Eine Studie der Uni St Gallen und der Kommunikationsagentur Jung von Matt soll eine
Rangliste der Städte in der Schweiz gemacht haben. Man liest von 3750 Teilnehmern.
Ist es ein PR oder Werbegag? Ist die Sache überhaupt seriös?
Die Geschichte wurde heute am 29. Dezember an vielen Orten gebracht. Links sind unten
zu finden. Interessanterweise hat aber keine der News Meldungen die wir gesehen haben
einen Link oder einen Hinweis, wo man denn die Studie (und deren Methodik) finden kann.
Man kann den Jouralisten und Medienleuten verzeihen, denn es ist ja Winterferien, kurz vor dem Jahreswechsel.
Trotzdem: es wird heute schon Schulkindern eindoktriniert,
immer auch unabhängigen Quellen zu konsultieren und nach der Methodik einer Untersuchung
zu suchen. Auf der Seite der Kommunikationsagentur
Jung von Matt/Limmat
findet man nichts. z.B auf
deren News Seite.
Auf der Webseite
des Institues for Customer insight, der Uni StGallen
findet man auch nichts. Weder auf der
Forschungsseite,
noch auf dem
Insight Blog.
Es gibt interessanterweise
eine Seite mit
Information über Forschungsmethoden, die eigene Studie (wenn sie überhaupt von diesem
Institut gemacht worden ist), ist aber nirgends zu
finden. Vielleicht illustriert die Ranking Geschichte aber, dass selbst Medienprofis, Werbe und PR Gurus,
und renommierte Institute der Oekonomen es nicht immer fertigbringen, die Quelle und die Methode
einer eigenen Studie freizulegen. Es wäre zum Beispiel interessant
zu erfahren, wie man denn die Leute gefragt hat. Auf der Strasse? In Luzern? War es eine Umfrage per Telefon
oder gar auf dem Web? Welche Demographie ist angefragt worden? Kinder? Fersehzuschauer oder
gar Facebook Benutzer? Wo hat man die Umfrage gemacht? Ohne solches Wissen ist eine Studie
nichts wert. Die Geschichte hat aber sicher eines bewegt: Die Luzerner sind happy,
die Aargauer stinksauer. Es ist aber keine gute Reklame für die Uni St Gallen und die involvierte
Kommunikationsagentur. Aber vieleicht ist alles auch nur frei erfunden. Heute ist das ja
gut möglich.
Nachtrag: Es gibt schon
Staedtewertungen, wie
hier von der Bilanz. Dort ist Zuerich top. Auch wird dort von der Bilanz Einsicht in die Methode
gegeben.
Nachtrag vom 31. Dezember:
20 Min. Auch die
Webseite von Andreas Herrmann
zeigt keine Details.
Aus
20 Min:
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Wer mag wen in der Schweiz? Wenn es nach einer Studie des Instituts
für Customer Insight der Universität St.Gallen und
der Kommunikationsagentur Jung von Matt/Limmat geht, mag Aarauer fast
niemand. Sie landen im Städteranking auf dem letzten Platz.
Die 3750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie stören sich
besonders am fehlenden Bildungs- und Kulturangebot in der Stadt. Auch
der Dialekt und das Image der Aarauer gefallen den restlichen Schweizern.
Viel besser schneiden im Ranking die Luzerner ab. Beliebt macht die
Stadt das Gastronomie-, Einkaufs- und Kulturangebot wie auch der
Dialekt. Luzerner gelten als sympathisch, offen und freundlich.
(...)
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Beispiele von Portalen, wo die Meldung heute zu finden ist: