Es geht um mehr als nur Klatsch und Bouleward. Es geht auch um
viel Geld und Politik. Jeff Bezos ist der reichste Mann der Welt, und auch Verleger.
Am 9. Januar wurde bekannt, dass er sich von seiner Frau Mc Kenzie Bezos scheiden wird.
Nur Stunden auf diese Ankündigung hat der National Enquire
berichtet, dass Bezos eine Affaire mit Lauren Sanchez hatte. Es ist eine brisante Geschichte:
Bezos hat nicht nur viel Geld, sondern besitzt auch die Washington Post, und es geht
auch um Politik. Es sieht so aus, als ob National Enquirer versucht hatte, ihn zu erpressen.
Bezos hat daraufhin die Email veröffentlicht, die er vom Enquirer erhalten hat.
Der
Spiegel hat die Geschichte zusammengefasst:
Amazon-Chef Jeff Bezos twittert selten. Wenn, dann macht er PR für
seinen Konzern, seine Zeitung "Washington Post", propagiert
wohltätige Zwecke, kommentiert die Tech-Branche. Ab und zu sprenkelt
er alte Familienbilder dazwischen.
Mit seinen jüngsten Tweets sorgte der reichste Mann der Welt jedoch
für weltweite Schlagzeilen. Erst kündigte er seine Scheidung
an - und dann offenbarte er, das Boulevardblatt "National Enquirer"
habe Zugang zu seinen privaten SMS gefunden und versuche ihn nun mit
Nacktfotos zu erpressen.
Bisher waren die Details der Trennung von Jeff und MacKenzie Bezos nur
ein Thema für die Skandalpresse, für Amazons Anteilseigner
und für alle, die Bezos' Plattwalz-Kapitalismus hassen. Doch
plötzlich geht es um viel mehr.
Denn Bezos - dem auch die regierungskritische "Washington Post"
gehört - spricht in den Tweets schlüpfrige Machenschaften
an, die nicht unbedingt neu sind, in diesem Fall aber einen derben
politischen Beigeschmack haben: Er wirft dem "Enquirer" vor, ihn "im
Namen" seines erklärten Erzfeinds unter Druck setzen zu wollen -
US-Präsident Donald Trump.
Bezos hat Medienberichten zufolge die Staatsanwaltschaft in New York
informiert. Die ermittelte bekanntlich schon mal in anderer Sache
gegen den "Enquirer" und dessen Verlag American Media (AMI) - wegen
mutmasslicher Schweigegelder an mehrere Trump-Geliebte.
Das macht die Bezos-Story nun zum potenziellen Kriminalfall, der bis ins
Weisse Haus reicht. Bezos enthüllt, was geschieht, wenn sich Macht,
Geld und die skrupellose Klatschpresse gegen jemanden verbünden - ein
Spiel, das "Washington Post"-Legende Bob Woodward in seinem jüngsten
Buch über Trump so umschrieb: "Wahre Macht ist Furcht."
Die Ironie ist, dass das jetzt ausgerechnet Bezos trifft, der sein
Vermögen von zuletzt 131 Milliarden Dollar oft auf Kosten anderer
gemacht hat. "Er ist zwar ein gnadenloser Plutokrat, dessen Online-Koloss
kleine und grosse Einzelhändler zerstört hat", findet der
"New Yorker". "Aber auch er verdient eine Privatsphäre."
Doch wenn selbst Bezos, der alle Tricks der digitalen Anonymität
kennt, seine Privatsphäre nicht mehr schützen kann, wer
dann? Bezos hat wenigstens die Mittel, sich zu wehren: "Nein danke,
Mr. Pecker", schreibt er an AMI-Chef David Pecker, einen alten Freund
Trumps - er lasse sich nicht durch Erpressung und "politische Attacken"
einschüchtern. Doch andere sind derlei Angriffen oft hilflos
ausgeliefert.
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