Der Spiegel schreibt über den österreichischen Milliardär Benko, der Medien verbieten will, über seine Verurteilung zu schreiben.
Es ist ein typisches Beispiel für den ``Streisand Effekt". Nun wird erst recht über
diesen Vorfall berichtet. Der Spiegel nimmt eine Konfrontation in Kauf und schreibt:
René Benko wurde 2014 wegen Korruption verurteilt. Doch dieser
Makel soll aus der Biografie des Milliardärs getilgt werden. Wer
darüber schreibt, dem drohen seine Anwälte. Bedenklich, zumal
Benko neuerdings Verleger ist.
Der SPIEGEL hat sich daher entschieden, die entsprechende Passage nicht
zu löschen und diese Entscheidung, wenn erforderlich, wegen seiner
grundsätzlichen Bedeutung durch alle Instanzen zu verteidigen.
Und weiter:
Sein jüngstes Geschäft wirft die Frage auf, ob und inwieweit
er Einfluss auf die Berichterstattung nehmen wird. Wie er es mit der
freien, unabhängigen Berichterstattung hält, wurde diese
Woche zumindest im Zusammenhang mit seiner Biografie deutlich: Weil
der SPIEGEL in der Berichterstattung über Benkos Einstieg ins
Mediengeschäft erwähnte, dass er 2014 vom Obersten Gerichtshof
in Wien rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe von einem
Jahr Gefängnis verurteilt worden war, weil er versucht hatte, ein
Steuerverfahren in Italien zu beeinflussen, verlangte er über seine
Anwälte, diese Passage zu löschen.
Es wird interessant sein, ob es zu einer Konfrontation kommt.
Es wäre dumm für Benko, denn ein eventueller Prozess
würde die Geschichte noch länger in der Presse halten.