Ob die Abkleberei der Marken Toblerone, Longines, Continental oder Dar-Vida
nicht den umgekehrten Effekt hat, dass die Marken durch die Zensur noch
mehr Aufmerksamkeit erlangen?
Blick:
Es geht ausgerechnet um ein Bild der legendären Wankdorf-Uhr vom
"Wunder von Bern", als Deutschland im WM-Final 1954 überraschend
gegen Ungarn mit 3:2 gewann. Das Schwarz-Weiss-Foto erinnert als Plakat
vor dem Stadion an die ehemalige Berner Kultstätte und ist bis
heute ein beliebter Treffpunkt für YB-Fans. YB hätte saftige
Busse gedroht
Der Uefa hingegen war das Foto ein Dorn im Auge. Oder genauer: die alten
Werbe-Schriftzüge, die darauf zu erkennen sind. Egal ob Toblerone,
Longines, Pneu Continental oder Dar-Vida - alle Sponsoren vom damaligen
Endspiel mussten im Vorfeld der Champions-League-Partie abgeklebt
werden. Das Plakat gleicht nun einem Flickenteppich. Zu erkennen sind nur
noch ein paar Zuschauer, das riesige Zifferblatt sowie das historische
Resultat des Finals.
YB-Mediensprecher Albert Staudenmann bestätigt gegenüber BLICK
das rigorose Vorgehen. "An Champions-League-Spieltagen haben die Sponsoren
der Uefa ein Exklusivrecht. Im und um das Stadion mussten deshalb alle
Werbeflächen von Nicht-Uefa-Sponsoren abgedeckt werden." Andernfalls
hätte man bei YB mit einer saftigen Busse rechnen müssen.