Das Schiff wird auch die
Titanic vom Bodensee
gennant. Es handelt sich um die Jura, die vor mehr als 150 Jahren im Bodensee gesunken ist.
Ein Taucher Unfall hat den im Bodensee gesunkenen Raddampfer Jura
wieder in die Medien gebracht. Der Dampfer war im Jahre 1864 in der Nähe
von Bottighofen gesunken, nachdem er von einem anderen Dampfer gerammt
worden war.
Wikipedia:
Am 12. Februar 1864 befuhr die Jura die Kurslinie von Konstanz über
Romanshorn nach Lindau. Trotz Nebelausguck, Signalhörnern und dem
Versuch eines Ausweichmanövers konnte gegen 11 Uhr die Kollision
mit der Stadt Zürich nicht vermieden werden. Vor Münsterlingen
riss der Bug der Stadt Zürich das Vorschiff der Jura auf und der
Nebelausgucker des bayerischen Schiffs wurde zerquetscht. Einem anderen
Schiffsjungen wurde der Arm abgerissen.[1] Innerhalb von nur vier Minuten
versank die Jura. Die restlichen Besatzungsmitglieder und Passagiere
konnten sich auf die Stadt Zürich retten.
Ein Artikel aus "Taucher Review"
20 Min:
Beim Wrack der Jura kam es in der Vergangenheit immer wieder zu
dramatischen Unfällen. Erst im April kam ein 56-jähriger
Taucher ums Leben, der den Raddampfer erkunden wollte. Der Schweizer,
der alleine unterwegs war, wurde leblos neben dem Wrack gefunden.
2015 ertrank ein erfahrener deutscher Taucher, 2008 traf es einen
Schweizer aus dem Kanton Aargau und schon 2005 waren kurz nacheinander
zwei Männer direkt beim Schiff ums Leben gekommen.
"Das Wrack liegt mitten im Bodensee, sodass man über einen
sogenannten Freiwasserabstieg hinuntertauchen muss", sagt Murat Antakli,
der regelmässig Expeditionen zur Jura betreut. Einem Seil entlang
bewegt man sich zum Grund des Sees. "Das Seil ist in diesem Fall der
einzige Orientierungspunkt, rundherum sieht man nur Grün." Das mache
das Gebiet zu einem speziellen und anspruchsvollen Tauchplatz. Antakli
rät: "Jeder, der die 'Jura' anschauen möchte, sollte eine gute
Ausrüstung mitnehmen und Bodenseeerfahrung haben."
Gebaut wurde die "Jura" 1854 von der Maschinenfabrik Escher-Wyss in
Zürich. Das Schiff hatte eine Länge von 46,3 Metern und mass
an der breitesten Stelle 10,25 Meter. Angetrieben wurde sie von einer
Dampfmaschine mit 45 PS, was ihr eine Höchstgeschwindigkeit von 18,5
km/h ermöglichte. Erst wurde sie auf dem Neuenburgersee eingesetzt,
ab 1861 kam sie auf den Bodensee als Ersatz für das nach einer
Kollision gesunkene Dampfschiff "Ludwig".
Nur gerade zwei Jahre danach ging auch sie unter. Im dichten Nebel
wurde die "Jura" am 12. Februar 1864 von der "Stadt Zürich" - von
den Bayern auch "Teufelsschiff" genannt - gerammt und sank innert vier
Minuten. Drei Menschen starben. Das "Teufelsschiff" machte seinem Namen
alle Ehre. Zuvor hatte die "Stadt Zürich" nämlich bereits die
"Ludwig" versenkt.
Danach war es lange ruhig um die "Jura". 1953 wurde das Wrack bei der
Suche nach abgestürzten Weltkriegsflugzeugen zufällig in rund
38 Metern Tiefe entdeckt. Danach geriet sie wieder in Vergessenheit,
bis sie 1976 wiederentdeckt wurde. Allerdings war die "Jura" da bereits
stark geplündert worden.
Die 2002 gegründete Stiftung Historische Schifffahrt Bodensee (SHSB)
hatte deshalb die Absicht, das Schiff zu bergen und zu restaurieren.
"Das Wrack wurde so stark geplündert, dem musste man Einhalt
gebieten", sagt Otto Egloff, Präsident der Stiftung. Allerdings
hätten Bergung und Restaurierung rund vier Millionen Franken
gekostet. "Wir wussten, dass das nicht realistisch war, aber wir haben
die Leute sensibilisiert", so Egloff. Am 7. Dezember 2014 stellte der
Kanton Thurgau das Wrack schliesslich als Unterwasser-Industriedenkmal
unter Schutz.