichte über Ex Miss Schweiz: Christa Rigozzi, (heute auch Moderatorin, wir hatten sie im Jahre 2017 analysiert) hat sich auf Instagramm über eine mislungene Reservation aufregte. Ganz im Sinne der ``Boycott Kultur" (ein neuer Ausdruck, der auch Absage Kultur oder Cancel culture genannt wird), hat sie auf Instagramm zum Boycott des Restaurants aufgerufen. Wie im 20 Minuten Artikel, wo auch Leserkommentaren oder Analysen von PR Beratern vorkommen) zu sehen ist, gibt es heute auch eine Aversion gegen die Mode.

Nachtrag vom 7. Januar, 2020: 20 Min: Restaurant wird nach Rigozzi-Post überrannt.
Wie die Wirtin der Alpenrose, Dubravka Gluscevic (55), am Dienstag gegenüber Nau.ch sagte, konnte sie sich am Wochenende "vor Anfragen nicht mehr retten": "Ich hätte die Tische gleich viermal pro Abend füllen können."
20 Min:
Ihr geplanter Restaurant-Abend kurz vor Silvester fiel ins Wasser: Als Christa Rigozzi (36) wegen Babystühlen im Lokal in Leukerbad VS anrief, stellte sich heraus, dass die Beiz gar keine Reservation bekommen hat. Wütend stellte die Moderatorin einen Screenshot mit der vermeintlichen Buchungsbestätigung auf Instagram und forderte ihre Follower auf, die "Alpenrose" zu meiden. Man habe sie unfreundlich behandelt und übers Telefon angegriffen. Wirtin Dubravka Gluscevic (55) erklärte daraufhin: Eine fremde Website habe die Reservation gemacht, ihr Lokal habe keine Internetseite und sei nur telefonisch erreichbar. Sie habe Rigozzi am Telefon gesagt, dass sie nichts von ihrer Buchung wisse und weiterarbeiten müsse, weil sie ein volles Haus habe. (...) Rigozzis Verhalten findet dagegen Fabian Plüss, Gründer der Influencer-Marketing-Agentur Kingfluencers, problematisch. "Social Blaming" nenne sich ihr Insta-Pranger, "als Person des öffentlichen Interesses sollte sie das unterlassen", sagt er zu 20 Minuten. Viel mehr solle Rigozzi über der Sache stehen und eigene Konsequenzen daraus ziehen - ohne das mit ihrer Community zu teilen. "Seine Machtposition negativ ausnützen ist nicht angebracht." Natürlich sei ihr grundsätzlich erlaubt, das Lokal via Social Media zu kritisieren, so Plüss weiter. "Wenn sie dem Restaurant damit aber schadet, kanns zu einer Schadenersatzklage kommen. Juristisch wäre das ein langer Weg, der selten Sinn macht." PR-Experte Ferris Bühler zeigt Verständnis für Rigozzis Frust. Dass die Moderatorin via Insta die Koordinaten des Restaurants veröffentlicht habe, sei aber unprofessionell. Das finden indes auch die Leser von 20 Minuten: Gemäss einer Umfrage, bei der bislang über 15'300 Personen teilgenommen haben (Stand Freitag, 15 Uhr), finden 72 Prozent, dass Rigozzi überreagiert hat. Nur 8 Prozent glauben, dass das Restaurant einen Imageschaden davon tragen werde. Statt gleich zum Boykott aufzurufen, hätte sie besser ihrer Enttäuschung Ausdruck verliehen, so Experte Bühler. "Dann wäre vielleicht sogar ein anderes Lokal in die Bresche gesprungen und hätte sie gratis zum Essen eingeladen." (...) PR-Profi Bühler ist sich indes sicher: Rigozzi habe der Gastgeberin am Ende einen grossen Gefallen gemacht. "Die neuen Rezensionen sind alle positiv. Es werden künftig noch mehr Leute da essen gehen. Die Wirtin ist die Gewinnerin." Und Rigozzi werde keinen Imageschaden davon ziehen. "Christa hat einen Vorteil: Sie war schon immer die temperamentvolle, emotionale Tessinerin, die sagt, wenn ihr etwas nicht passt. Ihren Wutausbruch wird man ihr verzeihen."
Die Top Leserkommentare sind interessant: (wortwörtliche Zitate).

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