Eigentlich war alles ganz anders geplant: Doch seit 2016 herrscht
Funkstille mit Tiangong-1. Ein geplanter Wiedereintritt ist
daher unmöglich. Und so rast die chinesische Raumstation mit
28'000 Stundenkilometern auf die Erde zu - unkontrolliert. Zwar
verglüht der grösste Teil während dem Flug, doch einige
Trümmerteile schaffen es tatsächlich bis ganz nach unten -
bis zu 3,5 Tonnen schwer.
In der US-Stadt Charlotte rechnete man bereits mit dem Schlimmsten. Laut
dem Nachrichtenportal "Charlotte Stories" soll Tiangong-1 nämlich
die Metropole treffen und schreibt daher: "Schaut am Samstag in den
Nachthimmel!"
Die Warnung war jedoch etwas überstürzt. Denn die
berechnete Absturzregion ist gigantisch, umfasst jede Menge Wasser und
Wüsten. Und: "Es fällt auch nicht alles auf einen Fleck, sondern
verteilt sich über eine Schleppe von 1000 bis 1200 Kilometern",
erklärte Holger Krag von der Europäischen Raumfahrtagentur
ESA diese Woche.
Ausserdem sei der Aufprall nicht mit einem Meteoriteneinschlag
vergleichbar. Krater werden nicht erwartet. "Die Wahrscheinlichkeit
von einem Trümmerteil verletzt zu werden, ist so hoch wie die
Möglichkeit von einem Blitz zweimal in einem Jahr getroffen zu
werden", so Krag.
Die chinesische Raumfahrtbehörde hat den erwarteten Absturz-Termin
von "Tiangong-1" nun zudem nach hinten korrigiert. Die Trümmer der
Raumstation sollen demnach am Ostermontag auf die Erde fallen. Eine
genaue Uhrzeit für das erwartete Verglühen des acht Tonnen
schweren künstlichen Himmelkörpers wurde nicht genannt.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann den Absturz der Station live im
Internet mitverfolgen.