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www.rhetorik.ch aktuell: (16. Jul, 2019)

50 Jahre Apollo 11

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Heute vor 50 Jahren, am 16. Juli, 1969 startete Apollo 11. Wir waren damals Leiter in einer Zuercher Ferienkolonie in Lausanne und haben dort am Fernseher die Landung auf dem Mond mitverfolgt. Es war ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein grosser Schritt für die Menschheit:
Heise:
Auf den Tag genau vor 50 Jahren startete Apollo 11 mit den Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins zum Mond. Die achttägige Reise fand weltweit Beachtung und demonstrierte die Überlegenheit der USA gegenüber dem Weltraum-Rivalen Sowjetunion: Die Eroberung des Weltraums war ein heisser Schaukampf mitten im Kalten Krieg. Ehe es zum kleinen Schritt für Armstrong auf den Mond kam, mussten die USA insgesamt 25,4 Milliarden US-Dollar ausgeben, was heute rund 100 Milliarden Dollar entsprechen würde. Zwei höchst unterschiedliche US-Präsidenten sorgten dafür, dass sich die USA beim Wettrennen nach schmerzhaften Niederlagen durchsetzen konnten: John F. Kennedy und sein Vize und Nachfolger Lyndon Johnson. Der Superstar einer Politik-Dynastie und der Bauernsohn aus Texas verstanden die raketengetriebene Dimension des "American Dream". (...) Das sagenhafte Mondprogramm hatte ein paar einzigartige Komponenten: so sicherte sich Time Life für 500.000 Dollar die Exklusivberichterstattung über das Projekt, inklusive des Rechts, das private Leben der Astronauten mit ihren Ehefrauen und Kindern zu dokumentieren und zu fotografieren. Dafür ging die Summe komplett an alle Astronauten, die sich so den Kauf von Häusern leisten konnten. Denn reich wurde man als Astronaut nicht: Für einen Flug im All gab es eine Einsatzpauschale von 342 Dollar, egal, ob es einmal um die Erde oder zum Mond ging. Die Time Life-Berichterstattung hatte noch eine andere Konsequenz: Man engagierte die grossen Namen für grosse Reportagen. Einer der Reporter war Norman Mailer, der mit "Auf dem Mond ein Feuer" (Moonfire) ein Meisterwerk ablieferte. Als Mailer sich erstmals über das Projekt informierte, notierte er sich zweifelnd: "Aber war das Unternehmen der nobelste Ausdruck eines technischen Zeitalters oder der beste Beweis seines kompletten Wahnsinns?" (...) Bleibt die Komponente Mensch: Mit den Kampffliegern Neil Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins wurden drei erfahrene 38-jährige Piloten gewählt, die auf verschiedenen Gemini-Missionen das Steuern und Andocken einer Kommandokapsel gelernt hatten. Von ihren Steuerkünsten hing die Mondmission ab, von ihren Augen der Starttermin: Auf dem Mond konnten sich die Männer am besten orientieren und arbeiten, wenn keine langen Schatten die Sicht störten: Der ideale Mondtag war der 20. Juli und so musste die Rakete vier Tage früher am 16. Juli starten. Der Rummel zum angekündigten Mondflug war riesig. Apollo 8 hatte mit seinen Bildern von der blauen Murmel noch für Aufsehen gesorgt, doch für Apollo 9 und Apollo 10 interessierte sich nur die Fachwelt. Mit Apollo 11 änderte sich das Bild. Allein die NASA hatte 6000 Gäste geladen, darunter den Kommandanten von Peenemünde, der deutschen Raketenforschungsstätte im Dritten Reich. Walter Dornberger hatte in den USA die Entwicklung des Raketenflugzeuges X-15 geleitet. Selbst 100 Bürgerrechtler, die gegen die Geldverschwendung des Mondprogramms protestiert hatten, wurden umstandslos in die VIP-Zone der NASA transportiert.

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