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www.rhetorik.ch aktuell: (28. Apr, 2018)

Ein historisches Treffen

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
Nachdem Kim Jong-Un zu Besuch in China war, hat er nun auch Südkorea besucht. Es war ein historisches Treffen, zwischen Kim Jong-un und Moon Jae-In.
20 Min:
Die Südkoreaner haben sich über den Dialekt von Kim Jong-un gewundert. Beobachter sind sich sicher, einen Schweizer Akzent erkannt zu haben. Kein Wunder: Schliesslich soll der nordkoreanische Machthaber in der Schweiz zur Schule gegangen sein. Die Sprachen in Nord- und Südkorea haben sich im Verlauf der Jahre auseinanderentwickelt. Während im Süden Leihwörter aus dem Englischen verwendet werden, blieb Nordkoreanisch traditioneller. Ups, offenbar gab an dem Gipfel auch komische Momente: Etwa als Kims Schwester Kim Yo-jong bemerkte, wie sie aus Versehen in den Aufnahmebereich der Kamera gelaufen war und stürmisch zur Seite auswich; oder als Kim eine gefühlte Ewigkeit brauchte, um sich in das Gästebuch einzutragen, und Moon nicht so recht wusste, wo er hinschauen sollte. ... Über den Aufwand der Vorbereitungen wird jetzt bekannt: Die südkoreanischen Gastgeber hatten einen kompletten Probedurchlauf für den Gipfel vollzogen, mit Doubles für Kim und Moon. "Wir haben jedes einzelne Detail geprüft, inklusive Licht und Blumendekoration", sagte ein Sprecher Moons. Sogar der Duft des Gipfelzimmers wurde beeinflusst. Zwiebeln und Kohle wurden auf dem Fussboden verteilt und mehrere Lüfter eingeschaltet, um den Geruch von frischer Farbe zu vertreiben. Kims nordkoreanische Sicherheitsbegleiter trafen ihre eigenen Vorkehrungen: Sie sterilisierten den Stuhl, auf dem Kim später während seiner Eintragung ins Gästebuch sass, und wischten Sitz, Armlehne und Stuhlbeine mit weissen Tüchern ab. Die Schweiz begrüsst die Annäherung zwischen Nord- und Südkorea. Sie ermutigt die Verhandlungsparteien, die kommenden Gespräche mit dem konstruktiven Geist von Panmunjom fortzusetzen. Die Problematik der Atomwaffen wie auch die Sicherheitsprobleme auf der koreanischen Halbinsel könnten nur im Rahmen eines diplomatischen Verfahrens gelöst werden, hiess es am Freitag in einem Communiqué des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Jetzt gibts Znacht in Panmunjom: Dabei wird neben vielen anderen Gängen auch eine Rösti serviert. Vor wenigen Wochen brachte der Berner Sternekoch Markus Arnold Köchen in Pyongyang bei, wie man eine solche wendet. Wie er das erlebt hat, lesen Sie hier. Die einzige Frau am Verhandlungstisch bei dem historischen Gipfeltreffen war übrigens Kims Schwester Kim Yo-jong. Sie hatte bereits im Februar an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilgenommen und ihren Bruder dort gemeinsam mit dem protokollarischen Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Yong-nam, vertreten. Die Reaktion von US-Präsident Donald Trump kommt - wie gewohnt - via Twitter. Allerdings twitterte er erst zu Ex-FBI-Chef James Comey, den er erneut beschuldigte geheime Informationen geleakt zu haben. Später äusserte er sich dann zu den historischen Ereignissen in Korea: "Der Koreakrieg endet!", schrieb er und forderte seine Landsleute auf, "stolz" auf das Geschehen zu sein. "Die USA und ihr grossartiges Volk sollten sehr stolz auf das sein, was sich gerade in Korea abspielt", hiess es. Für die nächsten Wochen ist auch ein Treffen zwischen Kim und Trump geplant; eine solche Begegnung galt lange Zeit als ausgeschlossen. Japans Regierungschef Shinzo Abe bewertete Nordkoreas Bekenntnis zur atomaren Abrüstung positiv. Er will nun aber "konkrete Schritte" sehen. Auch Moskau äusserte sich zuversichtlich. "Das sind sehr positive Nachrichten", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Reaktion der deutschen Bundesregierung fiel zurückhaltender aus. Es sei zu begrüssen, "dass Nordkorea endlich die ausgestreckte Hand Südkoreas angenommen hat", sagte ein Aussenamtssprecher in Berlin. Für eine genaue Ergebnisanalyse sei es aber noch zu früh.

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